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nur die Kernenergie.....

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AW: nur die Kernenergie.....

Skandal um französischen Atommüll

Wieder ein Bericht über den sorglosen Umgang von Atommüll.

Ich würde sagen: Wieder mal ein Bericht mit Halbwahrheiten über den Umgang mit Atommüll.

Beispiel 1:
Abgereichertes Uran, wie es in jeder Urananreicherungsanlage (Bsp. Gronau in D) anfällt, ist kein Atommüll! Gegenüber dem natürlichen Uran, das 0.71% spaltbares Uran-235 enthält, sind im abgereicherten Uran nur noch ca. 0.25% bis 0.30% Uran-235 enthalten.

Abgereichertes Uran wird z. B. mit Plutonium gemischt und als Uran-Plutonium-Mischoxid- (MOX-) Brennstoff in KKW eingesetzt.
Militärs haben abgereichertes Uran auch als panzer- oder bunkerbrechendes Geschoss eingesetzt.

Beispiel 2:
Zur Lagerung von Atommüll-Containern unter freiem Himmel: Bei den KKW der USA werden solche Container ebenfalls unter freiem Himmel gelagert!

Gruss
Hartmut
 
AW: nur die Kernenergie.....

Skandal um französischen Atommüll

Solange streng profitorientierte Menschen hinter dieser Industrie stecken, wird es meiner Befürchtung nach niemals einen sauberen Umgang mit diesem Material geben.

Solange streng profitorientierte Menschen hinter der Flugzeugindustrie und den Luftverkehrsunternehmen stecken, wird es keinen sicheren Flugverkehr geben?

fragt
Hartmut
 
AW: nur die Kernenergie.....

ohne Endlager keine Verlängerung von Laufzeiten

Wie ist das konkret zu verstehen, scilla?

Gemäss dem Ausstiegsbeschluss von 2001 soll das letzte deutsche KKW im Jahre 2021 vom Netz gehen.
Bis dahin wird auf jeden Fall kein Endlager betriebsbereit sein.
Es ist auch nicht sicher, ob bis dahin ein Endlagerstandort verbindlich festgelegt und von der Öffentlichkeit akzeptiert ist.

Über eine Verlängerung von Laufzeiten muss aber relativ rasch entschieden werden. Sonst hat sich - bei Beibehaltung des Ausstiegsplans - das Problem von selbst erledigt. Letzteres scheint mir die Strategie der Ausstiegsbefürworter zu sein.

Gruss
Hartmut
 
AW: nur die Kernenergie.....

Über eine Verlängerung von Laufzeiten muss aber relativ rasch entschieden werden. Sonst hat sich - bei Beibehaltung des Ausstiegsplans - das Problem von selbst erledigt. Letzteres scheint mir die Strategie der Ausstiegsbefürworter zu sein.


ja, da ist was dran. Ist eigentlich Merkeltaktik: nichts hören, nichts sehen, nichts tun. Und dann gibt es auf einmal "ganz überraschend" Fakten.

Nicht weniger verlogen als die "Besorgtheit", die unsere KKW-Betreiber an den Tag legen wegen der Sicherung der Grundlast.

So macht das Schweinesystem wenigstens zur Abwechslung mal Spaß. Wenn die Betrüger betrogen werden...

Der Rote Baron
 
Solange streng profitorientierte Menschen hinter der Flugzeugindustrie und den Luftverkehrsunternehmen stecken, wird es keinen sicheren Flugverkehr geben?

Du bringst da, wahrscheinlich unbewusst, ein sehr gutes Beispiel Hartmut!
In der Flugzeugindustrie und für Flugverkehrsunternehmen gelten strenge Auflagen, zumindest in Europa und den USA. Gott sei Dank! Bei uns kann es sich ein Flugunternehmen allein aus Imagegründen auch gar nicht leisten, in Sachen Sicherheit einzusparen.
Aber egal wie hoch Sicherheit auch geschrieben sein mag, dennoch geschehen immer wieder Flugzeugunglücke. Deshalb Angst vorm Fliegen zu haben, ist statistisch gesehen freilich sehr unbegründet.

Aber jetzt übertragen wir dieses Beispiel auf die Atomindustrie: Auch hier sind die Sicherheitsauflagen sehr hoch bei uns (oder eben in der Schweiz und in Deutschland). Können wir deshalb einen Unfall ausschließen? Nein. Wäre hier die Angst begründet? Hm ... ich bin sicher, du würdest argumentieren, statistisch gesehen nicht. Nur wie groß ist der Schaden bei einem Flugzeugunglück, und welche Auswirkungen hätte ein atomarer Super-GAU?

Worauf ich hinaus will: Du kannst nichts von Menschenhand Geschaffenes als absolut sicher erachten. Da sind Profitgier als Unsicherheitsfaktor auch unwesentlich.
(Ich will gar nicht wissen, wie es in manchen KKWs auf der Welt zugeht, wenn ich mir z.B. Berichte über Sicherheitsmängel in afrikanischen Airlines vor Augen führe.)

