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Was läuft schief in der Pflege in Deutschland?

Als mein Vater noch lebte und im Heim war, war dort noch etwa 50% des Pflegepersonals deutsch und die andere Hälfte kam aus kulturnahen osteuropäischen Ländern wie Polen. Heute, bei meiner Schwester, sind es nicht mehr als 20% deutsche Pflegekräfte und der Rest kommt inzwischen zunehmend aus Asien. Für die aktuelle Generation der alten Menschen in Deutschland ist es noch normal gewesen, mit dem Partner in Rente zu gehen, mit dem man einst Kinder hatte und verheiratet war. Und mit ihnen lebte man dort, wo man auch zu Beginn der Familiengründung schon lebte. Ein Umzug in ein Pflegeheim ist deshalb für diese Menschen besonders schlimm, auch weil die deutschen Heime und deren Mitarbeiter den Bewohnern oft kein Gefühl von Zuhause und Aufgehoben sein geben. Wenn nun auch noch zunehmend Pflegekräfte aus völlig anderen Regionen und Kulturen der Welt in ihrem Umfeld arbeiten, dann drehen viele seelisch durch. Und zwar nicht, weil das böse Menschen wären, den oft ist der Iraner oder die Philippinin sogar fürsorglicher als die deutsche Pflegerin. Im Wort Pflegeheim steckt das Wort „Heim“. Deshalb ist es eine der Aufgaben, ein Klima von Zuhause und Heimat zu schaffen. In der Praxis bekommen die Pflegekräfte schon Ärger mit dem Chef, wenn sie mal ein paar Minuten einfach nur privat und persönlich mit den Bewohnern reden, wenn sie sich menschlich zeigen. Ein Problem, das ich auch in unseren Kliniken wahrnehme, ist, dass die leitenden Angestellten keine Ahnung von Leitung und Organisation haben.
 
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Wenn ich Deine Beiträge als Betroffener richtig deute,
dann siehst Du (auch) das Personal als ein Teil des Problems.

Das ist auch meine Erfahrung. Meines Erachtens tummeln sich
im Pflegebereich zu viele Menschen, denen das soziale Bewusstsein
für solche Berufe komplett fehlt.

Ich habe vor einiger Zeit einen Fall hautnah mitbekommen,
wo die Pflegedienstleiterin eines Heimes von Interessenten
für einen Job in dem Heim 500 Euro Handgeld vorab verlangte,
wenn sie den Job bekommen wollten, was schließlich dazu führte,
dass sie fast nur noch Kolleginnen hatte, die, wie sie, ihre Wurzeln
im Balkan hatten. Ihr wurde dann gekündigt und sie fing postwendend
in einem Heim in 5 km Umgebung an und verhielt sich dort ähnlich.
Ganz offensichtlich kann man solche Jobs auch als Straftäterin machen.
 
Grundsätzlich lehne ich die Behandlung mit Tabletten nicht ab.
Ich bin auch nicht gänzlich gegen Betreuung.
Aber wenn man nur noch Tablettenmüll weg werfen kann,
und immer wieder nur Pflegepersonal zu Besuch kommt,
und Betreuerschaft, dann kommt man um die eigene Seele.
Ich will leben und nicht tot gepflegt werden.
Das Leben ist ein Geschenk von der Natur, nicht von der Antipharma.
Ich bin eine natürliche Person, des öffentlichen Rechts, nicht ein geschlossenes Buch.
Der Mensch ist FREI und UNABHÄNGIG auch trotz Pflege.
Ich bin doch nicht an das Haus gebunden oder wollen die, dass man Blind bleibt?
 
Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung als Heimpflegehelferin in Österreich erzählen. Aber in Deutschland war's (ist's) vermutlich derselbe Grund. Die Einführung der Pflegepauschale. Plötzlich wussten Leute, die noch nie einen Menschen gepflegt haben, wie lange man für einzelne Pflegeleistungen braucht. Waschen 5 min, duschen 10 min - ich hatte eine schwer gehbehinderte Patienten, die brauchte schon 10 min um ins Bad zu kommen, - essen richten 3 min. usw. Ich brauchte oft länger für die Dokumentation als für die Pflegezeit vorgesehen war. Was der Pflegende brauchte war uninteressant, Hauptsache er brachte Gewinn. Bevor dieser Schmarrn eingeführt wurde, hatte ich 4-5 Patienten am Tag, für jeden genügend Zeit, dann waren es auf einmal 10-15 Menschen, die ich "pflegen" sollte. Es war keine Zeit mehr für ein "Plauscherl" oder spazieren gehen, einkaufen usw. Obwohl die Patienten für jede Stunde nicht wenig bezahlten. Es zählte nur mehr wie viele Patienten "abgearbeitet" wurden und die Bedürfnisse der Menschen nicht mehr. Es war nur mehr "Fließbandarbeit".

Es läuft schief, weil irgend jemand einfiel, dass mit der "Krankheit" doch Geld zu verdienen ist. Viel Geld. Und je mehr, desto besser...
 
Ich tue mich zwar schwer beim Bewegen in der Wohnung, aber duschen mache ich selber, essen mach ich mir auch.
Ich gehe auch immer auf meine Beschäftigung. Mich nervt der allgemeine Pflegestandard.
Das Leben ist kein Pflegegefängnis. Das ist, was du draus machst.
 
Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung als Heimpflegehelferin in Österreich erzählen. Aber in Deutschland war's (ist's) vermutlich derselbe Grund. Die Einführung der Pflegepauschale. Plötzlich wussten Leute, die noch nie einen Menschen gepflegt haben, wie lange man für einzelne Pflegeleistungen braucht. Waschen 5 min, duschen 10 min - ich hatte eine schwer gehbehinderte Patienten, die brauchte schon 10 min um ins Bad zu kommen, - essen richten 3 min. usw. Ich brauchte oft länger für die Dokumentation als für die Pflegezeit vorgesehen war. Was der Pflegende brauchte war uninteressant, Hauptsache er brachte Gewinn. Bevor dieser Schmarrn eingeführt wurde, hatte ich 4-5 Patienten am Tag, für jeden genügend Zeit, dann waren es auf einmal 10-15 Menschen, die ich "pflegen" sollte. Es war keine Zeit mehr für ein "Plauscherl" oder spazieren gehen, einkaufen usw. Obwohl die Patienten für jede Stunde nicht wenig bezahlten. Es zählte nur mehr wie viele Patienten "abgearbeitet" wurden und die Bedürfnisse der Menschen nicht mehr. Es war nur mehr "Fließbandarbeit".

Es läuft schief, weil irgend jemand einfiel, dass mit der "Krankheit" doch Geld zu verdienen ist. Viel Geld. Und je mehr, desto besser...
Ich bin seit 15 Jahren häufiger in deutschen Pflegeheimen. In dieser Zeit hat sich zwar einiges geändert,
manches wurde besser, manches schlechter.

Was sich aber nicht geändert hat, ist die Beobachtung, dass das Pflegepersonal, wenn es mal Zeit für einen Plausch hat,
tendenziell eher rauchen geht oder im Gemeinschaftsraum Computerspiele macht.
 
Zu den Minutenvorgaben von einzelnen Pflegeleistungen.
Man braucht natürlich irgendein System.

Meines Erachtens würde sich schon sehr viel zu Besseren ändern,
wenn nicht erbrachte Leistungen von den Kosten abgezogen würden.

Um nur ein Beispiel zu nehmen:
Mich sprach die zuständige Mitarbeiterin in der Führung des Heims an,
meine Schwester stürze oft und käme dann in die Klinik,
weil sie manchmal nicht auf den Rufknopf drücke, wenn sie auf Toilette müsse.

Die Wahrheit ist, dass ein kranker Mensch, der Stuhl- oder Harndrang hat,
nicht 30 Minuten warten kann bis das Personal seine Zigarettenpause beendet hat.

Das müsste dann von den Pflegekosten abgezogen werden.
 
Wenn ich Deine Beiträge als Betroffener richtig deute,
dann siehst Du (auch) das Personal als ein Teil des Problems.
Auch wenn ich das nicht gerne schreibe, aber hier sollte bitte kein persönliches Problem im Fokus stehen und auch nicht der Eindruck erweckt werden, wir könnten über das Internet helfen.

Wer von euch ist bereit sich face-to-face zu treffen?
Dann macht das bitte unter euch, weil effektiver und safe.
Das Internet ist dazu gewiss der falsche Ort.
Und bitte jetzt nicht angegriffen fühlen.
Ich möchte uns damit schützen.

Mich nervt der allgemeine Pflegestandard.
Das Leben ist kein Pflegegefängnis. Das ist, was du draus machst.
Du meinst, dass du nicht jetzt sagen kannst: "Nein! Ich gehe jetzt raus und sch** auf euch - lasst mich in Ruhe!"
Oder kannst du das weiter ausführen?

Gefühlt wären wir damit wieder beim Thema.
Und das sagst du ja auch - wir machen Pflege zum Standard, zum Gesetz, zur Schraube mit DIN-Norm und Genauigkeit.
Dabei braucht es meistens viel weniger als das...
 
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Zu den Minutenvorgaben von einzelnen Pflegeleistungen.
Man braucht natürlich irgendein System.
Das sehe ich anders.
Und ich gebe auch die Alternative vor.

Was wir brauchen sind feinere Details, also mehr Ausbildungen und Teilbereiche.
Das hat sich auch in letzter Zeit viel getan und ich hoffe es wird zur Besserung beitragen, wenn sich die Netzwerke noch mehr verdichten.

So werden Alltagshelfer und Haushaltshilfen beschäftigt, Pfleger, Lebensberater und Gesundheitspfleger, Heilerziehungspfleger etc.
Das ist ein ganzes Netzwerk und ein solchen Resourcenpool braucht es finde ich, nach modernen Richtlinien.
Und das ganze Paket darf ruhig pauschal kosten, also da können sich die einzelnen Teilbereiche ruhig gegenseitig unterstützen mit Kooperationen und Partnerschaften.

Soll natürlich nicht heißen, dass beim Gepflegten dann 10 Leute ein und ausgehen, sondern die frei Bereiche reichen im Prinzip.
Außerdem kommt mir gerade der Gedanke "Google" und Suchmaschine - also diese Firma hat einfach von uns allen massenhaft Infos und Metadaten über unser Sozialverhalten. Mit anderen Worten weiß Google schon heute mehr als deine Familie über dich weiß.
Siehe: https://www.nw.de/nachrichten/wirts...gle-fast-alles-ueber-seine-Nutzer-weisst.html

Man hat dann vielleicht drei Vertrauenspersonen die das machen was man möchte, nach seinem Lebensbaum/ seiner Zielsetzung.
Kontinuierlich wird dann immer wieder genaut, auch mit der Familie zusammen, ob es passt, in regelmäßigen Meetings.
Auch ist der Rückblick des Gepflegten sehr wichtig und für die Änderungen am Lebensbaum wichtig.

Jedenfalls mal ein paar Infos aus meinem Alltag.
Ist zwar nur ein Minijob, aber ich denke ich hab ein bisschen Ahnung von der Materie.
 
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