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Kreuze in Schulen - Ja oder nein und warum?

AW: Kreuze in Schulen - Ja oder nein und warum?

Meiner Meinung nach haben Religionssymbole in den Klassenräumen nichts verloren.
Ausnahmen: konfessionell ausgerichtete Schulen.
An konfessionsfreien städtischen oder privaten Schulen muss das einfach nicht sein.

Warum? Weil ich da Neutralität erwarte. Wenn mir ein Kreuz -und der damit verbundene religiöse Hintergrund- wichtig ist, dann wähle ich für mein Kind eine konfessionelle Schule. Wenn ich es ablehne, dann wähle ich eine freie, ungebundene Schule. Man hat doch die Wahl.

Ich lehne auch den klassischen nach katholisch und evangelisch getrennten Religionsunterricht ab. Sowas sollte von Kirchens außerhalb der Schulzeit für Freiwillige angeboten werden.
Ein guter Ersatz für den Unterricht wäre Ethik -oder wie es bei mir hieß: Multikulturelles Lernen-, bei mir war es seinerzeit noch Pflicht-Ersatzfach für die Kids die ab der 8. Klasse Religion abgewählt haben.
 
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AW: Kreuze in Schulen - Ja oder nein und warum?

wie ist eigentlich dein standpunkt, rote gräfin, als christin zu der frage? das kann ich aus deinem letzten posting nicht richtig ableiten.

Ehrlich gesagt verstehe ich Deine Frage nicht ganz. Ich meine hier ganz klar dazu Stellung bezogen haben.

Kindern sollte Mut zum Leben gemacht werden, das wird ganz schwierig möglich sein, wenn ihnen ein Gott der sich für Recht und Gerechtigkeit geezeigt wird, der
a) unerreichbar ist und
b) dafür ans Kreuz wie ein Verbrecher genagelt wurde.
Erst wer die verborgene Logik hinter diesen Erzählungen entdeckt und aufgelöst hat wird die wahre Freiheit dahinter entdecken.

Ich werde in einem solchen Streit auch nicht mehr Stellung beziehen, weil ein Bild in einem Klassenzimmer für christlich geprägte Kinder keinen Schock darstellt. sie kennen es aus ihrem Elternhaus. Für Kinder aus anderen Familien wird es sehr befremdlich sich wie für uns die Bemalung der Handflächen mit Hennah oder der der rote Punkt auf der Stirn der Hindufrauen, sowie der Kopftuchstreit.
Es gibt ein biblisches Gebot Du sollst Dir kein Bild machen und das selbe anbeten. Es hat auch schon einmal Bilderstürmer gegeben und es wurden auch schon einmal Bücher verbrannt.
Das Kreuz kann für den einen eine wirkliche Hilfe sein und für den anderen ein Fluch und eine Verdammung und zwischen diesen beiden Extremen gibt es noch X verschiedene andere Varianten.
Ich habe meine Stellung in der Mitte des Kreuzes bezogen. So habe ich den Blick frei für das Unterbewusste und meine familiäre Herkunft und Sozialisation, nach oben in die Zukunft, die noch offenen Möglichkeiten, zum Kosmos, dem Universum oder Gott und rechts und links für meine Mitmenschen.
Ich denke es gut, dass man sich heute darüber Gedanken macht und überlegt mit welchen Konflikten oder Bilder die Kinder beeinflusst werden. Allerdings sollten dann aber die heimlichen Miterzieher wie Fernsehen und Reklame nicht unterschätzt werden und schon mit der Flut der Bilder mit denen Kinder oft überschwemmt werden, werden einen ganz anderen Eindruck hinterlassen als es bei uns früher ein Kreuz gemacht hat.

meint :waesche1: :schaf: rg
 
AW: Kreuze in Schulen - Ja oder nein und warum?

Ich werde in einem solchen Streit auch nicht mehr Stellung beziehen, weil ein Bild in einem Klassenzimmer für christlich geprägte Kinder keinen Schock darstellt.

Für mich ist das Kreuz immer noch ein Schock.

Wie grausam so gestorben zu sein.

Denk mal darüber nach, wenn Du da so hängen würdest.

Es wäre GRAUSAM.

meint
Axl
 
AW: Kreuze in Schulen - Ja oder nein und warum?

die sachlage ist mE die: der deutsche staat (oder auch der österr.) ist kein christlicher staat. das christentum steht nicht in der verfassung.

Präambel
Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen,

von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben.


Um welchen Gott handelt es sich da wohl?

Etwa um Huiziopochtli? Oder Vitzlipuzli?

Natürlich nicht! Es ist schon der christliche. Einen anderen hatten wir hier lange nicht.

