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Jeder Zweite geht fremd ?

Dem kann ich leider nicht zustimmen, denn Treue, Liebe, Fürsorge etc kann ein Mensch auch weiter erbringen, der eine rein sexuelle Beziehung mit einer anderen Person hat. Selbst die Möglichkeit, daß ein Mensch zwei Menschen liebt schließt dies nicht aus. Schließlich kann man als Mutter oder Vater auch mehr als ein Kind lieben, oder?

Die Tatsache, daß man sich scheiden läßt bedeutet doch nicht, daß am ersten Tag keine echte Liebe vorhanden war. In zwanzig Jahren kann sich viel verändern, so auch Gefühle. Vielleicht ist die Scheidung der letzte Punkt einer langen Veränderung.

Ist das Fremdgehen nicht eher eine Verletzung des Stolzes und des Selbstbewußtseins und weniger ein moralisches Problem? Ist die Monogamie nicht letztlich ein psychologisches Gefängnis, das von vielen nicht gelebt werden kann und gibt es daher diese Ausbruchversuche?
 
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auch wenn nun manche die sexismuskeule schwingen wollen,
fremdgehen ist geschlechtsspezifisch
menschen sind prinzipiell nicht monogam veranlagt
für die genetische entwicklung der menschlichen spezies wäre es am besten, wenn jeder
kinder von mehreren partnern hätte, und nicht alle von einem einzigen
da aber der mensch eine soziale spezies ist und monogamie zum sozialen frieden beiträgt,
hat sich auf natürliche weise weitgehend der kompromiss eingestellt, dass monogamie
großteils gelebt wird, jedoch manchmal fremd gegangen wird
so setzt sich zum einen der soziale friede durch, zum anderen wird der genetischen vielfalt
tribut gezollt

männliche eifersucht (frau geht fremd) ist ein weltweites phänomen
weibliche eifersucht (mann geht fremd) mitunter ein kulturelles

das heißt, es gibt keine kultur, wo es üblich ist, dass eine frau gleichzeitig mehrere männer hat
doch es gibt kulturen, wo männern gleichzeitig mehrere frauen zugestanden wird
was manchmal als rein kultureller sexismus angeprangert wird hat jedoch natürliche ursachen

der grund ist, dass eine frau immer weiss, dass ihr kind ihr eigenes ist, und sie nicht die ganze mühe für fremde gene aufwendet
ein mann weiß es immer nur so genau wie er seiner frau vertrauen kann
das hat sich in den letzten jahrzehnten aufgrund von gentests verändert, aber diese neuerung hat sich noch nicht auf die menschliche natur ausgewirkt

der natürliche grund für männliche eifersucht ist also die angst vor untergeschobenen kuckuckskindern
der natürliche grund für weibliche eifersucht liegt wo anders, da männer frauen keine kuckuckskinder unterschieben können
eine frau, deren mann eine andere schwängert und keinen weiteren kontakt zu jener anderen frau hat, trägt, außer den verletzten stolz, keinen schaden davon
die angst, die weibliche eifersucht begründet, ist die konkurrenzangst
wenn die andere frau "besser" ist und ihr mann sie für die andere verlässt, sitzt sie ggf. mit ihren kindern alleine da

heutzutage kann eine alleinerziehende mutter gut überleben, aber das war vor kurzer zeit noch anders, und die menschliche natur hat sich auf die neuerungen noch nicht eingestellt

lg,
Muzmuz
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen.

Vielen Dank dass ihr euch mit diesem Thema befast.

Dieses Thema ist wohl so alt wie es Menschen gibt, nehme ich mal an. Wir wissen nicht was alles hinter den "Mauern" geschieht ud können und wollen auch nicht da Richter sein.

Diese Zeilen, "Jeder Zweite geht fremd, stand vor ein paar Jahren in unserer Tageszeitung. In dem kurzem Artikel wurde beschrieben, dass jeder Zweite fremd geht.
Ich habe mir dabei ein paar Gedanken gemacht und so ist diese Geschichte entstanden, die einige Fortsetzungen hat. Sie sehen, dieses Thema ist unerschöpflich...