Treiben wir die Atomindustrie weiter voran, ist der nächste Super-GAU nur eine Frage der Zeit, so wie der nächste Flugzeugabsturz nur eine Frage der Zeit ist. Mit dem Flugzeugrisiko kann ich gut Leben. Es liegt auch in meiner Hand. Habe ich das Gefühl, dass fliegen unsicher ist, brauch ich nicht fliegen.
Doch im Falle der Atomenergie sieht es da ganz anders aus. Eine gewisse Gruppe von Menschen nimmt das Risiko auf sich und zieht alle anderen mit. Und damit nicht nur alle Lebenden, sondern auch noch die nachfolgenden Generationen.
Ist das in deinen Augen gerecht?
 
AW: nur die Kernenergie.....

Du bringst da, wahrscheinlich unbewusst, ein sehr gutes Beispiel Hartmut!
In der Flugzeugindustrie und für Flugverkehrsunternehmen gelten strenge Auflagen, zumindest in Europa und den USA. Gott sei Dank! Bei uns kann es sich ein Flugunternehmen allein aus Imagegründen auch gar nicht leisten, in Sachen Sicherheit einzusparen.
Aber egal wie hoch Sicherheit auch geschrieben sein mag, dennoch geschehen immer wieder Flugzeugunglücke. Deshalb Angst vorm Fliegen zu haben, ist statistisch gesehen freilich sehr unbegründet.

Aber jetzt übertragen wir dieses Beispiel auf die Atomindustrie: Auch hier sind die Sicherheitsauflagen sehr hoch bei uns (oder eben in der Schweiz und in Deutschland). Können wir deshalb einen Unfall ausschließen? Nein. Wäre hier die Angst begründet? Hm ... ich bin sicher, du würdest argumentieren, statistisch gesehen nicht. Nur wie groß ist der Schaden bei einem Flugzeugunglück, und welche Auswirkungen hätte ein atomarer Super-GAU?

Worauf ich hinaus will: Du kannst nichts von Menschenhand Geschaffenes als absolut sicher erachten. Da sind Profitgier als Unsicherheitsfaktor auch unwesentlich.
(Ich will gar nicht wissen, wie es in manchen KKWs auf der Welt zugeht, wenn ich mir z.B. Berichte über Sicherheitsmängel in afrikanischen Airlines vor Augen führe.)

Treiben wir die Atomindustrie weiter voran, ist der nächste Super-GAU nur eine Frage der Zeit, so wie der nächste Flugzeugabsturz nur eine Frage der Zeit ist. Mit dem Flugzeugrisiko kann ich gut Leben. Es liegt auch in meiner Hand. Habe ich das Gefühl, dass fliegen unsicher ist, brauch ich nicht fliegen.
Doch im Falle der Atomenergie sieht es da ganz anders aus. Eine gewisse Gruppe von Menschen nimmt das Risiko auf sich und zieht alle anderen mit. Und damit nicht nur alle Lebenden, sondern auch noch die nachfolgenden Generationen.
Ist das in deinen Augen gerecht?

die derzeit mit Abstand umsatzstärkste und im Mittel auch profitabelste Industrie hat die meisten Menschen auf dem Gewissen: bei keinem Verkehrsmittel wird so oft gestorben wie im Auto. Faszinierenderweise juckt das praktisch niemanden. Vielleicht liegt das paradoxerweise an einer Art inhärenten Sicherheit: es mag zynisch klingen, aber pro Auto sterben im Mittel selten mehr als zwei Menschen. Das kann man gut vorausberechnen. Ein Autowrack ist nach einem Crash auch schnell wieder beseitigt, die Leichen abtransportiert, und das ausgelaufene Öl verursacht keine Strahlenschäden...

Bei AKWs bleibt immer diese unbenennbare Angst vor dem Unsichtbaren. Da lassen sich die - völlig berechtigten und angemessenen - Angstgefühle nicht so gut verleugnen, wie bei anderer Risikotechnik. Und genau das hassen die Technokraten...

Der Rote Baron
 
AW: nur die Kernenergie.....

Du bringst da, wahrscheinlich unbewusst, ein sehr gutes Beispiel Hartmut!

Dieses Beispiel habe ich bewusst gebracht, Ben!

In der Flugzeugindustrie und für Flugverkehrsunternehmen gelten strenge Auflagen, zumindest in Europa und den USA. Gott sei Dank! Bei uns kann es sich ein Flugunternehmen allein aus Imagegründen auch gar nicht leisten, in Sachen Sicherheit einzusparen.

Und warum sollte das nicht auch für KKW gelten?

