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Lass uns Freunde bleiben...

Aber dieser Satz ... lass uns Freunde bleiben ... (die Betonung liegt auf "bleiben") ...

... setzt doch voraus, dass man schon vorher, in der Partnerschaft im Partner einen Freund hatte ...

Oder ?

Oder erst Liebesbeziehung, dann Trennung und dann erst Freundschaft ...

Dann wäre eine Freundschaft höher einzuschätzen, als eine Liebesbeziehung ???

:confused: daggi
 
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Original geschrieben von Daggi
Dann wäre eine Freundschaft höher einzuschätzen, als eine Liebesbeziehung ???

Ich weiss nicht? darüber muss ich mir noch gedanken machen.
es ist eine gute frage!

wenn ich einen partner habe, habe ich nicht nur einen partner sondern auch einen freund. einen guten freund! mit dem ich über alles reden kann, mit dem ich lösungen für probleme finde mit dem ich pferde stehlen kann. drum will ich es ja nicht verstehn warum man dann bei einer trennung sagt lass uns freunde bleiben, aber eigentlich will man sihc nicht mehr sehn, wo man doch vorher so eng verbunden war?!
 
Original geschrieben von Daggi
Dann wäre eine Freundschaft höher einzuschätzen, als eine Liebesbeziehung ???
Nein, eine Liebesbeziehung ist höher einzustufen als eine Freundschaft. Wenn man also eine Liebe beenden möchte, jedoch keinen Grund hat den anderen abgrundtief zu hassen und ihn als Freund behalten möchte, dann geht man eine Stufe zurück und probiert eine Freundschaft.
 
Also mir ist eine Freundschaft 10 mal mehr wert, als eine "Liebesbeziehung" ohne Freundschaft ... die ist nämlich von Anfang an zum Scheitern verurteilt ...

Was willst Du denn in der Zeit machen, wo die Liebe mal nicht so offensichtlich ist ? Wo es Konflikte gibt, Meinungsverschiedenheiten oder wo die Andersartigkeit des Partners zum Vorschein kommt ?

Mit "Ich liebe Dich" kommst Du dann nicht mehr allzu weit ... !

lg daggi
 
Wenn ein "Ich liebe Dich" in einer Beziehung nicht mehr ankommt oder nicht mehr akzeptiert wird ist es eh vorbei....
Das soll ja nciht heißen, dass "Ich liebe Dich" ein Allheilmittel ist. Wenn ich "ILD" sage, dann bin ich mir dessen sicherer, als alles andere auf dieser Welt. Ich spare auch am Anfang einer Beziehung mit diesem Ausdruck und benutze Ihn wirklich erst nach einer Weile, wo ich mir dann sicher bin, dass ich Sie auch liebe und nicht nur verknallt bin.
 
So ein Quatsch ...

Wenn ich so richtig wütend bin, wäre es das unvernünftigste, was ein Mann mir sagen könnte.

Das heißt aber doch nicht, dass ich nicht mehr liebe ?
 
Deshalb habe ich ja auch gemeint, dass es kein Allheilmittel ist. Natürlich hilft es in einem Streit nicht weiter, aber ich meinte eher die normale Situation. Wenn der andere dann abblockt oder -keine Ahnung-, dann ist was nicht richtig.

Kann es nicht korrekt ausdrücken....
 
Original geschrieben von Daggi
Dann wäre eine Freundschaft höher einzuschätzen, als eine Liebesbeziehung ???
also dazu muss ich sagen, dass meine freundschaften - die ich schliesse - bis jetzt jede liebesbeziehung überdauert hat!

mit den typen ist schluss, mit meinen freunden nicht!
ich hab sogar mit einem typ schluss gemacht, als er mich und meine freundinen gewaltätig auseinander gebracht hat!:mad:

lustiger weise, haben wir freundinnen uns "wieder" gefunden und verziehen.
den typ hab ich nicht mehr gesehen - der ist mir auch sowas von wurscht!:D

wenn ich freunschaft mit jemanden schließe, dann meist für ein leben!

eine liebesbeziehung hingegen . . . :rolleyes:

also für mich ist eine freundschaft mehr wert, nur kann ich nicht von einer liebesbeziehung "runterschalten oder hoch" auf eine freundschaft!

lg binchen

:)
 
Hallo Daggi,

ich denke viele wichtige Punkte wurden schon erwähnt. So unter anderem die bedeutsame emotionale Komponente, die in einer Liebesbeziehung immer sehr stark ausgeprägt ist bzw. war, denn sonst ist schließlich keine Liebe möglich.

Wenn diese starken emotionalen Gefühle für einen Menschen nicht mehr vorhanden sind, dann hat das Gründe. Und diese Gründe sind es meineserachtens vor allem, welche dann eine spätere Freundschaft sehr schwer gestalten oder gar verunmöglichen.

