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Globalisierung

AW: Globalisierung

Ich möchte da noch einwerfen, dass Karl Marx in seinem Buch "Das Kapital" ja nichts weiter tut, als den Kapitalismus schonungslos zu analysieren.

Und Peter Weibel sollte viel später sagen: "Ich glaube an das Ende der Welt. Aber nicht an das Ende des Kapitalismus."

Die "Globalisierung" ist meines Erachtens nicht vom Kapitalismus zu trennen.

Und es stellt sich wieder die Frage, ob ihm durch eine Revolution, einen Kommunismus oder eine Sozialdemokratie oder was auch immer Einhalt geboten werden kann.

Aber Karl Marx' Beobachtungen sind - wenn man sie nicht missdeutet und missbraucht - so gültig wie eh und je:

Der Kapitalismus hat eine Dynamik der grenzenlosen, also der globalen Gier in sich.

Ich glaube nicht, dass das jemand ernsthaft wollen kann, der sich die destruktiven, fatalen Folgen dieser sinnleeren Gier für alle bewusst macht.

Aber was wirkt dagegen? Doch Revolution? Passiver Widerstand? Oder Sinnsuche? Es ist ja auch nicht so, dass gegen den Kapitalismus nicht schon jedes Kraut ausprobiert worden wäre.

Oder hat gar jemand ein neues Kraut?

lg Frankie
 
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AW: Globalisierung

Hallo Zeili!

Geschah nicht die Ur-Globalisierung noch früher, und zwar mit der Verbreitung des Menschen über diesen Planeten?!
Wenn Du Globalisierung komplex siehst, ja; ich glaube aber, dass sie mehrheitlich nur wirtschaftlich-materiell gesehen wird.

Durch Austausch kann es ja zu gegenseitiger Befruchtung kommen, genauso wie zu Auslöschung bestehender Werte und Systeme.

Eine aufregende Zeit!
Ich bewundere Deine optimistische Sichtweise und hoffe, dass der Wunsch zu teilen letztendlich über Rassismus, Nationalismus, Hautfarben-Stolz und vor allem über das Machotum obsiegt. Es wird auch nötig sein, dass sich niemand "auserwählt" und dadurch priviligiert fühlt, sondern die große Mehrheit partnerschaftlich denken will.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Globalisierung

Danke, Marianne, das Buch werde ich mir besorgen. Aus humorvoll Erzähltem können wir bedeutend leichter etwas lernen und es ist zudem wichtig, dass wir unseren Humor nicht verlieren.

:blume1:

Lilith, Du hast Recht, 'wir' ist hier genauso schwammig wie 'man'.
Ich nehme an, die Delegation aus China wurde durch eine Delegation örtlicher, Landes-, vielleicht sogar 'bundesweiter' Politiker willkommen geheissen. Auf den Bildern, die ich sah, war jedenfalls eine glücklich strahlende 'Menschentraube' zu sehen.
Sicher wurde davon im Fernsehen berichtet; da müssen wir beide warten, bis sich hier jemand meldet, der es evtl. am Fernseher verfolgte.
In der Presse wurde von den Verhandlungen und von der Vertragsunterzeichnung berichtet. Der Landrat gab der Presse auch mehrere Interviews zum Thema.
Und 'wir' heissen sie willkommen heisst natürlich auch: jeder, der chinesische Produkte kauft, ohne sich vorgängig über sie informiert zu haben, heisst die Chinesen ziemlich naiv willkommen.

Zu Deinem letzten Satz: Der Landkreis setzte auf die Privatisierung des unrentablen Flughafens und schrieb ihn zum Verkauf aus, die Chinesen machten das Geschäft und 'kauften' sich somit in Europa ein. Flughafen inkl. Infrastruktur und Boden. Ich benutze immer noch die Anführungszeichen, weil sie zwar mit der Nutzung bereits begonnen, aber noch nichts dafür bezahlt haben.

Zeilinger schrieb:
Die (wirtschaftliche) Globalisierung hat begonnen, als sich die ersten Europäer ein japanisches Auto kauften, setzte sich fort mit asiatischen und amerikanischen PC's, Unterhaltungselektronic, "unverzichtbare" exotische Südfrüchte

Daran wäre auch nichts auszusetzen, Zeilinger, denn Handel wurde bereits sehr lange Zeit vor den ersten japanischen Autos betrieben. Bedenklich wird es, wie ich bereits versuchte zu erklären, erst, wenn die Importe die Exporte deutlich übersteigen, weil somit das Kapital abwandert, der Verkauf einheimischer Ware stagniert, die Arbeitsplätze zu Hause abgebaut -oder verlagert werden, das Kapital als Finanzhilfe zurückkehrt etc.

Raphael hat es kurz und treffend zusammengefasst -grins.


frankie schrieb:
Ich möchte da noch einwerfen, dass Karl Marx in seinem Buch "Das Kapital" ja nichts weiter tut, als den Kapitalismus schonungslos zu analysieren.