Schöne Grüße,

Walter
 
Hallo Muzmuz,

interessant...ich nehme an, es sind Deine persönlichen Beobachtungen/Wissen, von dem Du hier sprichst.

Selbiges Verhalten der Geschlechter konnte ich in den diversen Berufsbranchen, die ich durchlaufen hatte, ebenso (allgemein) feststellen.

Doch ist eine Statistik, sowie eigene Feststellung eben auch eine Verallgemeinerung und nicht auf jede/n Mann, Frau
übertragbar. Klar sind verschiedene Länder = verschiedene Sitten anzuordnen.

Jedoch hat ein Mensch auch ein natürliches Bewusstsein - vielleicht auch angepasst an Dogmen seiner jeweiligen Religion und wie er aufgewachsen ist.

Je bewusster sich eine Person ist, wird sie sich auch über die Konsequenzen klarwerden, die aus dem Fremdgehen entstehen werden.

Beim Fremdgehen gehts ja nicht immer um Liebe, sondern Bestätigung, Ego, Triebe ausleben, Torschlusspanikgefühle unterdrücken,....etc....

...da mansche Menschen bewusster sind und andere eher ihrem Ego folgend, könnte man somit auch meinen, nicht immer alles auf die natürlichen Triebe abschieben zu müssen.

Wie dem auch sei...jeder muss wissen was er tut und mit welche Konsequenzen er heutzutage dabei klarkommen muss.

Statistiken sagen mir rein gar nichts.

lg
Lacu
 
hallo lacuna !

ja, du hast recht, der mensch hat ein bewusstsein und dieses kann sein verhalten beeinflussen

aber ich denke, gerade beim sex (inklusive fremdgehen) läuft der großteil unbewusst ab
ist es nicht so, dass der sex einfach nicht gut ist, wenn man den kopf nicht ausschalten und sich nicht "treiben lassen" kann ?
ist es nicht störend beim sex, wenn man den kopf voller probleme oder anderen dingen hat ?
drückt stress (und damit größere auslastung des cognitiven denkens) nicht die libido ?
gilt nicht allgemein, dass die lust auf sex geringer wird, je voller der kopf ist ?

daher denke ich, dass gerade beim sex, und damit auch beim fremdgehen, der (bewusste) kopf wenig mitzureden hat
es gibt sicherlich einzelfälle, wo fremdgehen oder allgemein sex aus berechnung praktiziert wird, aber ich meine, das sind eben eher einzefälle

humdada,
Muzmuz
 
Da gebe ich Dir, muzmuz absolut Recht.
Schon allein das Verb " fremdgehen" stört mich, denn es drückt mir zuviel Moral aus.


Wenn`s mi packt, packt`s mi halt.
Meine Willenskräfte sind im Augenblick des gegenseitigen " Gepacktseins" völlig ausgeschaltet.

Wobei Lacu natürlich irgendwie auch Recht hat. Das Überich kann dann schon das Keulerl schwingen - , die Schwingungen der Anziehungen " stören".


Und am meisten stört es mich, dass ein Partner ( egal ob Mann oder Frau) der Meinung ist, dass sexuelle Treue an sich ein Wert ist.

Na ja - das wurde uns ja Jahrhunderte lang von Institutionen eingetrichtert, denen die Weitergabe des materiellen Erbes an " Blutsnachkommen" am wichtigsten war. Und von Männern, die selbst "Kebsweiber" hatten, ins Badehaus / Bordell gingen, ihre Mägde und Dienstmädchen schwängerten usw.

Abschließend: ich komme zu dem Schluss, dass dieses Fremdgehverbot vor allem für Frauen erdacht wurde.

Marianne
 
Marianne schrieb:
Und am meisten stört es mich, dass ein Partner ( egal ob Mann oder Frau) der Meinung ist, dass sexuelle Treue an sich ein Wert ist.

Abschließend: ich komme zu dem Schluss, dass dieses Fremdgehverbot vor allem für Frauen erdacht wurde.