Es kommt noch hinzu:

Artikel 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.



Dennoch ist das kein Grund, christliche Symbole und konfessionsgebundenen Religionsunterrich in staatlichen Schulen zuzulassen.

Allerdings she ich nicht, dass eine Gesetzesinitiative in diesem Sinne, in Deutschland Erfolg hätte.
Man könnte aber angesichts des Berliner Anti-Reli-Entscheides Hoffnung schöpfen.

FR
SUUM Cuique
 
AW: Kreuze in Schulen - Ja oder nein und warum?

Präambel
Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen,

von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben.


Um welchen Gott handelt es sich da wohl?

Etwa um Huiziopochtli? Oder Vitzlipuzli?

Natürlich nicht! Es ist schon der christliche. Einen anderen hatten wir hier lange nicht.

Es kommt noch hinzu:

Artikel 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.



Dennoch ist das kein Grund, christliche Symbole und konfessionsgebundenen Religionsunterrich in staatlichen Schulen zuzulassen.

Allerdings she ich nicht, dass eine Gesetzesinitiative in diesem Sinne, in Deutschland Erfolg hätte.
Man könnte aber angesichts des Berliner Anti-Reli-Entscheides Hoffnung schöpfen.

FR
SUUM Cuique

Hallo Fritz,

da liegt deinerseits ein Denkfehler vor, der aufgrund einer falscher Interpretation zustande kam - so glaube ich es zu mindestens.

Die Kommentare zum Deutschen Grundgesetz könnten Dir weiteren Aufschluss geben und die Irrtümer beseitigen.

Deutschland ist KEIN christlicher Staat und Gott ist eine abstrakte Begrifflichkeit, die abstrakteste überhaupt, welche keinen logischen Rückschluss zum Christengott gibt.

Vielleicht solltest Du auch mal Hans Küng lesen.

Lieben Gruß
Axl
 
AW: Kreuze in Schulen - Ja oder nein und warum?

Oh, Axl,
was ist das nun wieder? Welche Art Spiegelfechterei und Schattenboxerei inszeniertst du mal wieder?

da liegt deinerseits ein Denkfehler vor, der aufgrund einer falscher Interpretation zustande kam - so glaube ich es zu mindestens.

Worin besteht der Denkfehler? Was interpretiere ich falsch? Und wenn du das nur glaubst, ist es wohl eher ein Glaubensfehler.

Die Kommentare zum Deutschen Grundgesetz könnten Dir weiteren Aufschluss geben und die Irrtümer beseitigen.

Welche Kommentare meinst du? Könntest du nicht ein wenig konkreter werden?

Deutschland ist KEIN christlicher Staat und Gott ist eine abstrakte Begrifflichkeit, die abstrakteste überhaupt, welche keinen logischen Rückschluss zum Christengott gibt.

Das sind nun Behauptungen, Überzeugungen, subjektive Meinungen, Sprüche von dir, denen jeder Beleg, Beweis und jegliche Begründung fehlt

Ich wüsste zudem nicht, dass ich Deutschland als christlichen Staat bezeichnet hätte. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass ein Gott im Grundgesetz vorkommt. Wie abstrakt der auch immer inzwischen sein mag, es ist aber ein christlicher Gott; das ergibt sich aus der Tradition, in der Deutschland, seit es Deutschland gibt - sagen wir mal rund tausend Jahre - steht.
So haben es auch die Väter und Mütter des Grundgesetzes gesehen und geschrieben.
Darauf hat auch Scilla schon hingewiesen.

Man hat bei der Wiedervereinigung daran gedacht, Gott aus der Präambel zu streichen; aber nichts dergleichen wurde auch nur Gesetzesvorschlag.

Vielleicht solltest Du auch mal Hans Küng lesen.

Das wird nicht nötig sein. Küng war einer meiner Lehrer in Tübingen. Wir hatten einige harte Recontres damals. Das ging so weit, dass er mich einmal in einem Seminar niederbrüllte.

Alle relevanten Werke des Herrn habe ich gelesen. Als letztes "Der Anfang aller Dinge", das mir gezeigt hat, dass er seit den Siebzigern aufs nichts Neues gekommen ist. Er reitet immer noch ausf der Welle der Pascalschen Wette.

Dass er etwas zur Christlichkeit oder Nichtchristlichkeit Deutschlands gesagt hätte, wäre mir neu.

Also, bester Axl: Butter bei die Fische!
Statt Behauptungen Argumente!

Gruß Fritz

Dass Glaubenssymbole und Konfessionsunterricht nicht in staatliche Schulen gehören, bleibt von all dem unberührt.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kreuze in Schulen - Ja oder nein und warum?

