AW: Kinder zu Sex gezwungen
Dieser Thread ist zwar fast schon ein Jahr alt aber scheinbar (abgesehen von dem privaten gestreite von Fritz und baron) ist nicht viel rausgekommen.
Also ich grab das hier mal aus.
Was ich zu diesem Thema sage sind ALLES Erfahrungswerte. Somit alles aus erster Hand.
Zwei Sachen vorweg als kleiner Hintergrund. Erstens: Ich habe eine pädagogische Ausbildung und in einigen Kindertagesstätten gearbeitet. Zweitens: Ich war einige Zeit in einem Chat Moderatorin.
So nun zum einen zur Schätzung von UNICEF oder deren Quelle. Diese Zahlen kann ich mir durchaus als real vorstellen. Auch bin ich mir über die Rechte der Kinder im klaren sowie über die Abläufe, wenn du als Betreuungsperson ein Kind da hast, dem eindeutig etwas angetan wird. In Deutschland ist das schrecklich. Bis was geschieht dauert das eeewig.
Hier das Praxisbeispiel: Ein Geschwisterpaar im Kindergarten. Junge und Mädchen. Es wird mit der Zeit klar, dass zumindest dem Mädchen sexuelle Gewalt angetan wird. Jetzt bist du verpflichtet diesen "Verdacht" dem Jugendamt zu melden. Natürlich tut man das. Dann wird ein Termin mitgeteilt wann jemand in den Kindergarten kommt und die Kinder beobachtet. Du darfst dieser Person nicht mitteilen "Das hier ist das Mädchen das auffälig ist". So diese Person soll jetzt innerhalb von wenigen Stunden von sich aus sagen "Jap xy verhält sich auffällig" Noch dazu musst du diesen Termin frühzeitig den Eltern mitteilen. In etwa wäre das "Am 00.00.0000 besucht uns ein Mitarbeiter des Jugendamtes.". So in diesem speziellen Fall war es dann so, die Eltern waren nicht blöd und habens gecheckt, das Mädel war an dem Tag nicht im Kindergarten. Von seiten des Kindergartens wurde aber keine Ruhe gegeben, mit dem Jugendamt wurde Kontakt gehalten. Sehr kurze Zeit später waren die beiden Kinder abgemeldet.
Und das ist nicht der einzige Fall den ich selbst in der Arbeit erlebt habe oder der mir von Kollegen erzählt wurde.
Dann die Sache mit wie man auf verdächtige Seiten ganz zufällig kommt.
Jap das kann passieren, und zwar schneller als man glaubt.
Dort wo ich Chatmoderatorin war hatte mir ein User einen Link geschickt mit dem Vermerk, er finde das eigenartig und er habe den Link von xy bekommen. Natürlich hab ich das gecheckt. So das war eindeutig ein sexueller Link (mich interessiert ja nicht was irgendwelche leute miteinander flüstern) so ein Klick weiter auf dieser zunächst unauffäligen Seite führte mich zu einer richtig langen Liste mit allen Angeboten, die sich ein Pädophiler wünschen kann. Teils mit Bild teils ohne.
Nach dem ersten Schock hab ich die Daten (screenshots, erklärungen zur Sache) auf CD gebrannt und hab die Polizei angerufen. Bin dann dort hin am nächsten Tag, CD abgegeben und ausgesagt. Es ging dann an die dortig zuständige Stelle und es hieß ich bekäme bescheid sobald sie etwas herausfinden. Ca ne Woche später hörte ich noch immer nichts also hab ich angerufen um zu wissen ob die mich nochmal brauchen oder sonst was. Die Dame am Telefon erklärte mir, dass der Fall noch nicht bearbeitet wurde - eine ganze Woche nach eingang des Falles. Und dass die Kollegen die dafür zuständig wären gerade in einem Einsatz wären.
Ohne jetzt zu hetzen. Was sagt uns das? Es sind viele Fälle da und sie werden durchgearbeitet aber es dauert lang, weil zu viele Fälle/zu wenig Personal.
Ach im übrigen, die deutsche Polizei kann genau innerhalb Deutschlands was tun. Wenn ein Link ins Ausland führt wird die dortige Polizei informiert aber Erfahrungswerte zeigen, dass dann nicht mehr wirklich was passiert. Das hat mir ein Polizist erklärt.
So jetzt noch eine Sache.
Als Privatperson kann man besser etwas tun. Wenn einem was auffällt: Der Nachbarjunge ist plötzlich ganz scheu, weint viel, ihm tut ständig was weh obwohl er normal gar nicht so ist. Oder man hört verdächtige Geräusche, oder das Kind kommt vlt tatsächlich und erzählt einem "was komisches". Jugendamt sofort anrufen. Die kommen und prüfen.
Wie gesagt, das waren Erfahrungswerte. Und zwar mitten in Deutschland. Es gab bisher keine Kindertagesstätte in der ich gearbeitet habe, wo nicht mindestens ein Kind von sexueller Gewalt betroffen war. Das geht durch alle sozialen Schichten.
gruß
Munchkin
Hi Munchkin,
wenn du diesen Thread schon wieder ausgegraben hast... dann sag' ich auch was dazu.
