Corsario
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- Registriert
- 6. Dezember 2007
- Beiträge
- 248
AW: Kant, Kategorien
Lieber EuFrank,
Kants Kategorien haben allerdings allein in seinem 'transzendentalen' System irgend einen Sinn! Sie als 'Anleitung zum täglichen Leben' oder auch nur als Anleitung zum logischen Denken zu nehmen - dafür sind sie als allerletztes gedacht. Kant beschreibt auf seiner Kategorientafel lediglich, wie unser Verstand (in seinem Verständnis!) sowieso schon verfährt. Das kannst Du durch noch so fleißiges Trainieren gar nicht mehr überbieten!
Zu 'seinem Verständnis' gehört aber, dass er hier die Bereiche der moralischen Wertung ("praktische Vernunft") und der gesamten "Urteilskraft" bereits ausgeklammert hat. In der Kritik der reinen Vernunft, mit der Du es hier allein zu tun hast, ist ausschließlich vom 'rein' theoretischen Vermögen des Menschen die Rede; also das, was Du im praktischen Leben vergleichsweise viel weniger brauchst als "praktische Vernunft" und "Urteilskraft".
Eben dies - das intelligente Vermögen des Mensch vorab in drei Teile zu scheiden - gehört zu den 'subjektiven' Anteilen an Kants Werk. Es ist erstens überflüssig und zweitens suspekt; denn wie durch einen Zufall entspricht es der mittelalterlichen scholastischen Dreieinigkeit von dem Wahren - Guten - Schönen; den drei Transcendentalien, von den Kant auch den Ausdruck "transzendental" ausgeborgt hat. Das sind Schlacken, die Kants persönlicher Bildungsgang in seinem Denken hinterlassen hat, und die zum Verständnis seiner Philosophie gar nichts beitragen, sondern nur stören.
Zum Schluß - und ein für allemal - dieses: Es ist grundsätzlich nicht machbar, aus dem Gang von Kants kritischer Untersuchung einzelne Stücke heraus zu brechen und als positives LeHrgut auch noch auswendig zu lernen! Das darfst Du zwar natürlich machen; aber damit verkehrst Du den Sinn von Kants Philosophie in ihr Gegenteil. Das solltest Du dabei wissen. Du darfst dann nicht meinen, dass Du im Leben 'Kant folgst'; Du gehst vielmehr in die entgegengesetzte Richtung.
Lieber EuFrank,
Kants Kategorien haben allerdings allein in seinem 'transzendentalen' System irgend einen Sinn! Sie als 'Anleitung zum täglichen Leben' oder auch nur als Anleitung zum logischen Denken zu nehmen - dafür sind sie als allerletztes gedacht. Kant beschreibt auf seiner Kategorientafel lediglich, wie unser Verstand (in seinem Verständnis!) sowieso schon verfährt. Das kannst Du durch noch so fleißiges Trainieren gar nicht mehr überbieten!
Zu 'seinem Verständnis' gehört aber, dass er hier die Bereiche der moralischen Wertung ("praktische Vernunft") und der gesamten "Urteilskraft" bereits ausgeklammert hat. In der Kritik der reinen Vernunft, mit der Du es hier allein zu tun hast, ist ausschließlich vom 'rein' theoretischen Vermögen des Menschen die Rede; also das, was Du im praktischen Leben vergleichsweise viel weniger brauchst als "praktische Vernunft" und "Urteilskraft".
Eben dies - das intelligente Vermögen des Mensch vorab in drei Teile zu scheiden - gehört zu den 'subjektiven' Anteilen an Kants Werk. Es ist erstens überflüssig und zweitens suspekt; denn wie durch einen Zufall entspricht es der mittelalterlichen scholastischen Dreieinigkeit von dem Wahren - Guten - Schönen; den drei Transcendentalien, von den Kant auch den Ausdruck "transzendental" ausgeborgt hat. Das sind Schlacken, die Kants persönlicher Bildungsgang in seinem Denken hinterlassen hat, und die zum Verständnis seiner Philosophie gar nichts beitragen, sondern nur stören.
Zum Schluß - und ein für allemal - dieses: Es ist grundsätzlich nicht machbar, aus dem Gang von Kants kritischer Untersuchung einzelne Stücke heraus zu brechen und als positives LeHrgut auch noch auswendig zu lernen! Das darfst Du zwar natürlich machen; aber damit verkehrst Du den Sinn von Kants Philosophie in ihr Gegenteil. Das solltest Du dabei wissen. Du darfst dann nicht meinen, dass Du im Leben 'Kant folgst'; Du gehst vielmehr in die entgegengesetzte Richtung.
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