Kanzleramtschef de Maizière hat Umweltminister Gabriel im Streit um die Endlagerung des Atommülls scharf kritisiert: Gabriels Vorwürfe, die Kohl-Regierung habe Einfluss auf Gutachten über den Salzstock Gorleben genommen, seien "irreführend und unredlich", heißt es in einem Brief de Maizières.
"Unbegründete Fälschungsvorwürfe und unbewiesene Vermutungen" seien "irreführend und unredlich", heißt es laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" in einem Schreiben de Maizières an Gabriel.
Zudem hält de Maiziére Gabriel vor, Gorleben nicht weiter auf seine Eignung als Endlager für hochradioaktive Abfälle erkunden zu wollen. "Diesen Grundkonsens haben Sie verlassen, ohne dass dafür substantielle Erkenntnisse vorliegen", heißt es der "Süddeutschen Zeitung" zufolge in dem Schreiben des Kanzleramtschefs.
Nach den Unterlagen von 1983 habe "keine der an dem Gutachten beteiligten wissenschaftlichen Einrichtungen Zweifel an der Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit einer untertägigen Erkundung des Salzstocks Gorleben geäußert", heißt es der "Süddeutschen Zeitung" zufolge in dem Schreiben de Maizières an Gabriel. Das Bundesumweltministerium hatte dem Kanzleramt zuvor Unterlagen zu den Vorgängen zukommen lassen. Nach Auffassung de Maizières haben sich "Unsicherheiten", die 1983 noch bestanden, längst erledigt.