Und da es für sehr viele Menschen scheinbar unmöglich ist, sich aus diesem Korsett zu befreien, gibt es soviel Neid.
Ja weil Neid aus einem Mangel heraus entsteht. Jeder Mensch braucht mehr Anerkennung aus er verdient.
Gerade in Gesellschaften die im Überfluß leben ist der Neid ein ständiger Begleiter.
Ja wir haben alles und sonst nichts und das macht den Mangel aus.
Wie kann ich etwas leben das ich nicht habe?
Das Sein kann niemand besitzen. Es ist einfach da. Es will höchstens zugelassen und wahrgenommen werden.
Du kannst zwar ein Auto, ein Haus, eine Meinung besitzen, haben. Wi ich auch hier schon einmal schrieb sage ich oft zu Atheisten:
"Sie brauchen nicht an Gott zu glauben.
Ich tue es schon für sie mit.
Sie können nur keinen einzigen Atemzug tun ohne ihn."
Mit vernünftigen Leuten kann ich dann über die Lösung der anstehenden Probleme sprechen. Die unvernünftigen schütteln den Kopf oder fühlen sich damit vereinnahmt. Wo ich dann regelmäßig vor einer mir völlig
unverständlichen Mauer stehe.
Ich weiß nicht, ob es etwas mit Selbstbewußtsein zu tun hat. Denn ich kenne einige sehr selbstbewußte Menschen, die Spiritualität offen ausleben.
Die nun wiederum nicht kenne. Ich habe ständig zwischen Selbstbewusstsein und Minderwertigkeitskomplex hin und her geschwankt. Weil ich auch einfachen seelischen und unterdrückten Schmerz ständig mit eigener Schuld verwechselt habe und dies ja auch dann wiederum bequem für meine Mitmenschen ist einen Sündenbock in mir zu finden und zu beladen.
Was findest Du schade. Daß ich es bezweifle oder daß mein Umgang mit anderen möglicherweise nicht immer fördernd war?
Ja Selbstzweifel diesbezüglich, meine ich, sollten nach Möglichkeit mit dem Beteiligten geklärt und aufgelöst werden, denn dann können alle Beteiligten etwas Neues lernen.
Es gibt ja durchaus Stresssituationen in der schnelles handeln erforderlich ist und unter denen dann ein zwei Personen besonders zu leiden haben. Das kann aber dann behoben werden wenn sich noch einmal in Ruhe die Gelegenheit ergibt darüber zu reflektieren, wie jeder die Situation erlebt und verarbeitet hat.
Daß Dir der Kontakt mit mir gut getan hat, freut mich. Und das meine ich Ernst und nicht nur so dahin gesagt.
Das kann ich dir auch gut glauben.
Es spielt doch keine Rolle wenn man auf keinen gemeinsamen Nenner kommt, solange man die Meinung des Gegenübers respektiert.
(Ich schreibe bewußt "man", da es für mich allgemein gültig ist, und nicht nur in unserer Kommunikation.)
Auch kann ich es hier in Deinem Fall in aller Ruhe so nehmen, wie Du es schreibst und Dir auch glauben.
Nur ich schreibe hier in einem Denkforum und mit zwei Personen habe nach einer Weile ganz abrupte Abbrüche in der Beziehung erlebt, die mir heftig weh getan und geschmerzt haben. Ich bin dann so ein neugieriger Mensch und versuche herauszufinden was da für ein Mechanismus drin steckt.
Bin ich so empfindlich oder sind die so gemein zu mir obwohl ich der Meinung war wir verstanden uns gut und haben viel gemeinsames.
Für mich ist es vollkommen normal, daß Menschen mit Biographien, die unterschiedlicher nicht sein können, wenig Gemeinsamkeiten haben.
Für mich ist es normal, das jeder Mensch anders ist und über diese Andersartigkeit bedarf es einer Erkenntnis und dann eines Austausch über die unterschiedlichen Interessen.
Ich beobachte ich nur das gleiche Phänomen wie in meiner Familie, dass hier viel über andere Menschen geschrieben wird aber wenig mit den Menschen die gerade da sind. Dieses Phänomen sehe ich als ein typisches Zeichen für einer untergehende Gesellschaft an.
Da ich von niemanden, auch nicht von oben, einen Segen brauche, wird auch dieses Szenario keinen Neid in mir auslösen.
Ich habe jetzt keine Ahnung was das Wort Segen für einen negativen Beigeschmack beinhaltet. Ich gehe aber mal davon aus, das es so ist. ich freue mich wenn mir jemand etwas Gutes wünschst. Ich habe allerdings etwas dagegen, wenn nur einen einen Segen bekommt und der andere leer ausgeht. Wie es bei Jakob und Esau in der Bibel war. Ebenso bei Kain und Abel wo von einem Gott die Rede ist, dass er nur auf Abel schaut. Da wird einfach schon durch diese Einseitigkeit Neid und Eifersucht geschürt.
Wenn ich mein letztes Hemd weggebe, dann gebe ich es weg weil mir danach zu Mute ist (was aber aller Wahrscheinlichkeit nach nie der Fall sein wird), und nicht damit es jemand sieht und mir dann seinen Saktius dazu gibt oder was immer der Segen von oben sein soll.
Das ist gut und spricht für Dich und Deine Eltern, dass Du nicht zu einer solchen Selbstaufopferung erzogen wurdest wie ich.
Langsam begreife ich aber, dass ich einem so "normalen" Menschen wie Dir meine Not und innere Panik und Verzweiflung gar nicht verständlich machen kann.
Mittlerweile habe ich bei
Alexander Lowen
Ja. Ich gebe gern von dem ab, was ich zuviel habe. Ich teile heute noch mit Menschen, die weniger haben als ich.
Schade genau das habe ich bei Dir jetzt mir gegenüber vermisst. Ich habe Dich um eine Auskunft, der ich gleichzeitig immer auch schon eine Bitte entnommen hätte, gebeten und die ich persönlich dann sofort weiter geleitet hätte wurde ich von Dir angewiesen mich an Walter zu wenden.
Das setzt dann so schwer mein Gedankenkarusell in Gang, dass ich erst einmal nur noch blockiert bin.
Man sagt, "Reichtum und/oder Adel verpflichtet"
Ich sage, Menschsein verpflichtet. lg.eule
Da sind wir einer Meinung nur ist meine Erfahrung hier im Forum:
"Das Menschlich allzu menschliche
ist meist das unmenschliche"
"Wir müssen die Menschen nehmen wie sie sind,
wir haben keine anderen."
Konrad Adenauer
"Wenn wir die Menschen nur nehmen,
wie sie sind,
machen wir sie schlechter;
wenn wir sie behandeln,
als wären sie was sie sein sollten,
so bringen wir sie dahin,
wohin sie zu bringen sind."
Goethe
rg