Marianne

hallo marianne,

sicher ist es nachvollziehbar, eingedenk der damals nicht vorhandenen vehütungsmethoden (aber die zeiten sind ja vorbei), daß "fremdgehen" für frauen stärker sanktioniert war. die männer konnten ja nicht mit einem wachsenden andenken im bauch zurückkommen ;-). die statistiken sprechen auch heute noch von einem erheblichen anteil an "kuckuckskindern". schon rein aus ökönomischen gründen haben/hatten männer ja ein interesse an der "ehelichen treue" der partnerin.

sexuelle treue ein wert?
das ist die frage, die ich mir schon lange und immer wieder stelle. an und für sich halte ich es für das ideal wenn körper und geist auf einer linie sind (geistige treue in verbindung mit körperlicher) - im sinne von mens sana in corpore ... . andererseits ist das sexuelle verlangen nach einer anderen person nicht auch dem eigenen geist entsprungen? -> unabhängig zur liebe zum eigenen partner! ein wert wäre kulturell bedingt, die kulturen, die moral und sitten wandeln sich ... . naturgegeben ist sexuelle treue sicherlich nicht (obwohl: beischwänen???).

ich erlebe im freundes/bekanntenkreis beide extreme:
treue, auch sexuelle, in der partnerschaft seit jugendtagen. im anderen extrem "ehebruch" mit vielen wechselnen partnern als regel. - suum cuique!
wie auch immer, ich denke jeder sollte das tun was er/sie für richtig hält, aber dabei rücksicht auf den partner nehmen und klar und offen die wahrheit leben.
wenn sich liebe und treue (welche vielleicht unabhängig voneinander existieren können) stark von sexuellem verlangen unterscheiden und dann noch ein besitzanspruch hinzutritt, dann sind konflikte vorprogrammiert.

manchmal glaube ich, daß geistige freiheit mit der körperlichen einhergeht.

weiterrätselnderweise
dex
 
Zuletzt bearbeitet:
louiz30 schrieb:
Woher nimmst du die "Tatsache", daß ohne Liebe geheiratet wird und nur Macht eine Rolle spielt? Gibt es da Statistiken oder ist das eine Annahme?
Von einer Tatsache habe ich nichts geschrieben; es ist eine Annahme.

Siehst du, da verwendest du auch schon das Wort "Ehebruch" und unternimmst also eine Wertung, die von meinen Fragen abhängig ist. Ist denn wirklich jede sexuelle oder auch andere Beziehung zu einer anderen Person ein Ehebruch? Hängt das nicht vielleicht von den betroffenen Partnern ab und nicht von unserer Meinung?
Nach meiner Vorstellung ist nur die sexuelle Beziehung zu einem außerehelichen Partner ein Ehebruch; fühlt sich der andere gar nicht betrogen - vielleicht ist ja auch gegenseitige Toleranz vereinbart - ist natürlich die Sache gegenstandslos. Ich kenne aber einige, die sich diesbezüglich in ihrer Toleranzfähigkeit überschätzten.

Zeili
 
Ich denke in meiner Ehe gibt es so etwas wie, ich nenne es mal Vetragswerk, was jeder für Rechte und Pflichten hat. Das Vetragswerk kann so individuell wie die Menschen sein, die es betrifft. Ich meine kein juristischen oder auf Papier gebrachtes.

In meiner Ehe heisst das, das beide keiner von uns sexuellen Kontakt mit anderen haben darf, ansonsten gibt es Ärger. Das hat nichts mit Hormonen oder den Genen zu tun, sondern ist ein klare Absprache. Wenn einer dies nicht einhält ist dies eine "Ehebruch" im Sinne von "Vertragsbruch". Wenn andere Beziehungen diese Klauseln nicht in ihrem "Vetrag" ist das für mich auch in Ordnung, allerdings wäre es in Respekt für den Partner, gut es vorher zusagen.

Ich denke "fremdgehen" ist auf jeden Fall ein Vetrauensbruch gegenüber dem Partner und ein Zeichen für einen unehrlichen Charakter. Ich bezeichne es nicht als "Fremdgehen", wenn der Partner es wissentlich tolleriert.

Ich habe nichts gegen sexuelle Freilebigkeit, aber ich mag keine unehrlichen Menschen.
 
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Da hast Du voll Recht, Fusselhirn. In meiner "Jugendzeit" gabs für das, von Dir als tolerant bezeichnete Partnerverhalten das ( pfui, linke) Schlagwort: offene Ehe.

Marianne


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