Unterschied zwischen Ärzteschaft und Linkshänder ist der, dass sich die Ärzteschaft über eine gesellschaftlich wichtige und wertvolle Fähigkeit verfügt, während die der Linkshänder über eine "nutzlose" Eigenschaft, so wie Haar- oder Augenfarbe oder deren Vorname mit einem "B" beginnt.
Oder fällt dir jemand ein der wichtig für die Gesellschaft war, WEIL er Linkshänder war ?
Im weitesten Sinne könnten einem da schon Personen der Zeitgeschichte einfallen. In manchen Sportarten gelten Linkshänder als gefährliche Gegner (Tennis? Boxen?), weil sie schwerer einzuschätzen sind. So gesehen kann ich mir ein "Tennis-As und Linkshänder" schon vorstellen.
Die hier angeführten Beispiele haben nichts mit Bewegungsabläufen zu tun. Aber ja, wo es möglich ist sollte man sich Rücksicht leisten. Es sollte barrierefrei gebaut werden, auch wenn es nur eine Minderheit
braucht.
Je nachdem wo man lebt, ist das schon längst der Fall. In München (wo ich jetzt lebe) ist der ÖPNV komplett barrierefrei. Es gibt keine U-Bahn ohne Rolltreppen und mindestens einen Fahrstuhl (wenn auch nicht immer am Ein-/Ausgang Deiner Wahl) und selbst die Busse sind barrierefrei (der Busfahrer steigt aus und klappt eine Rampe aus). Und es wird auch von den Betroffenen genutzt.
Davon kann in Berlin (wo ich früher gewohnt habe) keine Rede sein.
Übrigens, man sollte Minderheiten nicht unterschätzen. Die gesamte Ärzteschaft macht nur rd. 1/2 % der Bevölkerung aus und ist weit weg von Bedeutungslosigkeit.
Ich habe kein Problem damit, auf Minderheiten Rücksicht zu nehmen und sie zu respektieren. Womit ich allerdings nicht einverstanden bin (als Koch): Dass es am Ende de facto die Minderheiten sind, die es bestimmen, was alle anderen denn zu essen hätten. Noch dazu dann, wenn sie in diesem Ausmaß gar nicht zu diesen Minderheiten gehören können, sondern nur ihre Befindlichkeiten, Allüren und vor allem Kopfgeburten ausleben wollen.
Rücksichtnahme bedeutet nicht, im Zeitalter vor Kopernikus leben zu können, in dem sich das Universum noch um die eigene Person gedreht hat.
Minderheiten tendieren dazu, von der Mehrheit nicht nur Toleranz, sondern auch Bevorzugung einfordern zu wollen. Um im Gegenzug abschätzig auf eine Mehrheit zu blicken, zu der man sich nicht zugehörig fühlt und nicht fühlen will.
Wer von der Masse akzeptiert, aufgenommen und integriert werden will, der muss sich keineswegs immer anpassen oder einschleimen. Allerdings muss er davon abkommen, sich für eine Avantgarde zu halten, nur weil er echt oder vermeintlich anders ist als andere.