AW: Kant, Ablehnung der Gottesbeweise
Kant zählt zu den größten Philosophen Europas, viele bezeichnen ihn überhaupt als den größten.
Andreas
Hallo Andreas,
kennst Du Hegel? Kann es sein, dass dir die kritische Idealismusphilosophie an sich genügt? In wiefern kann die Subjektivität des Ichs allein, sich über die Objektivität des Erkennens erheben?
Meine Meinung dazu:
Kant ist wie Marx als rein theoretischer Philosoph für eine Gesamtphilosophie unbrauchbar. Sein kat. Imperativ eine Lachnummer. Wäre es nur im Ansatz so, wie Kant in seiner weich gespülten, modisch geglätteten Philosophie uns weis zu machen versuchte, dann bräuchten wir keine Gesetze, keine weitere Regeln und Normen, weil der kat. Imperativ ja für ALLES eine Lösung inne hat. Nur die Welt ist nicht so. Und der kat. Imperativ ist zwar genial, aber genial weltfremd und selbst mit dem Wissen davon nicht immer umsetzbar.
Weiterhin ist der Geist der Hegelschen Philosophie - dort, wo Kant viel zu früh halt gemacht hat - nämlich bei der einseitigen subjektiven Betrachtung der Erkenntnisse und der Selbstständigkeit des Verstandes mit einhergehenden freien Willen, bei weitem um gigantische Längen voraus. Sein platter kritischer Idealismus kann und will den Kern der Sache, quasi das Innere des Wahrhaftigen nicht erkennen.
Die Aussage über Kant stammt m.E. nach von Gottfried Herder, der mit „öde Wüsten voll leerer Hirngeburten“ oder mit „anmaßende Wortnebel“ usw. die Bemühungen Kants in seiner transzendentalen Analytik kommentiert und damit sein Schaffen in den Nonsens stellt.
Noch schlimmer gehts immer, denn Heinrich Heine meint, dass niemand über Kant eine Lebensgeschichte schreiben kann, weil er weder ein Leben, noch eine Geschichte gehabt hat.
Gruß
axl