AW: Natur, Mensch, Evolution
Für meine Begriffe, ja, denn die Interpretation geht ohne Zwischenschritte über ins Extrem. Ist ja nicht gleich jede kritische Überlegung eine völlige Ablehnung, zumal ich auch einige Worte hervorgehoben habe.
Aber auch jetzt in deiner Antwort tauchen Extreme auf. Wenn wir "nie" die Folgen menschlichen Tuns abschätzen können, warum gibt es dann Gerichte und Strafverfolgung? So'n bissel werden wir dann doch auch nach vorne blicken können (sollen).
Ich bin der Meinung, daß der Mensch zwar "alles tun kann", aber nicht all das tun muß was er kann. Es bedeutet aber nicht, daß er gleich sein Atmen einstellen soll. Nur etwas weniger ist manchmal mehr. Bei Naturschutzgebieten z.B. geht man doch schon in diese Richtung. Wie der Mensch das jedoch alles in den Griff kriegen soll, ist mir ein Rätsel, liebt er doch seine Freiheit "tun und lassen zu können was er will", über alles. Das kann nur der Einzelne für sich entscheiden wieweit er seine Freiheiten ausleben will oder muß.
Hmm, ich muss meine Formulierungen sorgfältiger wählen.
Natürlich meinte ich mit der Formulierung "wir wissen
nie, was wir tun", die langfristigen/sekundären Folgen unserer Handlungen. Dass wir primär schon wissen, was wir wollen, bzw. welche Folgen wir uns von unserem Tun versprechen, ist klar.
Aber das so definierte "nie" gilt, denn die Zukunft ist offen.
Dann sagst Du, es wäre wohl besser, lieber nicht alles zu tun, was wir tun
könnten - was ich hier mal auf technologisches "Machen" beziehen würde.
Da lehrt die Geschichte zwei Dinge:
1)
Wird immer alles gemacht was geht, sofern es Gewinn abwirft.
2) Scheint das auch richtig so zu sein, wie ich mit der folgenden Doppelanekdote zur Eisenbahn illustrieren möchte:
Als im Deutschen Reich die erste Eisenbahnlinie zwischen Nürnberg und Fürth gebaut werden sollte, hatte man dem Kaisder dies wie folgt schmackhaft machen wollen (sinngemäß):
"So können Majestät zwei Stunden eher in Nürnberg sein."
"Was soll ich zwei Stunden eher in Nürnberg?"
Zweitens hat man damals sehr besorgt gefragt, ob der Mensch denn die höllische Geschwindigkeit von 45 km/h aushalten könne.
Wäre es nach diesen Bedenkenträgern gegangen, hätten wir heute noch kein motorisiertes Transportwesen.
Damit will ich sagen: Was uns heute als extremer Auswuchs irgendwelcher Technologiefanatiker erscheint, ist morgen bereits Alltag, an den wir uns sehr schnell und erfreut gewöhnen - weil er nämlich meistens angenehmer ist, als der Zustand zuvor.
Deshalb plädiere ich dafür, dass der Mensch sehr wohl das auch machen soll, was er kann. Es ist meistens besser als künstliche Selbstbeschränkung.
LG, pispezi