Denn, wenn ich mich von einem Menschen in einem mehr oder minder langen Prozess langsam und womöglich qualvoll distanziere, kann dann überhaupt noch genug Nährboden für eine wirkliche Freundschaft vorhanden sein? Ist es dann nicht viel eher Abneigung und Überdruss, die man jener ehemaligen Liebe gegenüber empfindet?

Ich vermute es bedarf einer sehr hohen Klarheit und gegenseitigen Aufgeschlossenheit schon in der intakten Beziehung, um sich später so zu trennen, dass eine gute Freundschaft hinterher noch möglich ist.

Letztlich vermute ich außerdem, dass eine gute Freundschaft ausserhalb von instinktiver körperlicher Zuneigung in den wenigsten Liebesbeziehungen gegeben ist.

Oder was sagte einst Schopenhauer über die Liebe?:

"...was durch die Liebe entschieden wird ist nichts Geringeres, als die Zusammensetzung der nächsten Generation ... das Dasein und die spezielle Beschaffenheit des Menschengeschlechtes in künftigen Zeiten."

Was im ungefähren besagt, dass Liebe darin besteht, für unseren Nachwuchs einen geeigneten Fortpflanzungspartner/in zu finden. Diese unbewusste Partnerauswahl orientiert sich an Kriterien, die wir bewusst nicht oder nur sehr begrenzt erfassen können und in der Hauptsache intuitiv-instinktiv erfolgt. Wir lieben also - nach Schopenhauer - letztlich einen Menschen, der uns unbewusst die beste Wahl für unseren Nachwuchs zu sein scheint, nicht aber unserer eigenen Person unbedingt zuträglich sein muss, ganz im Gegenteil.

Wie also soll nach einer oftmals emotional schmerzhaften Trennung eine Freundschaft möglich sein, wenn zuvor niemals die Basis einer wirklichen Freundschaft gegeben war?

Viele Grüße,

Philipp
 
Zuletzt bearbeitet:
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Tja - ich weiß ja auch nicht ...

Ich habe da einfach andere Erfahrungen gemacht ...

Vielleicht gibt es einfach noch eine dritte Komponente, warum man mit Menschen zusammenkommt ?

Schicksal ... ein gemeinsamer Lebensweg ... eine gemeinsame Aufgabe ...

Dann sind alle Definitionen dahin, weil Du Dich immer wieder zusammenraufst ...

Als ich mit meinem Freund damals zusammen war, waren wir sicher keine "guten" Freunde. Das war monatelange Schwerstarbeit ... ich habe geredet und geredet und er ist gekommen (sprich Bereitschaft und Wollen) ... Ihn hat sicher sein männliches Ego getrieben, dass tut es m.E. heute noch zum Teil. Was übrigbleibt wird sich zeigen, wenn ich wieder in einer Beziehung lebe. Er kann z.B. bis heute nicht vertragen, wenn ich mich mit seinen neuen Freundinnen/Frauen gut verstehe. Er trennt uns dann und hält uns von einander fern. Kann aber auch sein, dass er mich einfach nicht teilen will ... :) Ich mache mir keine großen Gedanken darüber, weil ich ihn mag, wie er ist.

An dieser Freundschaft gefällt mir gut, dass wir uns so gut kennen und genau wissen, wie der andere denkt und sich in bestimmten Situationen verhält. Es macht unsere Beziehung zu etwas besonderem. Ich bin ja nicht so schwer zu durchschauen. Er schon ... :)

Ich habe viele Freundschaften, die nichts verlangen. Ich sage immer, es entsteht ein Manko ... wir sehen uns selten ... manchmal monatelang nicht, aber irgendwann muss es einfach sein !

Das kann nur ein gemeinsames Schicksal sein ... so sehe ich das ... und ich denke mal, dann hast Du keine Chance ...

Dann soll es sein oder eben nicht ... das eine klappt ohne Anstrengung und das andere wird nie klappen, egal, was man auch tut ...

Eine Liebe mit Fortpflanzungstrieben gleichzusetzen - würde ich spontan widersprechen. Dann fällt mir mein Sohn ein und ich muss lachen und bin lieber still ... mag schon sein, dass da was dran ist ...
Aber dann ist die Liebe, die einem Kind das Leben schenkt nicht von dieser Welt und halt nur für diesen Akt bestimmt ... :rolleyes:

So zusammenfassend gesehen, denke ich: Wenn in einer Partnerschaft (was das Wort ja eigentlich schon beinhaltet) alles stimmt, also Liebe, Leidenschaft, Lust, Freundschaft, Vertrauen, Nähe (hab ich was vergessen ? ) dann wird sich die Frage, ob man hinterher noch "Freunde" sein kann, gar nicht stellen, denn dann wird es kein Hinterher geben ...

lg daggi
 
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