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Kann Annalena Baerbock Kanzler?

sich das Leiden und Elend der Tiere anzuschauen, dann werden die Menschen in Massen den Fleischkonsum reduzieren

Die Dämonisierung der "Massentierhaltung" im Allgemeinen halte ich für platte Agitation.
Die Menschen mögen i.A. und in der Summe im Westen zuviel Fleisch essen, grundsätzlich halte ich die sog. Massentierhaltung, zumindest aktuell, für unersetzbar. Die Dämonisierung der Massentierhaltung durch Aktivisten folgt denselben Propaganda-Schemen wie z.B. Abtreibungsgegner und sie zeigen ähnliche, aus dem Zusammenhang gerissene und manipulierte Ekelbilder und Einzelfälle.

Die von Tierrechtlern "geleakten" Beiträge bilden nicht die Normalzustände ab, sondern zeigen Zustände in miesen Erzeugerbetrieben, die auch nach geltendem Recht illegal sind.
Das kann und soll man kritisieren, daraus aber das grundsätzliche Prinzip abzuleiten: Sooo ist das im Allgemeinen - das ist falsch und manipulativ. Es gleicht dem Gebaren, eine Ekel-Kneipe zu fotografieren und zu sagen: Schau her, so ist die Gastronomie, und deshalb müssen wir die Gastronomie als solche abschaffen.

Der größte Rinderzucht- und Schlachtbetrieb Europas (Frankreich) versorgt ständig 2.000 Rinder. Jenseits dieser Größe sind alle anderen Betriebe weit kleiner. Die großen Betriebe haben kein Interesse daran, dass es ihren Tieren schlecht geht, ganz im Gegenteil, und zwar aus ganz profanem, eigenem ökonomischen Interesse. Denn wenn es den Tieren schlecht geht, dann haben sie mehr Ausfälle und erzeugen eine schlechtere Fleischqualität. Heutzutage haben sie sogar Maßnahmen zur weitestgehenden Vermeidung von Schlachtungs-Stress entwickelt, denn sie haben festgestellt: Um so besser es den Tieren geht und um so weniger Stress die haben, umso weniger (auch: personellen) Aufwand haben sie und um so größer ist Qualität und Wertschöpfung.
Aber ja: Ein Streichelzoo ist eine Tierschlachtung nicht.

In modernen Erzeugerbetrieben geht es den Tieren heute weit besser, als in der früheren Kleinstbetrieben: Denn die haben auch keine Sentimentalitäten mit Tieren gehabt. Heute kann in einem modernen Betrieb eine Kuh selbst entscheiden, ob und wann sie gemolken werden will, ist in einem robotergesteuerten, sauberem Stall und geht, wenn sie will, in die Striegelmaschine oder auch mal nach draußen. Real ziehen es allerdings die meisten Kühe vor, in ihrem Verschlag zu bleiben: Auch Kühe sind bequem.
Stattdessen waren die Tiere früher in kleinen Koben eingesperrt ohne Bewegungs-, ja nicht einmal Liegemöglichkeit und heizten mit ihrer Körperwärme den ersten Stock mit der Bauernwohnung. Und, ging es den Tiern damals besser?

Und wenn man schon "die Massentierhaltung" abschaffen will - was, so oder so, eine erhebliche Preissteigerung beim Fleisch zur Folge haben wird - dann muss es flankierende Massnahmen geben, dies für einkommenschwache Bevölkerungsschichten auch finanzierbar zu machen. Man kann es sicher den Bürgern vermitteln, nur noch 1-2 x pro Woche Fleisch zu essen, was auch vernünftig wäre. Die derzeitigen Preise von Biofleisch sind aber für Familien oder einkommensschwache Menschen nicht bezahlbar.
Sie können es sich eben nicht leisten, für ein 4-Portionen Rindergulasch mal so eben 30 € auszugeben oder auch für die Bio-Weihnachtsgans 120 €. Die sich dann auch noch im Übrigen im Nachhinein als zäher Gockel darstellt.
 
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Der vordergründige, nächstliegende Schluss ist dann: Die Brüder aus diesem afrikanischen Land sind, zumindest in diesen Aspekten, alle Proleten, ungebildet und unhöflich.

Wobei wir wieder bei Vorurteilen angelangt sind - die sind so und die sind so - was dann für den Gebildeten auch wieder kacke ist. Oder eben ich bin ein Spießer: Einer, der sich über Petitessen aufregt, nur weil ihm diese in der Kindheit mühsam eingebleut wurden.

Das entscheidende ist die Erziehung und die Sozialisation. Wenn diese nicht oder kaum stattgefunden hat, sieht man halt die Resultate. Ein Kind zu erziehen ist harte Arbeit. Aber wenn man es nicht tut, tut man weder dem Kind noch der Welt einen Gefallen. Ab einem gewissen Alter lässt sich niemand mehr erziehen. Und dann hat sowohl die Gesellschaft als auch der Betroffene ein Problem.

