Jetzt schon, denn Sie haben ja nicht erklärt, was Sie mit 'Norm' meinen und so Sie die wörterbuchgemäße Verwendung meinen, müßten Sie erklären, in welchem Sinne die Abweichung von welcher Norm eben die Ausnahme ist.
Nun was eine Norm ist, erklärt dieser wikipedia-Artikel ganz gut, aus dem ich mal zitiere:
"Norm (von
lateinisch norma ursprünglich ‚Winkelmaß‘, dann aber auch
Richtschnur, Maßstab, Regel, Vorschrift) steht für:
- eine anerkannte Regel der Technik, siehe Normung
- eine Werteordnung innerhalb einer Gesellschaft, Soziale Norm
- ein anerkanntes Regelwerk im Bereich der Sprache: Norm (Sprache)
- ethische Werte und Maßstäbe, siehe Normethik
- eine rechtliche Vorschrift, Rechtsnorm
- in einer Planwirtschaft zu leistende Arbeit, die Arbeitsnorm
- jenen Messbereich in der Labormedizin, in den rund 95 % aller gesunden Untersuchten zu liegen kommen, siehe Referenzwert (Medizin)
- die für die Zulassung zu einem sportlichen Wettkampf nachzuweisende Leistung, siehe Qualifikation (Sport)
- Mathematik:
- Vektornorm: eine Verallgemeinerung der Begriffe Absolutbetrag einer Zahl bzw. Länge eines Vektors, siehe Norm (Mathematik)
- Körpernorm: in der Algebra eine kanonische multiplikative Abbildung aus einem Erweiterungskörper in den zugehörigen Grundkörper, siehe Norm (Körpererweiterung)
- Norm eines Ideals: in der Zahlentheorie die Kardinalität des Quotienten Ganzheitsring modulo Ideal, siehe Ideal (Ringtheorie)
- Psychologische Diagnostik: Norm für Tests"
Es gibt ja verschiedene Normen/Regeln für verschiedene Kontexte der Kultur (also Rechtsnormen, Sprachnormen , sozialen Normen).
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Norm
Und weiter:
"Unter sprachlicher
Norm versteht man die innerhalb einer Sprache üblichen oder
kodifizierten Maßstäbe für Richtigkeit und Angemessenheit. Sprachliche Normen beziehen sich auf die Schreibung (
Orthographie) und die Aussprache (
Orthoepie), aber auch auf die Gestaltung von
Textsorten und
Kommunikationsformen.
Sprachliche Normen können
implizite Gültigkeit haben oder sie können in Regelwerken durch anerkannte Autoritäten oder Institutionen kodifiziert werden. Sie können entweder
deskriptiv als Beschreibung des sprachlichen Zustands oder
präskriptiv als Vorschrift für richtiges sprachliches Verhalten verstanden werden."
Einfaches Beispiel: eine sprachliche Norm betrifft vor allem die Orthografie. Nach der neuesten Rechtschreibreform schreibt man jetzt "dass" mit Doppel SS und nicht mehr wie früher mit "ß", allerdings gibt es auch heute noch Leute die dieses Wort so schreiben : "daß ", obwohl es nach heutiger Rechtschreibregel falsch ist und es da auch keine Ausnahme gibt. Ich glaube am Beispiel der Orthografie kann man alles gut nachverfolgen. Und dann immer einen Blick in den Duden werfen. Auch die Kommasetzung könnte man ranziehen, also wo das Komma gesetzt wird . Z.B. ist ein Komma vor und nicht mehr gebräuchlich heutzutage, sondern kann nur in gewissen Fällen gesetzt werden. Eher in bestimmten Ausnahmefällen, bzw. gibt es da Ausnahmeregeln, welche das sind, darüber informiert der Duden.
Noch ein Wort zu den sozialen Normen (
https://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Norm):
"Soziale Normen (
gesellschaftliche Normen, soziale Skripte) sind konkrete
Vorschriften, die das
Sozialverhalten betreffen. Sie definieren mögliche
Handlungsformen in einer sozialen Situation. Sie unterliegen immer dem
sozialen Wandel, sind gesellschaftlich und kulturell bedingt und sind daher von Gesellschaft zu Gesellschaft verschieden. Normen sind (äußerliche) Erwartungen der Gesellschaft an das Verhalten von Individuen. Die Verbindlichkeit dieser Erwartungen variiert (siehe auch
Tabu). Sie sind zu unterscheiden von (innerer) vernunftgemäßer
Gewissensprüfung von Handlungen (siehe
Moral,
Ethik,
kategorischer Imperativ). Formelle sowie informelle Normen sind Bestandteile sozialer Ordnung. "
Eine soziale Norm ist die Regel z.B. "Du sollst nicht töten", woran sich die meisten Bürger eines Staates auch halten. Eine Ausnahmeregel wäre , wenn man bedroht wird durch einen potenziellen Mörder und man in "Notwehr" reagiert. Die ungeschriebene Ausnahmeregel sagt hier: ja du darfst einen anderen Menschen nur dann töten , wenn er dich existenziell bedroht (z.B. mit einer Waffe). Auch der Krieg ist insofern eine Ausnahme, weil man hier nur andere Menschen tötet, um sein eigenes Leben zu erhalten. Also: normalerweise hält man sich an diese Norm/Regel/Vorschrift, dass man nicht andere Menschen einfach so tötet, sondern vernünftig ist, während die Ausnahmeregel dies nur in einer Notsituation erlaubt, wenn man sein eigenes Leben erhalten will. Und niemand wird rechtlich belangt, wenn er in Notwehr gehandelt hat und dies offensichtlich auch solch eine Situation evident war. Folglich hier an diesem Beispiel kann man gut sehen, was eine Regel , und was eine Ausnahmeregel (Ausnahmefall) ist bzw. was es hier mit der Abweichung von dieser Regel auf sich hat (also jemanden in Notwehr zu töten, um das eigene Leben zu erhalten). Ich finde das kann man gut an diesem Beispiel nachvollziehen und diese Abweichung würde auch niemand als "böse" ansehen. Verständlich oder?
Weil Sie ihn ja so zitieren:
Ja aber es wird doch deutlich, dass Heidegger sagt Philosophie ist Weltanschauung (wenn auch nur als "Haltung" usw.)