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Monogamie - eine Lüge?

hallo eule,

ja, ich kann mir auch nur schwer ein derartiges gespräch zwischen männern vorstellen, wo es um ein thema a'la "frauen sind schweine" geht
vielleicht deswegen, weil in den köpfen folgendes verankert zu sein scheint:
wenn ein mann einer frau fremd geht, dann ist sie ein armes opfer des triebgesteuerten schweines
wenn aber eine frau einem mann fremdgeht, dann ist er ein schwächling, der seine frau nicht befriedigt und sie damit zwingt, ihre bedürfnisse wo anders zu befriedigen

egal wie, immer die schuld des mannes
mit ein grund, warum frauen viel eher darüber sprechen, betrogen worden zu sein
sie sieht sich leichter als unschuldiges opfer, und bekommt auch eher trost von ihrem umfeld
ein mann befürchtet eher spott und gesichtsverlust
der umstand, dass viel mehr frauen als männer darüber sprechen, betrogen worden zu sein, ist mit ein grund für den anschein, dass eher männer betrügen würden (nebst des geschickteren verbergens bei frauen)

wie sollte ein vater seinen sohn darauf vorbereiten, ohne ihn unter druck zu setzen ?
außerdem hilfts auch nicht viel
ist man schwer verliebt, nimmt man das risiko sowieso und gern in kauf

lg,
Muzmuz
 
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Lieb Muzmuz!

Weißt Du auch warum alle Männer gerne Schweine wären?
Weil bei Schweinen der Orgasmus 30 Min. dauert.

Aber Spaß beiseite. Für mich ist niemand "Opfer". Weder Mann noch Frau. Für mich geht ganz einfach die Entwicklung in die falsche Richtung.
Die Sextreue ist den meisten Menschen wichtiger als die geistige.
Es ist wichtiger im Bett zusammen zu passen als im Sozialen und Geistigen, aber das ist doch von vornherein zum Scheitern verurteilt, oder? Was bleibt denn übrig, wenn die sexuelle Anziehung nachläßt?
Meiner Meinung nach nichts.
Sex gehört zum Leben wie essen und trinken. Aber auch das wird ja in der heutigen Zeit viel zu wichtig genommen. Eigentlich wird alles Unwichtige wichtig genommen. Aber was ist wichtig?
Lg.Eule
 
Es gibt (leider) noch viele dumme Tabus und arrogante Selbstverständlichkeiten.

Warum fragen sich eigentlich die paarungswilligen Menschen nicht gleich am ersten Abend, ob sie monogam oder polygam sind ? Dann sollen die Rudelp..erer auf einem Haufen zusammenbleiben und die Monogamen auf einem anderen, eigenen Haufen. Leider gibt es dann aber noch die an Größenwahn grenzende Überheblichkeit (bei beiden Geschlechtern): ich darf mehrere (Sex)Partner haben, Du aber nicht.

Liebe Grüße

Zeili
 
Also ich habe den Eindruck, dass es eben solche gibt, die nachdenken, ob etwas richtig oder falsch ist, und solche, die nicht darüber nachdenken. Die leben einfach. Diese liefern dann auch den Stoff für die Nachdenker.

Was ist nun besser oder schlechter? Wer sollte das beurteilen? Wer nachdenken muss, der denkt nach, wer nicht nachdenkt, der denkt nicht einmal daran, dass er nachdenken könnte. :)

Zeili, wer weiß denn am ersten Abend schon, selbst wenn er sich fragen würde, ob er monogam veranlagt ist? Wir lernen uns doch erst im Lauf unseres Lebens selbst kennen, nämlich dann, wenn wir mit der Tatsache konfrontiert werden, dass es auch etwas anderes als das "Übliche" gibt, für das ich mich entscheiden könnte.

Im Vorhinein immer zu überlegen, was man tun muss, damit alles richtig ist, das heißt "Lebensangst". Das führt eher zu einem Single-Dasein, keinesfalls zu einem wirklich "lebendigen Leben".

