"Zitat von Andersdenk:
↑
Beispiel:
Vermutung, daß Philosophien und Weltanschauungen
nicht gleichbedeutend sind.
Nehmen wir nun an, daß Philosophie und Weltanschauung unterscheidbar sind, dann wäre die Antwort auf Beitrag #33 ganz einfach:
Zweifelsfrei ist das Böse unentbehrlich für ein glückliches Verbrecherleben, aber das Leben als Verbrecher ist Ausdruck einer Weltanschauung und nicht Ausdruck einer Philosophie. Philosophisch eine Weltanschaung zu denken ist nicht Aufgabe der Philosophie, philosophisch von Interesse kann jedoch der Bezug auf die verschiedenen Bezugnahmen auf Weltanschauungen sein, zum Beispiel im Rahmen einer Ideologiekritik."
Sie vermuten immerhin, dass beides "gleichbedeutuend" ist. Oder wie kann man Ihre Position dazu verstehen?Sind für Sie Philosophie und Weltanschauung identisch oder nicht? Wenn man diesen Beitrag liest, könnte man immerhin denken, dass Sie zu dieser Position neigen.
Was vermochten Sie denn zu klären? Mit Heidegger können Sie ja gerade nicht sagen, »Philosophie "ist " Weltanschauung«. Sie können das zwar behaupten, aber dann müssen Sie das anhand des zitierten Textes auch verständig belegen.
Nun ich zitiere erneut Heidegger, um zu zeigen, dass er schon diese Position vertritt (GA 27, S.378 f.).
Hier nochmal der Beleg:
"Ist Weltanschauung dasjenige, was der Philosophie als Maßstab dienen soll? Ist Philosophie eine Weltanschauung, oder hat umgekehrt diese Weltanschauung zur Voraussetzung die Philosophie? (...)
Philosophie <ist> Weltanschauung. Weil Philosophie notwendig in dieser auch zu bestimmenden Weise Weltanschauung ist, deshalb kann es nicht Aufgabe und Ziel der Philosophie sein, eine Weltanschauung auszubilden und dieses so befestigte Gebäude als eine Wohnung für jedermann auszugeben und zu beanspruchen.
Philosophie ist Weltanschauung als Haltung und das in einem ausgezeichnete Sinne. (...) Philosophie ist eigenen Wesens, was nicht ausschließt zu sagen, sie ist Weltanschauung qua Haltung. (...) Wie verhält sich
die Philosophie als Frage nach dem Sein dazu, dass sie Weltanschauung ist?"
Die entscheidenden Stellen habe ich markiert. Hier kann man doch deutlich sehen, dass für Heidegger (in dieser Stelle) Philosophie Weltanschauung ist. Das wird doch relativ deutlich. Ich verstehe daher nicht, wie Sie sagen können, dass er das nicht vertritt. Allerdings muss man das Ganze vor dem Hintergrund seiner Philosophie, seines philosophischen Ansatzes verstehen.