Und Peter Weibel sollte viel später sagen: "Ich glaube an das Ende der Welt. Aber nicht an das Ende des Kapitalismus."

Die "Globalisierung" ist meines Erachtens nicht vom Kapitalismus zu trennen.

Frankie, ich gebe zu, Karl Marx nicht besonders freundlich gesinnt zu sein, erkenne aber an, wo er Recht hat.

Wenn wir uns aber die 'Globalisierung' der Planwirtschaft im real existierenden Sozialismus ansehen, kommen wir noch weniger weit.

Die gesamte Wirtschaft Kubas war und ist z.T. immer noch von den Zuckerrohr- und Tabakernten abhängig.
Also exportierte Kuba Zucker und Habanas und bekam dafür im Prinzip alles, was die Menschen dringend zum Leben benötigten, unbesehen dessen, dass die Lebensmittel, die Maschinen, die Artikel des täglichen Bedarfs... genauso oder fast genau so in der Sovjetunion oder den europäischen Ländern dringend benötigt wurden. Solidarität hin oder her, aber fairer Handel war das nie und nimmer.

Nach dem Zerfall der Sovjetunion befand sich Kuba in einer schlimmen Krise und die Regierung sah sich gezwungen, Privateigentum zuzulassen und das Land den Touristen zu öffnen, um auf das so dringend benötigte Kapital zu kommen und die Lebensmittel, die Brennstoffe etc. zu mehr oder weniger fairen Handelspreisen einzukaufen. (Heute bringt Tourismus schon weit mehr ein als die Zucker- und Tabak-Exporte.)

Auf was läuft es aus, frage ich Dich?
 
AW: zu Jeròmes enrsthaften, weil

Liebe Marianne,

ich denke,das ganze wird so ablaufen,wie ehmals der Besuch der so freundlich lächelnden Japaner - immer nur lächeln und ein paar Jahre waren Foto und Motorradindustrie verschwunden...manchmal kann man sich schon fragen: sind wir schon in der Nischenproduktion und was kann man in Asien NICHT erzeugen?

Durch die dort geradezu unerschöpflichen Humanresourcen (ich weiß das ist ein grausliches Wort) werden sie auf alle Fälle den längeren Atem haben und fatal ist auch,daß wir aber gar nichts von ihnen lernen können,oder siehst Du - die Du das Buch schon intus hast - etwa einen schmalen Lichtstreif am Horitsont?
 
AW: Globalisierung

gunter

ich denke schon, dass wir bald einiges lernen werden

und damit meine ich Indien, bzgl. Elektrotechnik usw.

Denke dass da noch viel auf uns zukommt.
 
AW: zu Jeròmes enrsthaften, weil

Liebe Marianne,

ich denke,das ganze wird so ablaufen,wie ehmals der Besuch der so freundlich lächelnden Japaner - immer nur lächeln und ein paar Jahre waren Foto und Motorradindustrie verschwunden...manchmal kann man sich schon fragen: sind wir schon in der Nischenproduktion und was kann man in Asien NICHT erzeugen?

Durch die dort geradezu unerschöpflichen Humanressourcen (ich weiß das ist ein grausliches Wort) werden sie auf alle Fälle den längeren Atem haben und fatal ist auch,daß wir aber gar nichts von ihnen lernen können,oder siehst Du - die Du das Buch schon intus hast - etwa einen schmalen Lichtstreif am Horitsont?

Hallo, gunter ..

Das Buch von Luo Lingyuan " Die chinesische Delegation" ist ein zeitkritischer Roman. es wird nirgendwo reflektiert: eine Beschreibung aus der Er-Perspektive. Wie der Titel schon sagt, es wird " objektiv" über Tatsachen berichtet.

Über weitere als schon beobachtbare Folgen der chinesischen Expansion können wir alle nur spekulieren ... und ich schon gar nicht, da ich eben von Volkswirtschaft keine Ahnung habe.

Dass die Chinesen alles aufkaufen, was sie billig erhaschen können, scheint doch eher die US- Wirtschaft zu retten.

Vielleicht gelingt es uns hier in Europa diesem Aufkaufprozess durch China einen EURO- riegel vorzuschieben. Das ist für mich auch ein Grund, für die EU zu sein.
 
AW: Globalisierung

Frankie, ich gebe zu, Karl Marx nicht besonders freundlich gesinnt zu sein, erkenne aber an, wo er Recht hat.

Wenn wir uns aber die 'Globalisierung' der Planwirtschaft im real existierenden Sozialismus ansehen, kommen wir noch weniger weit.

Die gesamte Wirtschaft Kubas war und ist z.T. immer noch von den Zuckerrohr- und Tabakernten abhängig. Usw.

Nach dem Zerfall der Sovjetunion usw.

Auf was läuft es aus, frage ich Dich?

Ich will da nicht missverstanden werden. Karl Marx hat den Kapitalismus in seiner destruktiven Sinnleere vollkommen richtig erkannt. Aber das Gegenkraut Kommunismus ist faktisch für alle Zeiten gescheitert.