Aber jetzt übertragen wir dieses Beispiel auf die Atomindustrie: Auch hier sind die Sicherheitsauflagen sehr hoch bei uns (oder eben in der Schweiz und in Deutschland). Können wir deshalb einen Unfall ausschließen? Nein. Wäre hier die Angst begründet? Hm ... ich bin sicher, du würdest argumentieren, statistisch gesehen nicht. Nur wie groß ist der Schaden bei einem Flugzeugunglück, und welche Auswirkungen hätte ein atomarer Super-GAU?

Es geht nicht darum, ob ein Unfall ausgeschlossen werden kann oder nicht. Wichtig ist die Beurteilung des Risikos.
Risiko ist definiert als das Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensumfang. Der potentiell grössere Schadensumfang bei KKW-Unfälllen muss kompensiert werden durch eine ergeblich geringere Eintrittswahrscheinlichkeit solcher Unfälle.

Treiben wir die Atomindustrie weiter voran, ist der nächste Super-GAU nur eine Frage der Zeit, so wie der nächste Flugzeugabsturz nur eine Frage der Zeit ist.

Die Zeitskalen (Eintrittswahrscheinlichkeiten) von KKW-Unfällen und Flugzeugabstürzen sind sehr unterschiedlich, siehe oben.

Seit 1986 (Tschernobyl) hat es keinen KKW-Unfall (INES-Stufe > 3) mehr gegeben. Der Begriff GAU oder gar die Übertreibung Super-GAU ist eine Wortschöpfung der Medien, die ein Laie wahrscheinlich nicht mehr richtig versteht und die längst nicht mehr die Komplexität der aktuellen Sicherheitsbetrachtungen widerspiegelt.

Mit dem Flugzeugrisiko kann ich gut Leben. Es liegt auch in meiner Hand. Habe ich das Gefühl, dass fliegen unsicher ist, brauch ich nicht fliegen.
Doch im Falle der Atomenergie sieht es da ganz anders aus. Eine gewisse Gruppe von Menschen nimmt das Risiko auf sich und zieht alle anderen mit. Und damit nicht nur alle Lebenden, sondern auch noch die nachfolgenden Generationen.
Ist das in deinen Augen gerecht?

Es ist richtig, dass es mehr oder weniger in meiner Hand liegt, einem Flugzeugabsturz zu entgehen.

Über die Zuverlässigkeit der Stromversorgung macht sich der normale Mensch sowieso keine Sorgen. Strom hat man, er kommt ganz einfach aus der Steckdose (wenigstens in Europa). Ausserdem wird dem normalen Menschen permanent suggeriert, dass man künftig nur Energie einsparen muss oder/und dem Potential der erneuerbaren Energien vertrauen sollte. Dann wird schon alles in Ordnung sein. Tiefergehende Betrachtungen über die künftige Energieversorgungsstrategie sind in der politischen Landschaft derzeit nicht auszumachen.

Eine deprimierende Situation

meint
Hartmut
 
AW: nur die Kernenergie.....

Über die Zuverlässigkeit der Stromversorgung macht sich der normale Mensch sowieso keine Sorgen. Strom hat man, er kommt ganz einfach aus der Steckdose (wenigstens in Europa). Ausserdem wird dem normalen Menschen permanent suggeriert, dass man künftig nur Energie einsparen muss oder/und dem Potential der erneuerbaren Energien vertrauen sollte.

schade, daß einer vernünftigen Bemerkung wegen der Notwendigkeit fachlich qualifizierter Planung nun schon wieder eine bloße Lüge folgt:

Tiefergehende Betrachtungen über die künftige Energieversorgungsstrategie sind in der politischen Landschaft derzeit nicht auszumachen.

Da gerate ich ja sogar in die bizarre Verlegenheit, eine Angela Merkel positiv herausheben zu müssen, weil sie sich für Desertec stark gemacht hat:
http://www.desertec.org/de/

Technisch machbar, alles nur eine Frage des politisches Willens zur friedlichen Zusammenarbeit. Aber die Atomlobby wird sicher nicht ruhen, da reinzustören...

Der Rote Baron
 
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AW: nur die Kernenergie.....

Da gerate ich ja sogar in die bizarre Verlegenheit, eine Angela Merkel positiv herausheben zu müssen, weil sie sich für Desertec stark gemacht hat:
http://www.desertec.org/de/

Technisch machbar, alles nur eine Frage des politisches Willens zur friedlichen Zusammenarbeit. Aber die Atomlobby wird sicher nicht ruhen, da reinzustören...

Recht hast du, redbaron, mit deiner Hervorhebung des politischen Willens.

Weshalb du aber gerade die 'Atomlobby' als Störenfried der politischen Willensbildung ausmachst, will mir nicht so recht einleuchten.

Warum bist du von 'Desertec' so kritiklos eingenommen? Spielt hier dein politischer Wille eine Rolle?

Gruss
Hartmut
 
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