Und früher war alles besser?
Da melde ich mal Zweifel an. Früher wurde allenfalls weniger problematisiert und Kinder hatten zu spuren, so lange sie ihr Füße unter den Tisch der Eltern stekten. UndKinderzimmer und Spielzeug und Krabbelgruppen und Musik schule etc. pp. dürften auch Fremdwort bei unserer Großelterngeneration gewesen sein.
Früh gings ab in den Stall. Und der 10jährige Bengel wurde aus dem Bett geschmissen. Die Tochter hatte sich beim Bauern ein Dorf weiter als Magd zu verdingen. Das war pädagogisch sehr wertvoll. Andere durften Hilfsburschen beim Schuster machen, später in der Fabrik arbeiten. Der eine oder andere missratene Sohn wurde zum Militär gesteckt, damit er wenigstens doch noch Zucht und Ordnung lernt.
Die soziale Erziehung durch das Umfeld wurde früher mindestens so groß geschrieben wie heute. Die Kinder hatten wesentlich mehr Kontakt mit Erwachsenen, denen sie Respekt und Gehorsam schuldig waren, - Eltern - Großeltern - Meister - Gesellen - Pfarrer - Lehrer ... Und wenn jemand querschlug, tanzte der Rohrstock oder es setzte Kopfnüsse und Maulschellen.
Die Zeiten haben sich geändert. Und jede Medaille hat eben zwei Sieten. Die Kontakte zu anderen Menschen sind einerseits unverbindlicher geworden - die Kinder haben dadurch eine höhere Stellung als Persönlichkeit, das soziale Netzwerk des Umfeldes ist aber eben grobmaschiger oder weggefallen. Die Eltern sind schlicht "übriggeblieben". Wenn was schiefläuft, wird es eben erst an den Auswirkungen bemerkt. Die Eltern haben einerseits mehr Möglichkeiten, andererseits eben auch mehr Möglichkeiten, etwas falsch zu machen.
Ich halte es jedenfalls für eine verklärende Vorstellung von "der guten alten Zeit und der intakten Familie...", die Mao (grotesker Nick in dem Zusammenhang ) pflegt.
Gruß
Harka
Da melde ich mal Zweifel an. Früher wurde allenfalls weniger problematisiert und Kinder hatten zu spuren, so lange sie ihr Füße unter den Tisch der Eltern stekten. UndKinderzimmer und Spielzeug und Krabbelgruppen und Musik schule etc. pp. dürften auch Fremdwort bei unserer Großelterngeneration gewesen sein.
Früh gings ab in den Stall. Und der 10jährige Bengel wurde aus dem Bett geschmissen. Die Tochter hatte sich beim Bauern ein Dorf weiter als Magd zu verdingen. Das war pädagogisch sehr wertvoll. Andere durften Hilfsburschen beim Schuster machen, später in der Fabrik arbeiten. Der eine oder andere missratene Sohn wurde zum Militär gesteckt, damit er wenigstens doch noch Zucht und Ordnung lernt.
Die soziale Erziehung durch das Umfeld wurde früher mindestens so groß geschrieben wie heute. Die Kinder hatten wesentlich mehr Kontakt mit Erwachsenen, denen sie Respekt und Gehorsam schuldig waren, - Eltern - Großeltern - Meister - Gesellen - Pfarrer - Lehrer ... Und wenn jemand querschlug, tanzte der Rohrstock oder es setzte Kopfnüsse und Maulschellen.
Die Zeiten haben sich geändert. Und jede Medaille hat eben zwei Sieten. Die Kontakte zu anderen Menschen sind einerseits unverbindlicher geworden - die Kinder haben dadurch eine höhere Stellung als Persönlichkeit, das soziale Netzwerk des Umfeldes ist aber eben grobmaschiger oder weggefallen. Die Eltern sind schlicht "übriggeblieben". Wenn was schiefläuft, wird es eben erst an den Auswirkungen bemerkt. Die Eltern haben einerseits mehr Möglichkeiten, andererseits eben auch mehr Möglichkeiten, etwas falsch zu machen.
Ich halte es jedenfalls für eine verklärende Vorstellung von "der guten alten Zeit und der intakten Familie...", die Mao (grotesker Nick in dem Zusammenhang ) pflegt.
Gruß
Harka