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MENSCH-SEIN, was heißt das?

  • Ersteller Ersteller kathi
  • Erstellt am Erstellt am
K

kathi

Guest
Durch eine meiner letzten Wortmeldungen, bei der ich den Ausdruck "auch hier im Denkforum menschelt es" gebrauchte, mache ich mir nun Gedanken, was das "Mensch-Sein" für den einzelnen bedeutet.
Ich glaube, dass es sich eher um eine subjektive Definition handelt, wie z.B. die Aussage von e-a-s unter https://www.denkforum.at/forum/showpost.php?p=90609&postcount=47zeigt.

Ich selbst halte auch das Denkvermögen des Menschen für eine wichtige Komponente, jedoch nicht für die einzig relevante.

Was meint Ihr dazu?
Was versteht Ihr unter dem Begriff "Mensch-Sein"?
 
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rein assoziativ

- durch meinen "Denkapparat" - verflucht, wenn die Neurobiologen uns doch endlich genau erklären könnten, was das ist, wie er funktioniert - und das noch mit und in " logisch" nachvollziehbaren Parametern -:also durch das, was wir so landläufig angewandte Vernunft nennen, erst später getrübt: ich bleibe am Themenball !

Liebe Kathi!
Mensch sein heißt für mich, sich zu seinen Widersprüchen zu bekennen.


So kann ich schlau und dumm sein, lieb und böse usw usw


Marianne
 
mit dem "es menschelt" meint man wohl die unvollkommenheit und irrationalität, die bei menschen immer wieder durchbricht

marianne:
wie der denkapparat als gesamtheit funktioniert ist nicht aufgabe der neurobiologen, da der denkapparat auf verschiedenen ebenen wahrgenommen wird
man wird auch nicht den internet explorer oder netscape verstehen können, indem man die bits auf der festplatte liest oder die ströme im inneren des computers misst und analysiert ;)

lg,
Muzmuz
 
Muzmuz schrieb:
mit dem "es menschelt" meint man wohl die unvollkommenheit und irrationalität, die bei menschen immer wieder durchbricht

marianne:
wie der denkapparat als gesamtheit funktioniert ist nicht aufgabe der neurobiologen, da der denkapparat auf verschiedenen ebenen wahrgenommen wird
man wird auch nicht den internet explorer oder netscape verstehen können, indem man die bits auf der festplatte liest oder die ströme im inneren des computers misst und analysiert ;)

lg,
Muzmuz

He, Muzmuz! Das war ja nur so eine kleine Spitze von mir.
Vielleicht interessiert Dich folgendes Zitat von Singer in diesem Zusammenhang: vielleicht kennst Du es auch schon.

Es geht um sinnhaft konstruierte Gefühle - also einerseits um primär neuronal beschreibbare Gehirnaktivitäten und andrerseits um die Sinndeutung. Diese kann richtig, falsch sinnlos oder sinnhaft sein. Das können die Gehirnforscher nicht aus ihren Beobachtungen an den Hirnzuständen schließen.

Singer: " Da der Gedanke Folge neuronaler Prozesse ist, unterscheidet er sich natürlich von diesen.Dennoch gilt, dass unterschiedlichen Gedanken verschiedene neuronale Aktivitätsmuster zugrunde liegen.Ich gleube, dass Problem kommt daher, dass wir Menschen zugleich Produkte einer biologischen und einer kulturellen Evolution sind. Allem, was begrifflich trennbar ist, müssen unterscvhiedliche Gehirnzustände entsprechen. Aufgrund unserer kulturellen Prägung erfahren wir die nicht greifbaren Gebilde, die erst im zwischenmenschlichen Diskurs entstehen, genau so als Realitäten wie die greifbaren Objekte. Wir sind Zwitterwesen, in denen sich biologische und kulturelle Bedingtheiten gleichberechtigt mischen." Wolf Singer, in: Wer deutet die Welt- Gespräche über die Hirnforschung, stw 1596, S.15



Und Kathi, damit Du mich nicht verfluchst wegen Oftoppicgeschwätzes, will ich mal kurz eine neue Antwort geben:
Der Mensch ist ein lebendiges Wesen der Evolution, das fähig ist, sich selbst als Beschreibendes und Beschriebenes zu deuten. Das ermöglicht ihm seine ganz spezielle Hirnbeschaffenheit und die kulturelle Tradition, in der er aufwächst.

Marianne
 
Marianne schrieb:
Das ermöglicht ihm seine ganz spezielle Hirnbeschaffenheit und die kulturelle Tradition, in der er aufwächst.
Dann ist die "kulturelle Tradition" gar keine Folge dieser "speziellen Hirnbeschaffenheit"?

