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Moderne Versklavung

AW: Moderne Versklavung

JoWi, du nennst deinen Thread "Moderne Versklavung" und sprichst in deinem 1. Beitrag sofort die Subunternehmen an.
Ich schließe daraus, dass dir sehr wohl bewusst ist, dass es bei der Arbeit mit Subunternehmen um die Ausbeutung der Arbeiter geht.
Ich verstehe nicht, wieso du dann noch derart nachfragst.

Subunternehmer zahlen z.B. nicht den gesetzlich vorgesehenen Mindestlohn und beschäftigen auch Schwarzarbeiter sowie Ausländer ohne Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis, die natürlich auch nicht versichert sind.
 
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AW: Moderne Versklavung

JoWi, du nennst deinen Thread "Moderne Versklavung" und sprichst in deinem 1. Beitrag sofort die Subunternehmen an.
Ich schließe daraus, dass dir sehr wohl bewusst ist, dass es bei der Arbeit mit Subunternehmen um die Ausbeutung der Arbeiter geht.
Ich verstehe nicht, wieso du dann noch derart nachfragst.

Subunternehmer zahlen z.B. nicht den gesetzlich vorgesehenen Mindestlohn und beschäftigen auch Schwarzarbeiter sowie Ausländer ohne Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis, die natürlich auch nicht versichert sind.

Gut ich erkenne einen Fortschritt. Die Firmen beschäftigen Subunternehmen, weil richtig billige Arbeitskräfte Schwarzarbeiter ohne Arbeits-und aufenthaltserlaubnis sind und sie wollen wegen der Schwarzarbeit keinen Ärger haben. Es kann ihnen nichts passieren, weil das Subunternehmen für ordnungsgemäße Arbeitsverträge verantwortlich ist.
Was passiert zB, wenn Pfuscherfahnder Schwarzarbeiter ausfindig machen? Womit haben die Subunternehmer zu rechnen? Mit einer strafrechtlichen Verfolgung, klar und sonst? Müssen sie Steuern nachzahlen?
 
AW: Moderne Versklavung

Johann, die Antwort auf diese Frage liegt derart offen auf der Hand, dass ich mich fragen muss, warum du sie stellst. Aber gut, ich verrate es dir: Weil diese Konstruktionen zur Umgehung sozialer Standards dienen. Weil es so für die Auftraggeber (sofern sie diese Vertragspartnerfirmen nicht ohnehin selbst betreiben) nicht unbedingt billiger wird, aber bequemer. Sie ersparen ihnen vielerlei Verpflichtungen, die sie eigenem Personal gegenüber hätten und wirken disziplinierend auf dieses, das ja nun die Konkurrenz direkt neben sich stehen hat und jederzeit fürchten muss, auch zu dessen Knebelbedingungen arbeiten zu müssen. Kapito?

Welche Verpflichtungen? Kannst Du mir ein Beispiel nennen?
 
AW: Moderne Versklavung

Gut ich erkenne einen Fortschritt. Die Firmen beschäftigen Subunternehmen, weil richtig billige Arbeitskräfte Schwarzarbeiter ohne Arbeits-und aufenthaltserlaubnis sind und sie wollen wegen der Schwarzarbeit keinen Ärger haben. Es kann ihnen nichts passieren, weil das Subunternehmen für ordnungsgemäße Arbeitsverträge verantwortlich ist.
Was passiert zB, wenn Pfuscherfahnder Schwarzarbeiter ausfindig machen? Womit haben die Subunternehmer zu rechnen? Mit einer strafrechtlichen Verfolgung, klar und sonst? Müssen sie Steuern nachzahlen?

Ich weiß, dass gerade auf Baustellen oft kontrolliert wird, dass Leute abgeschoben werden etc. Was den Subunternehmern für Strafen drohen, weiß ich nicht.
 
AW: Moderne Versklavung

Welche Verpflichtungen? Kannst Du mir ein Beispiel nennen?

natürlich, Johann. Bei uns in D. gibt es eine Reihe von Gesetzen, welche noch immer Arbeitnehmer schützen. Zwar gibt es immer Wege, diese zu umgehen, aber daraus resultiert oft ein Anspruch auf Abfindung, die schnell ein paar Zehntausend Euro betragen kann. Es ist also für Unternehmen ein gewisses Risiko, eigenes Personal zu beschäftigen. Sie bekommen es oftmals nicht so ganz einfach wieder los. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang der Umstand, dass fast alle Firmen ihr Personal nur so lange behalten wollen, bis deren Leistungsfähigkeit sinkt, was so ab dem 40. Lebensjahr der Fall ist. Immer wieder ist dies zu bestaunen, wenn die Belegschaft auf dem Firmenhof Aufstellung genommen hat und das "junge, dynamische Team" in die Kamera lächelt. Die 2 alten Säcke links sind die Chefs und der Rest ist unschwer als jung zu erkennen. Sie wollen nur die besten Jahre abgreifen und möglichst wenig bezahlen. Dem Staat ist dies egal, er verpflichtet die Leute einfach dazu, demnächst bis 70 arbeiten zu sollen, und erklärt die 30 Jahre zwischen 40 und 70 zum Privatproblem aller Arbeitnehmer. Sollen sie doch sehen, wo sie bleiben, diese Loser!