Und wenn man schon "die Massentierhaltung" abschaffen will - was, so oder so, eine erhebliche Preissteigerung beim Fleisch zur Folge haben wird - dann muss es flankierende Massnahmen geben, dies für einkommenschwache Bevölkerungsschichten auch finanzierbar zu machen. Man kann es sicher den Bürgern vermitteln, nur noch 1-2 x pro Woche Fleisch zu essen, was auch vernünftig wäre. Die derzeitigen Preise von Biofleisch sind aber für Familien oder einkommensschwache Menschen nicht bezahlbar.
Sie können es sich eben nicht leisten, für ein 4-Portionen Rindergulasch mal so eben 30 € auszugeben oder auch für die Bio-Weihnachtsgans 120 €. Die sich dann auch noch im Übrigen im Nachhinein als zäher Gockel darstellt.

Also, ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass man gut ohne Fleisch leben kann. Die Fleischsucht der meisten Menschen ist eine rein psychische Abhängigkeit. Gleichzeitig bin ich aber auch kein Hardliner. Zwischendurch esse ich mal Fischstäbchen oder eine Salamipizza oder zum Abendessen ein Wurstbrot. Ich sags mal so: Wenn jeder so wenig Fleisch/Wurst essen würde wie ich, dann wäre keine Massentierhaltung mehr nötig.

Die Dämonisierung der "Massentierhaltung" im Allgemeinen halte ich für platte Agitation...

Bei deinem gesamten Beitrag hatte ich etwas das Gefühl, dass du damit deinen eigenen Fleischkonsum rationalisieren willst. Selbst als ich meinen sehr geringen Fleisch/Fisch/Wurst-Konsum beschrieben habe, hatte ich in Bezug auf mich dasselbe Gefühl. Ich weiß ganz genau, dass ich auch komplett vegetarisch leben kann, denn ich habe dies mal ein Jahr lang gemacht und es hatte keinerlei negative Folgen. Ich habs schon nach wenigen Wochen gar nicht mehr vermisst. Dann nach etwas über einem Jahr kam der Gedanke Komm zwischendurch mal wieder eine Salamipizza... und nach ein paar Wochen ist daraus doch schon wieder was regelmäßiges geworden. Ich bleibe dabei: Wenn jeder so wenig tierische Produkte wie ich essen würde, dann wäre keine Massentierhaltung mehr nötig. Aber dennoch würden dann immer noch Tiere für mich umgebracht werden. Viele denken ja, dass der Fleischkonsum in der Zukunft einmal so geächtet werden wird, wie heute die Sklaverei. Soweit gehe ich nicht, aber ich denke schon, dass man es in ferner Zukunft nicht mehr verstehen wird. Da halten wir uns auf der einen Seite für moralisch so überlegen und auf der anderen Seite können wir uns nicht von der triebhaften Fleischsucht abwenden und rationalisieren uns diese.

Es würde "genügen" wenn der Mensch
e n d l i c h
bereit wäre, seine *inneren* Augen über
dieses grausame Elend zu öffnen!

Das bringt bei den meisten Leuten nichts. Die brauchen Anschauungsmaterial. Und auch wenn Giacomo diese grausamen Videos relativiert hat, bleibe ich dabei: Ich bin gegen die Massentierhaltung und werde es immer sein. Ich lebe hier auf dem Land, wo ich im Sommer immer die Kühe auf den riesigen Weiden sehe und dann denke ich oft: Hätten es nur alle von euch so gut...
 
Wahrscheinlich wird es mehr Koalitionsmöglichkeiten nach der nächsten Wahl gegen. Und da werden sich die jeweiligen Parteichefs in dem künftigen Regierungsprogramm profilieren wollen. Eine dominierende Rolle wie sie Merkel in der Vollziehung hatte, dürfte vorbei sein.
 
Wenn Annalena Baerbock Kanzlerin ist, wird es nicht besser aber ein paar wenige Dinge anders. Auf jeden Fall ist eine attraktive Frau häufig vor der Kamera.
 
Wer lange Weile hat, kann sich die Gesprächsrunde AnneWill mit Frau Bärbock von gestern mal anschauen. Darinnen greift sie die Sehnsucht einiger nach autoritären Strukturen auf und beschreibt ihre Reaktion darauf. Es besteht also eine gewisse Hoffnung, dass wir doch bald wieder einen starken Frau bekommen. Die Zeit ist nun offenbar nach einem Jahr Training reif dafür.
 
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Autoritär?
Wenn bspw. auf dem letzten Grün vor deinem Haus
kein Billa Würfel hingepflanzt werden darf!

Autoritär?
Wenn Du in Zukunft nur 1/2 Minuten benötigst, um
von Deinem Haus zur Öffis zu gelangen! -Du aber
weiterhin mit D/einem E-Auto herumkutschieren
darfst!

Autoritär?
Wenn begüterte Menschen höhere Abgaben zu leisten
haben als Du!

Also bitte, was für ein autoritäres Ansinnen vermutest
Du bei Annalena Baerbock?
 
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