Claus schrieb:
wie kannst dunur immer den SED-Stat und den Nazi-Staat in einem Atemzuge nennen!
Immer wieder der alte logische Trugschluss:
Vergleichen heißt doch nicht gleichsetzen! Und gerade wer die Unterschiede herausarbeiten will, muss vergleichen, anders geht es doch gar nicht.
Muss ich wirklich - noch einmal - Ähnlichkeiten und Unterschiede nennen? Es gab keine KZ, klar; aber es gab Inhaftierungen aus politischen Gründen. Es gab keine Judenverfolgung, völlig richtig. Nur habe ich je so etwas für die DDR behauptet? Aber es gab wie im "3. Reich" Einparteiensystem, keine freien Wahlen, keine Meinungsfreiheit, keine vorstaatlichen Grundrechte. Noch mehr der Similaritäten gefällig?
ich kenne nicht den Prozentsatz, bezweifle aber, daß es 98 % waren, denn in vielen Regionen (der Nordosten und der Südosten der DDR) kriegte man keinen FM empfang (Fernsehen und UKW) und die AM-Sender wurden gestört.
jeder hatte riesige Westantennen auf dem Dach, in den letzten Jahren kamen die Westsender sogar durch Kabel, aber nur dort, wo man sie hätte auch über Antenne empfangen können.
"Jeder" hatte sie wohl nicht, sonst kämen wir auf 100%. Aber ist das wichtig? Und wenn 5% kein Westfernsehen empfangen konnten, sehr viel mehr waren es keinesfalls, Westrundfunk bekamen sie allemal.
Und völlig richtig, dass es im "3.Reich" keine Revolution gegeben hätte. Die Deutschen hatten ja auch kein Westdeutschland, dem sie beitreten konnten.
Noch einmal mit aller Deutlichkeit: DDR ist
nicht gleich mit Hitlerreich! Aber es gab sehr viele Parallelen und Ähnlichkeiten bis hin zum Parademarsch der NVA, den die Bundeswehr nicht kennt.
Louiz30, ich habe ein wenig über die DDR geplaudert so wie Du etwa über China. Wurde nicht klar, was ich sagen wollte? Die Masse der DDR-Bürger waren keine Kommunisten, aber sie liefen mit, machten, wenn auch oft mit geballter Faust in der Tasche, mit und trugen damit unwillentlich zur Systemstabilisierung bei, ein System, das als Unrechtsstaat zu bezeichnen die mildeste Form der Charakterisierung ist.
Sollte jetzt noch was unklar sein, bin ich gern bereit, noch weiter auszuholen. Mein Wissensvorrat an Schandtaten des SED-Systems ist schier unerschöpflich. Nur ein Stichwort: Die "Informellen Mitarbeiter", zu denen sogar der Ehemann gehörte, der die Geschichten im Bett mit seiner Ehefrau der STASI verriet. Welches Maß an moralischer Pervertierung! Und wer hat den Ehemann dazu gebracht, verleitet, ja überhaupt solche auf diese Weise erlangten Informationen angefordert? Ich kenne Stasi-Akten. Widerlich zu lesen, was die Stasi "Schild und Schwert der Partei" für notwendig befunden hat aufzuzeichnen, um den gläsernen Bürger zu bekommen.