Der nächste Punkt: Bei der von die angesprochenen Subunternehmerkette liegt ein weiterer, großer Vorteil in der Delegation der Verantwortung. Der Bauherr beauftragt einen Generalunternehmer, der den nächsten u.s.w. . Jeder beruft sich dann auf seinen Vertragspartner, bis zum Schluss eine Hinterhof-Klitsche in Rumänien an allem Schuld sein soll. Zu holen ist dort natürlich nichts, aber die sauberen Herren sind fein heraus. Selbst der Bund in Berlin macht es bei seinen eigenen Großprojekten so, ebenso die Gewerkschaften und Parteien, die alle unisono behaupten, dem müssen dringend ein Riegel vorgeschoben werden.
 
AW: Moderne Versklavung

Der nächste Punkt: Bei der von die angesprochenen Subunternehmerkette liegt ein weiterer, großer Vorteil in der Delegation der Verantwortung. Der Bauherr beauftragt einen Generalunternehmer, der den nächsten u.s.w. . Jeder beruft sich dann auf seinen Vertragspartner, bis zum Schluss eine Hinterhof-Klitsche in Rumänien an allem Schuld sein soll. Zu holen ist dort natürlich nichts, aber die sauberen Herren sind fein heraus. Selbst der Bund in Berlin macht es bei seinen eigenen Großprojekten so, ebenso die Gewerkschaften und Parteien, die alle unisono behaupten, dem müssen dringend ein Riegel vorgeschoben werden.

Der Generalunternehmer haftet, er kann nicht so einfach die Verantwortung abgeben, auch wenn sie es in der Praxis immer wieder versuchen.
Wenn der Bauherr klagt, ist es das Problem des Generalunternnehmers, dass er für Schäden einstehen muss. Er kann zwar seinerseits das Subunternehmen verklagen, das ist aber dann wahrscheinlich schon in Konkurs und dessen Geschäftsführer hat ein neues Subunternehmen unter einem anderen Namen angemeldet.
 
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AW: Moderne Versklavung

natürlich, Johann. Bei uns in D. gibt es eine Reihe von Gesetzen, welche noch immer Arbeitnehmer schützen. Zwar gibt es immer Wege, diese zu umgehen, aber daraus resultiert oft ein Anspruch auf Abfindung, die schnell ein paar Zehntausend Euro betragen kann. Es ist also für Unternehmen ein gewisses Risiko, eigenes Personal zu beschäftigen. Sie bekommen es oftmals nicht so ganz einfach wieder los. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang der Umstand, dass fast alle Firmen ihr Personal nur so lange behalten wollen, bis deren Leistungsfähigkeit sinkt, was so ab dem 40. Lebensjahr der Fall ist. Immer wieder ist dies zu bestaunen, wenn die Belegschaft auf dem Firmenhof Aufstellung genommen hat und das "junge, dynamische Team" in die Kamera lächelt. Die 2 alten Säcke links sind die Chefs und der Rest ist unschwer als jung zu erkennen. Sie wollen nur die besten Jahre abgreifen und möglichst wenig bezahlen. Dem Staat ist dies egal, er verpflichtet die Leute einfach dazu, demnächst bis 70 arbeiten zu sollen, und erklärt die 30 Jahre zwischen 40 und 70 zum Privatproblem aller Arbeitnehmer. Sollen sie doch sehen, wo sie bleiben, diese Loser!

Die Kündigungsfristen dauern heute in Ö unter Facharbeitern zumeinst nur noch einen Monat- Das geht, früher drei Monate, jetzt einen Monat. Und über ein, zwei Jahre arbeitet heute kaum mehr jemand in einer Firma, sodass sich die Kündigungsfristen verlängern könnten.

Dass ältere Arbeitnehmer schwerer eine Anstellung finden, ist keine Sklaverei.
 
AW: Moderne Versklavung

bei uns nicht, die Generalunternehmerhaftung wurde oft gefordert und ebenso oft abgelehnt.

Wenn es für dich keine Sklaverei ist, wenn in einem reichen Land der normale Arbeitnehmer keine Alternative hat, als jeden Arbeitsplatz, der ihm angeboten wird, anzunehmen, auch für einen Lohn, der nicht zum leben reicht, dann finde ich das merkwürdig. Für mich ist es moderne Sklaverei. Erst recht, wenn sich Andere, mit viel Geld, aus diesem Pool gütlich tun können und ihren Besitz immer weiter mehren (lassen). Von einem Arbeitsmarkt kann längst keine Rede mehr sein. Deutschland ist heute ein offenes Arbeitslager. Nur für die Besten unter den Jungen sieht es anders aus, was eine krasse Fehlentwicklung darstellt. Und komme mir jetzt bitte nicht mit dem blöden Argument, man könne sich auch in der Innenstadt ablegen und unter der Brücke schlafen.
 
AW: Moderne Versklavung

Hoffentlich werden wenigstens die Arbeiter, die beruflich Waffen tragen, anständig bezahlt. Stell' dir vor, es bricht Ebola aus und du musst deine eigene Zivilbevölkerung für vier Euro fuffzich die Stunde zusammenschießen...
 
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das käme sogar hin, denn wenn Soldaten im Einsatz sind, gibt es keine Freizeit mehr, nach Aufschlag der Gefahrenzulage und Abzug der Steuern und Sozialabhaben wird kaum mehr übrigbielben, bei den allermeisten jedenfalls.
 
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