Nur, weil einer die Krankheit richtig diagnostiziert, muss ja die Medizin, die er hat, nicht wirken. Marxismus und Kommunismus wirken sicher nicht.

Das wissen wir. Spätestens seit dem Zerfall der UdSSR.

Worauf es hinausläuft? Gegen die sinnleere Gier des Kapitalismus kann ich mir nur ein einziges, wirksames Kraut vorstellen: dass die Menschen einen Sinn finden.

Zumindest jeder für sich.

lg Frankie
 
AW: Globalisierung

Aber das Gegenkraut Kommunismus ist faktisch für alle Zeiten gescheitert.

Nur, weil einer die Krankheit richtig diagnostiziert, muss ja die Medizin, die er hat, nicht wirken. Marxismus und Kommunismus wirken sicher nicht.
Oh, Karl Marx hat einen Fehler gemacht, den ich bei fast allen Menschen trotz allgemein tauglicher Auffassungsgabe finde. Auch hier im Forum scheint dieses Problem keiner so richtig verstehen zu können, das merkte ich schon an den Kommentaren, so ich das Thema streifte - ich kenne den Weg bis man halbwegs versteht worum es beim Zinsgeld geht. Marx hat das System des Kaptialismus nicht verstanden, sondern dachte das Geld sei lediglich ein Tauschwert für ein Produkt oder eine Dienstleistung. Das ist vollkommen falsch.

Kommunismus ist friedlich, Kapitalismus kann jedoch mit Frieden und Wohlstand nicht existieren. Jeder Miniphilosoph weiß, das Pazifismus unmöglich wird, sobald ein Bellizist angreift, darum hat der Kommunismus nicht funktioniert, weil er das für das Kapital nicht durfte.
 
AW: Globalisierung

Hallo Freunde

das Thema Globalisierung steht meines Erachtens in unmittelbarem Zusammenhang mit der weltweiten Vernetzung der Wirtschaften letzlich aller Nationalstaaten und Blöcke. Richtig beschleunigt wurde diese Entwicklung erst seit der Einführung des Internets. Jederzeit von jedem Ort aus zu kommunizieren, an die neuesten Informationen zu gelangen, Produkte und Dienstleistungen weltweit zu vermarkten, verschafft Vorsprünge gegenüber denjenigen, die nicht an dieser Entwicklung teilhaben können. Wie stark die eigene Positon und die Position des eigenen Landes und seiner Industrie weltweit ist, hängt nicht zuletzt davon ab, wie die technologische Weiterentwicklung getragen durch Wissen und Bildung fortschreitet.

Einige aktuelle Informationen könnt ihr hierzu u.a. auch in den Kapiteln 7-8 unseres Internetportals - Mensch und Realität - finden unter:

http;//www.hirn.airflag.com

Gruß jwe110
 
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AW: Globalisierung

Hallo Freunde

das Thema Globalisierung steht meines Erachtens in unmittelbarem Zusammenhang mit der weltweiten Vernetzung der Wirtschaften letzlich aller Nationalstaaten und Blöcke. Richtig beschleunigt wurde diese Entwicklung erst seit der Einführung des Internets. Jederzeit von jedem Ort aus zu kommunizieren, an die neuesten Informationen zu gelangen, Produkte und Dienstleistungen weltweit zu vermarkten, verschafft Vorsprünge gegenüber denjenigen, die nicht an dieser Entwicklung teilhaben können. Wie stark die eigene Positon und die Position des eigenen Landes und seiner Industrie weltweit ist, hängt nicht zuletzt davon ab, wie die technologische Weiterentwicklung getragen durch Wissen und Bildung fortschreitet.

Einige aktuelle Informationen könnt ihr hierzu u.a. auch in den Kapiteln 7-8 unseres Internetportals - Mensch und Realität - finden unter:

http;//www.hirn.airflag.com

Gruß jwe110

Wenn deine Meinung auch natürlich das Mitbestimmene anspricht, so ist es dies nicht allein.
Wir sollten nicht vergessen, dass letztendlich eher ein:
"für die Masse von der Masse"
ausschlaggebend ist.

Aber solange keine globale Gewerkschaft vorhanden ist und auch funktionstüchtig, solange müssen wir damit rechnen, dass mehr und mehr "asienlasting" alles wird.

Denn bei uns werden Stellen mehr und mehr abgebaut, mehr und mehr Politiker "stimmschwach" und mehr und mehr Großkonzerne fusionieren zu noch größeren Konzernen.
Diese wiederum sehr gut mit der "Steuerschuld" jonglieren können und tun.

Auch sehe ich die wachsende Ignoranz und Überheblichkeit in Europa mehr und mehr vorherrschend und sich paaren mit der Unsicherheit, wohin diese Entwicklung geht.

Ignoranz und Überheblichkeit sind die ersten Schritte einer Kultur, die wieder "abwärts" fallen könnte.

Im übrigen sind die Asiaten mehr und mehr involviert im Geschäft mit der Elektronik und den daraus resultierenden Industrien zusammen mit einem Forschungspotential.

sartchi
 
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