Und dann hat man genug Zeit um darüber nachzudenken, ob die anderen vielleicht alles falsch machen bzw. ein unmoralisches Leben führen.

herzlich
lilith
 
lilith51,

Zeili, wer weiß denn am ersten Abend schon, selbst wenn er sich fragen würde, ob er monogam veranlagt ist? Wir lernen uns doch erst im Lauf unseres Lebens selbst kennen, nämlich dann, wenn wir mit der Tatsache konfrontiert werden, dass es auch etwas anderes als das "Übliche" gibt, für das ich mich entscheiden könnte.
Ich sehe das so. Ein Mensch ist noch in seinen wilden Jahren (die oft mit 50 auch noch nicht zu Ende sind) oder er will sich jetzt binden und sich auf einen (Sex)Partner konzentrieren. Das können die meisten Menschen so ab 30, schätze ich, grundsätzlich einmal wissen. Ich schreibe extra Sex-Partner, weil wir ja im modernen Leben mit nur einem Geschäftspartner nicht mehr auskommen, wahrscheinlich auch nicht mit einem Gesprächs- bzw. Tanzpartner. Auch wenn wir 20 Jahre einen Mannschaftssport oder ein Hobby ausübten, werden wir nicht von heute auf morgen auf die Menschen verzichten können, die uns bis jetzt diesbezüglich Gesellschaft leisteten. Ich kann aber auf sexuellem Gebiet zur Überzeugung kommen: jetzt habe ich mich genug ausgelebt, ich möchte mich auf einen Partner konzentrieren. Das heißt nicht, dass ich am ersten Abend schon wissen muss, wer das jetzt genau ist; ich kann aber wissen, ob ich mich überhaupt auf einen Menschen konzentrieren will. Mir selbst ist passiert, dass eine Frau nur seitenspringen wollte, ich aber etwas Festes suchte; sie hatte aber wenigstens den Mut, zu sagen: "Nur für eine Nacht". Ich lehnte ab, suchte weiter und der Käse war gegessen.

Und dann hat man genug Zeit um darüber nachzudenken, ob die anderen vielleicht alles falsch machen bzw. ein unmoralisches Leben führen.
Jeder Moralist und auch Weltverbesserer sollte, wie Karl Heinrich Waggerl schon sagte, bei sich selbst anfangen.

Sicher haben es diesbezüglich Menschen, die in der Stadt leben, leichter als Menschen, die am Lande leben, weil es in der Stadt mehr einschlägige, spezifische Institutionen gibt, die Dir genau den Grad der Freiheit geben, denn Du willst und brauchst. Auch die Internet-User haben Vorteile gegenüber den Nicht-Internet-Benützern. Erste Grundvoraussetzung ist natürlich der Mut zur Ehrlichkeit. Lügner, Heuchler und Schauspieler, die auch in diesem Bereich schauspielern (müssen), sind Feinde von dauerhaften, für beide befriedigende Beziehungen.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Monogamie - eine Lüge?

Sex hat nicht wirklich viel mit Liebe zu tun. Sonst könnte man doch niemanden lieben, ohne mit ihm Sex haben zu wollen. Oder mit jemandem Sex haben, den man nicht liebt.
Ich weiß, ich stehe mit meiner Meinung ziemlich alleine da.

Ich habe im "Was ist Liebe?"-Thread ja auch gesagt, dass ich Sex das Attribut "Liebe" aberkennen würde, sehe es also genauso wie du. Sex ist trotzdem eine Intimität, die man als Lebenspartner eines Menschen nur ungern teilt und ich muss sagen, dass ich auch nicht will, dass mein Partner mit jemand anderem Sex hat. Ich finde es wichtig für eine Partnerschaft, dass man gewisse Intimitäten nur untereinander erlebt und deshalb finde ich Monogamie wichtig, wenn man sich endgültig auf einen Partner festlegt.

mfG Ginsi
 
AW: Monogamie - eine Lüge?