Warum? Weil ich da Neutralität erwarte. Wenn mir ein Kreuz -und der damit verbundene religiöse Hintergrund- wichtig ist, dann wähle ich für mein Kind eine konfessionelle Schule. Wenn ich es ablehne, dann wähle ich eine freie, ungebundene Schule. Man hat doch die Wahl.
Hm, müsste die Wahl nicht beim Kind liegen? MMn sollte sich ein Mensch erst mit Religion befassen, bevor sie/er Teil davon wird, und nicht hineingepresst werden. Kindertaufen sollten sowieso nicht anerkannt werden. Aber gut, das ist ein anderes Thema. Ansonsten stimm ich dir zu. Im Ethikunterricht könnte man Religionen allgemein behandeln (was vielleicht auch so gemacht wird, ich hatte nie Ethikunterricht).
 
AW: Kreuze in Schulen - Ja oder nein und warum?

Grüße!


Hier mal Sachen die darauf hinweisen könnten ( Es steht allerding nirgends offiziell:

1. In staatlichen Schulen wird christlicher Religionsunterricht abgehalten. Dies ist mir bis jetzt über keine andere Religion an deutschen staatlichen Schulen bekannt.

2. Der Staat zieht für die Kirche die Kirchensteuer ein.

3. Bei Gericht besteht die Möglichkeit, auf die Bibel zu schwören.

4. Der von FritzR erwähnte Gott im Grundgesetz.

5. Die Christlich Demokratische Union/Christlich soziale Union sind Großpateien die im Moment regieren.

Also offiziell ist die BRD zwar kein christlicher Staat, eine strikte Trennung wie beim Laizismus findet aber auch nicht statt.

Meine Meinung ist, das entweder jegliche Art von Religion mit Ihren Symbolen erlaubt werden sollte oder gar keine. Wobei ich eher für das zweitere wäre, denn um die religiösen Sachen zu lernen, kann man auch in Tempel, Moscheen und Kirchen gehen,die überall in Deutschland stehen. Es gibt mehr als genug davon.
 
AW: Kreuze in Schulen - Ja oder nein und warum?

zwischen den Zeilen steht es!
vergleichbar hochwertige Verfassungen wie das Grundgesetz wirst Du außerhalb des Christentums nicht finden

das meinst du hoffentlich nicht ernst. wer bei einer verfassung darauf hinweist, dass "zwischen den zeilen" genau das drin steht, was er möchte, passt von seinem demokratieverständnis nach nord-korea.

bis zum Ersten Weltkrieg war Deutschland/Österreich offiziell christlich
danach hat sich die christliche Dominanz im Westen noch bis in die 1950/60er gehalten
davor liegen tausend christliche Jahre

auch jetzt/heute ist das Christentum noch stark vertreten
und es ist für Deutschland/Österreich mit Abstand bedeutender
als die anderen Religionen zusammen

man sieht, wie du argumentierst: mit dem historischen kontext. dies ist mE das einzig mögliche argument für kreuze in klassen. es ist ein schwaches argument, aber ein gültiges, denn natürlich kann ich sagen "deutschland war immer schon dem christentum sehr nahe, daher gehört es zum teil unserer kultur." dieses argument würde ich nachvollziehen können. damit ist die frage aber wie eine frage des brauchtums zu behandeln.

im übrigen: sehr feine klinge von dir, gleich mal zu beleidigen, nur weil jemand anderer meinung ist. hammer.
 
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AW: Kreuze in Schulen - Ja oder nein und warum?

nein, müsste man nicht. da liegt ein logischer fehlschluss, mE. der staat ist der schiedsrichter, der die gleichheit aller religionen gewährt. ist also auf einer anderen ebene, nämlich auf einer meta-ebene.
Wenn Du es schon hierarchisch sehen willst, was macht Dich so sicher, dass in jedem Staat von der Mehrheit der Bevölkerung die weltliche Autorität (= der Staat) als Meta-Ebene gesehen wird ?

Sicher könnte man da nur bei einer Volksbefragung mit großer Beteiligung sein.

Wen stört ein Kreuz oder ein anderes religiöses Symbol, das er gar nicht ansehen muss ? Auch wenn ich in einer Kirche bin, muss ich ja nicht dorthin schauen, wo mir etwas nicht gefällt. Ich würde allerdings in Krankenzimmern religiöse Symbole verbieten; wenn man bettlägrig ist, hat man tatsächlich keine Wahl - man kann ja auch nicht ewig die Augen verschlossen halten.

Liebe Grüße

Zeili
 
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