(Off topic: Übrigens, Frau Deutschlehrerin, hätte es nicht heissen müssen "das ermöglichen ihm seine...."?)
 
Zuletzt bearbeitet:
e-a-s schrieb:
(Off topic: Übrigens, Frau Deutschlehrerin, hätte es nicht heissen müssen "das ermöglichen ihm seine...."?)
Von der nur zu berechtigten Frage einmal abgesehen, erlaube ich mir, einen kleinen Hinweis zu geben, selbst wenn das von einer gewissen Lehrerin wieder als oberlehrerhaft bezeichnet wird.

Ich bin nun alles Andere als ein Advokat dieses unseligen Karl Marx, aber so wie Du ihn in Deiner Signatur zitierst, hat er es nicht gesagt, sondern: Religion ist das Opium für das Volk. Ist das nicht ein kleiner, aber wesentlicher Unterschied?!

Besten Gruß - Ziesemann
 
soso

Marianne schrieb:
So kann ich schlau und dumm sein, lieb und böse usw usw
Marianne

oh jeh, was ist nur aus meine marianne geworden?

Ziesemann schrieb:
Ich bin nun alles Andere als ein Advokat dieses unseligen Karl Marx....

ein mensch von ihrer bildung? marx war z.B. auch ein super soziologe.

nun denn,

was den menschen zum menschen macht, ist außer seiner biologischen zuordnung, die tatsache, daß der mensch sich durch sein verstand, als einziges wesen von der natur trennt. eine trennung, die keine rückkehrung zur natur erlaubt, sondern ihn in der isolation einer eigenen individuation alleine läßt.

"der mensch macht alle gefahren und ängste durch, die mit dem fehlen einer instinktausrüstung verbunden sind".
aber gerade diese hilflosigkeit des menschen, ist der ursprung der menschlichen entwickelung.


servus leuts
 
zu meiner zeit war die anrede "FRAU lehrerIN" noch eine tautologie
gender mainstreaming geht ziemlich rücksichtslos mit der sprache um

lg,
Muzmuz
 
Zuletzt bearbeitet:
@Ziesemann
Ziesemann schrieb:
Ich bin nun alles Andere als ein Advokat dieses unseligen Karl Marx, aber so wie Du ihn in Deiner Signatur zitierst, hat er es nicht gesagt, sondern: Religion ist das Opium für das Volk. Ist das nicht ein kleiner, aber wesentlicher Unterschied?!
Kann ich auf den ersten Blick nicht erkennen, müsste vielleicht doch erläutert werden.
Ich gebe aber zu, dass das sehr wichtig sein könnte, falls diese Aussage in meiner Signatur tatsächlich - anders als beabsichtigt - ausschliesslich als Zitat aufgefasst werden darf.
Für mich ist das nur eine prägnante Weise gewesen, meine Meinung über die Sinnhaftigkeit und Wirkungsweise von Religionen schlechthin kundzutun.

Ob und dass möglicherweise jemand vor mir ähnliche oder gleiche Ansichten dazu hatte, ist mir dabei ziemlich schnuppe, vor Allem, wenn diese nicht mehr unter den Lebenden weilen und somit kein copyright einklagen können. Aber vielleicht ist das tatsächlich nicht in Ordnung.
Ich werde meine Signatur ändern.

(Was ist an Marx "unselig"? Als relativ scharfsinniger Diagnostiker hatte er nach meinem Eindruck sehr viel mehr "menschliches" als so Mancher.)
 
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@e-a-s

Opium fürs Volk bedeutet Religion = Opium. Aber "das Opium" heißt, das Volk macht sich damit selbst und von anderen betäubt, dass es nicht mehr nachdenken kann.

(Was ist an Marx "unselig"? Als relativ scharfsinniger Diagnostiker hatte er nach meinem Eindruck sehr viel mehr "menschliches" als so Mancher.)

Unselig, weil seine Ideen mindestens - das ist die mindeste und mildeste Charakterisierung - so missverständlich sind, dass sie zur Begründung und Legitimation der Welt größten Verbrechen herhalten mussten, besser: gebraucht werden konnten.

Und "menschlich" war er schon gar nicht. Schon der Gestank der Arbeiter war ihm nach eigenem Eingeständnis zuwider. Im persönlichen Leben kleinbürgerlich, spießig, ließ sich vom Freund Engels jahrzehntelang aushalten, aber als dessen Lebensgefährtin starb, kondolierte er nicht einmal, weil sie nicht die Ehefrau, sondern nur "Kebsweib" (Beischläferin) war.

Ziesemann
 
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