Sex hat nicht wirklich viel mit Liebe zu tun. Sonst könnte man doch niemanden lieben, ohne mit ihm Sex haben zu wollen. Oder mit jemandem Sex haben, den man nicht liebt.
Ich weiß, ich stehe mit meiner Meinung ziemlich alleine da.


Antwort von Ginsi:
Ich habe im "Was ist Liebe?"-Thread ja auch gesagt, dass ich Sex das Attribut "Liebe" aberkennen würde, sehe es also genauso wie du. Sex ist trotzdem eine Intimität, die man als Lebenspartner eines Menschen nur ungern teilt und ich muss sagen, dass ich auch nicht will, dass mein Partner mit jemand anderem Sex hat. Ich finde es wichtig für eine Partnerschaft, dass man gewisse Intimitäten nur untereinander erlebt und deshalb finde ich Monogamie wichtig, wenn man sich endgültig auf einen Partner festlegt.
Sex hat an sich nichts mit Liebe zu tun, aber aus Sex kann Liebe werden. Sex hat aber mMn mit Monogamie zu tun, weil ja Monogamie mit Einehe übersetzt wird.

Würden wir das auch noch trennen wollen, müssten wir wohl konsequenterweise zwischen sexueller Monogamie bzw. Polygamie auf der einen Seite und emotioneller Monogamie bzw. Polygamie auf der anderen Seite unterscheiden. Die Monogamie ist aber - beim Menschen - nichts Angeborenes, sondern etwas Anerzogenes bzw. freiwillig Aufsichgenommenes.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Monogamie - eine Lüge?

Möglicherweise kann aus Sex auch Liebe werden. Für mich eher unvorstellbar, aber möglich ist bekanntlich vieles.
Ich glaube eher, daß man freiwillig monogam lebt, wenn man liebt.
Das heißt aber nicht, daß man andere Menschen nicht sexuell anziehend findet. Das ist uns scheinbar von der Natur so mitgegeben.
Aber wenn ich meinen Partner wirklich liebe, wird es mir leicht(er) fallen, der Natur zu trotzen.
Aber vielleicht habe ich es leichter, denn Sex ist für mich nur Mittel zum Zweck, deshalb verstehe ich die Wichtigkeit die er für die meisten Menschen hat auch nicht. Und auch nicht das Tamtam das in den Medien darum gemacht wird und auf der anderen Seite tabuisiert, vermoralisiert usw. Das ist für mich Scheinheiligkeit pur. Wie immer ist Amerika das beste Beispiel dafür. Auf der einen Seite größter Produzent von Pornofilmen, und auf der anderen kommen kleine Buben in den Knast wenn sie der Freundin beim pieseln helfen oder ein Küßchen geben.
Ich stimme mit Ginsi vollkommen überein.
Aber ich verstehe auch, warum die meisten Menschen nicht monogam leben können.
Lg.Eule
 
AW: Monogamie - eine Lüge?

also, dass sich sex in liebe umwandelt, halte ich für nicht möglich
sex kann aber so wie sympathie und freundschaft der anfang sein, um den herum die liebe wächst

lg,
Muzmuz
 
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AW: Monogamie - eine Lüge?

Alle Erklärungen, die ein Verhalten so darstellen, als könnte ein Mensch gar nicht anders handeln, weil er eben "solche Gene" hat, sind mMn nichts als faule Ausreden. Der Mensch, der so argumentiert, verzichtet damit auf eine wesentliche menschliche Fähigkeit - den Verstand.
schön wäre es wenn der mensch wirklich so handeln würde, ich meine seinen verstand einsetzen würde.
doch der trieb des menschen ist so unterschiedlich wie der mensch selber.
so gibt es menschen die legen keinen wert auf sex und andere die kaum eine stunde ohne auskommen.
und ganz schlimm die triebtäter die vergewaltigen und morden.
es ist nunmal so der mensch ist hormon gesteuert und es gibt viele menschen die monogam sein wollen, aber der trieb dann doch stärker ist als sein verstand.

lg binchen
 
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