Perivisor
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- 16. Oktober 2010
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AW: Marktwirtschaft oder Machtwirtschaft?
"In der Antike wurden Kommerz, Gewerbe und Gewinnstreben an sich als unmoralisch abgelehnt, und stattdessen begnügte man sich mit einem stabilen, auskömmlichen Dasein (aurea mediocritas)."
Ob das die "guten alten Zeiten" waren, sei dahingestellt.
Wenn man sich heutzutage mit dem obigen Thema beschäftigen will, muss es nicht um tausende Details gehen, sondern um die Grundprobleme einer verloren gegangenen Ethik.
"Der Zusammenbruch des Ostblocks, die Liberalisierung des Welthandels, die Deregulierung der internationalen Finanzmärkte, die weltweite Informationsvernetzung sowie die Entstehung eines europäischen Binnenmarktes und einer gemeinsamen europäischen Währung machen deutlich, dass die wirtschaftliche Entwicklung nur noch in sehr begrenztem Maße von Deutschland (und anderen Einzelstaaten) aus beeinflusst werden kann."(Zitate aus "Deutsche Wirtschaftsgeschichte, Michael North")
Dieses Zitat zeigt sicher eine sehr akademische Betrachtung heutiger Verhältnisse, obwohl natürlich die angesprochenen Zusammenhänge stimmen. Es fehlt praktisch bei jeder Betrachtung durch Wirtschaftsexperten der kritische Blick auf die mittlerweile fehlenden Filter und Begrenzungsmöglichkeiten eines ausufernden Profitsystems, das den Großteil der Weltbevölkerung zu Sklaven und Kanonenfutter degradiert hat.
Ein wesentlicher Punkt hierbei ist die technische Entwicklung der Waffentechnologie. Die mächtigen und superreichen Macher der heutigen Welt sind praktisch unangreifbar. So etwas wie Revolutionen, die vom Volk ausgehen, sind undenkbar geworden. Man verwechsle allerdings die von außen angezettelten sogenannten "arabischen Frühlinge" nicht mit echten Revolutionen.
Die uns jeweils vorgegaukelte Verknüpfung von "Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätzen" ist angesichts der Verlagerung größter Produktionsstätten in Billiglohnländer und angesichts der Rationalisierung und Computerisierung von Erwerbstätigkeit eine schlichte Lüge geworden. Kaum jemand hat heute noch die Chance, in seinem erlernten Beruf bis zur Rente arbeiten zu können.
Jahres,-und andere Zeitverträge haben die Nachhaltigkeit durch Zukunftsängste und drohende Altersarmut ersetzt. Auch die täglichen Großpleiten führen jedoch niemals zu wirklichen Verlusten der jeweiligen Drahtzieher der Wirtschaft. Im Gegenteil: man verdient noch an den Pleiten.
Das sind Beispiele für den Verlust von Ethik im Wirtschaftsbereich.
Perivisor
Ich habe das Wie und Warum aus meiner Sicht beschrieben.
Um jedes einzrlne Detail aufzuzählen, wäre eine never ending story notwendig.
Da wir uns hier aber in einem Denkforum befinden, stelle ich es jedem user frei, sich die für ihn interessanten Fakten stark zu machen.
Aber um eines möchte ich schon bitten, kommt mir nicht mit der sogenannten guten alten Zeit.
"In der Antike wurden Kommerz, Gewerbe und Gewinnstreben an sich als unmoralisch abgelehnt, und stattdessen begnügte man sich mit einem stabilen, auskömmlichen Dasein (aurea mediocritas)."
Ob das die "guten alten Zeiten" waren, sei dahingestellt.
Wenn man sich heutzutage mit dem obigen Thema beschäftigen will, muss es nicht um tausende Details gehen, sondern um die Grundprobleme einer verloren gegangenen Ethik.
"Der Zusammenbruch des Ostblocks, die Liberalisierung des Welthandels, die Deregulierung der internationalen Finanzmärkte, die weltweite Informationsvernetzung sowie die Entstehung eines europäischen Binnenmarktes und einer gemeinsamen europäischen Währung machen deutlich, dass die wirtschaftliche Entwicklung nur noch in sehr begrenztem Maße von Deutschland (und anderen Einzelstaaten) aus beeinflusst werden kann."(Zitate aus "Deutsche Wirtschaftsgeschichte, Michael North")
Dieses Zitat zeigt sicher eine sehr akademische Betrachtung heutiger Verhältnisse, obwohl natürlich die angesprochenen Zusammenhänge stimmen. Es fehlt praktisch bei jeder Betrachtung durch Wirtschaftsexperten der kritische Blick auf die mittlerweile fehlenden Filter und Begrenzungsmöglichkeiten eines ausufernden Profitsystems, das den Großteil der Weltbevölkerung zu Sklaven und Kanonenfutter degradiert hat.
Ein wesentlicher Punkt hierbei ist die technische Entwicklung der Waffentechnologie. Die mächtigen und superreichen Macher der heutigen Welt sind praktisch unangreifbar. So etwas wie Revolutionen, die vom Volk ausgehen, sind undenkbar geworden. Man verwechsle allerdings die von außen angezettelten sogenannten "arabischen Frühlinge" nicht mit echten Revolutionen.
Die uns jeweils vorgegaukelte Verknüpfung von "Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätzen" ist angesichts der Verlagerung größter Produktionsstätten in Billiglohnländer und angesichts der Rationalisierung und Computerisierung von Erwerbstätigkeit eine schlichte Lüge geworden. Kaum jemand hat heute noch die Chance, in seinem erlernten Beruf bis zur Rente arbeiten zu können.
Jahres,-und andere Zeitverträge haben die Nachhaltigkeit durch Zukunftsängste und drohende Altersarmut ersetzt. Auch die täglichen Großpleiten führen jedoch niemals zu wirklichen Verlusten der jeweiligen Drahtzieher der Wirtschaft. Im Gegenteil: man verdient noch an den Pleiten.
Das sind Beispiele für den Verlust von Ethik im Wirtschaftsbereich.
Perivisor