Mir ging diese dümmlich-dreiste, hetzende Art von FritzR auf die Nerven, und damals hab' ich noch direkt was dazu geschrieben (heutzutage mache ich das hier kaum noch, weil ich irgendwann kapiert hab', daß hier eh meistens nur subtil getrollt und sonstwie provoziert wird und es selten wirklich ernstgemeint um Inhalte geht).
Das Kipo-Thema ist eines der großen BLÖD-Zeitungsthemen mit denen sich immer genug Mob mobilisieren läßt, der rein emotional und geblendet von Falschbehauptungen dann als Stimmenmasse mißbraucht werden kann. Willst du irgend jemandem was anhängen, dann bring ihn einfach mit Kipos in Verbindung und schon hat der nix mehr zu lachen...
Die Wirklichkeit ist aber nicht ganz so tragisch, wie uns das Fernsehen und BLÖD mit ihren Horrorgeschichten a la Fritzl glauben machen wollen. Freilich hat da jeder eine andere Erfahrungswelt. Und so glaube ich durchaus, daß jemand, der in einer Kindertagesstätte gearbeitet hat, da so seine speziellen Erfahrungswerte haben mag. Vielleicht auch mit dem Thema "Mißbrauch" ganz real öfter schon zu tun hatte, als jemand, der vielleicht mit Kindern nichts zu tun hat. Aber analog gilt das auch für andere Berufsgruppen, und ein Sanitäter des DRK hat wahrscheinlich eine andere Erfahrungswelt hinsichtlich Krankheit, Tod und Sterben als der "Normalbürger". Wahrscheinlich hätte so jemand Geschichten zu erzählen, die "unsereiner" kaum für möglich hält...
Aber die persönliche, individuelle Erfahrung ist eben nicht unbedingt repräsentativ.
Persönlich halte ich mich für so sensitiv, daß ich übrigens durchaus einem Menschen - direkt gegenüber - einfach so anmerken könnte, wenn da in seinem Leben Mißbrauch geschieht oder geschehen ist. Das sage ich nicht einfach so dahin, sondern hatte in dem einen oder anderen Fall einer solchen "Ahnung" dann später auch die Bestätigung dafür bekommen...
Mir kommt dieses ganze Thema derart emotional aufgeladen vor, daß es kaum möglich scheint, daß konkreten Ahnungen dann auch - selbstverständlich - professionell nachgegangen, gleichzeitig aber nicht bereits jeder Internetnutzer unter einen Generalverdacht gestellt wird. Was da die letzte Zeit auf höchster politischer Ebene - ich sage nur Stichwort "Von-der-Laien" und "Websperre" - passiert ist, hat eher mit Geistesgestörtheit der politischen Mandatsträger zu tun als mit echter Regierungsarbeit zum Wohl unserer Kinder.
Es macht Sinn und ist wichtig, Kinder vor Mißbrauch aller Art zu schützen, aber ebenso wie bei den vielen anderen Gefahren in unserer Welt, gibt es natürlich auch hier keine absolute Sicherheit. Wer diesen Fakt ignoriert und so tut, als könne man z.B. Kindesmißbrauch völlig ausrotten, der zeigt nur das Ausmaß seiner eigenen fanatischen Verblendung. Solche Gutmenschen, die auf so dumme Weise gegen das "Böse" kämpfen, richten mehr Schaden als Nutzen an, weil sie nur ihr eigenes "Böses" unter ihrem Aktionismus verstecken. Vielleicht brauchen auch manche diesen Aktionismus, weil es sie in Wirklichkeit immer schon gejuckt hat, mal ne Zehnjährige zu vögeln. Und so viel Böses muß dann natürlich besonders gut versteckt werden, auch vor dem eigenen Bewußtsein, das sich gern als "Kinderschützer" sieht...
Nebenbei gefragt: wessen Geschlecht bist du eigentlich? Ein Mann? Dann frage ich mich sofort, weshalb du dann jemals in einer Kindertagesstätte gearbeitet hast... wo es doch bereits als höchst verdächtig gilt, wenn sich für so einen Job ein Mann meldet...
Und dann finde ich noch deine implizite Statistik wenig Aufsehen erregend: "Es gab bisher keine Kindertagesstätte in der ich gearbeitet habe, wo nicht mindestens ein Kind von sexueller Gewalt betroffen war."
Was heißt das konkret? Wenn in einer Kindertagesstätte mit durchschnittlich vielleicht 20 Kindern davon
eines tragischerweise Erfahrungen mit sexueller Gewalt hatte... das wären dann 5 Prozent...
Ich meinte eigentlich, die Quote läge in Wirklichkeit wesentlich höher? So jedes vierte oder sogar dritte Kind...?
Was kann man tun? Ich schlage vor:
- den Kleinen die Handys wegnehmen. Wozu sollen bereits Zehnjährige mit Handys Bilder oder Videos tauschen können? Weg damit.
- die Kleinen nicht ins Internet lassen. Wozu brauchen Minderjährige unter vielleicht vierzehn oder fünfzehn denn ein Internet?! Weg damit.
Es ist doch erst dann pervers, wenn man schon die Kleinsten ins WWW stolpern läßt, das alles für völlig "normal" hält, dann aber beim ersten Sittenstrolch in einem Chat als Eltern das ach so erstaunte Maul aufreißt...
Wollen wir wirklich einige zehntausend Blockwarte einstellen, damit das Internet offiziell die FSK 0 bekommt?
Der Rote Baron