Nö. Meinen Sie, der Platon war so irre, daß er nicht einmal seine Muttersprache verstand?
Ich gehe davon aus, dass Platon seine Muttersprache verstand. Was sollte dagegen sprechen?
Das Wort "Idee" lässt sich auf
altgriechisch ἰδέα
idéa „Gestalt“, „Erscheinung“, „Aussehen“, „Urbild“ zurückführen.
"Das altgriechische
Substantiv idea bezeichnet ursprünglich das Erscheinungsbild von etwas, was
gesehen wird und dabei einen bestimmten Eindruck macht. Es ist als Verbalabstraktum von
idein „erblicken“, „erkennen“ (
Aorist zu
horan „sehen“) abgeleitet"
"In der platonischen
Ideenlehre sind Ideen unwandelbare, nur
geistig erfassbare Urbilder, die den
sinnlich wahrnehmbaren Phänomenen zugrunde liegen"
Und entscheidend:
" Platon prägte den
philosophischen Ideenbegriff. Er führte
keine starre Terminologie ein, sondern verwendete für die später so genannten „
platonischen Ideen“ neben
idea auch andere Ausdrücke, insbesondere
eidos, und Umschreibungen. Während sich
idea dem ursprünglichen Wortsinn nach auf das
sichtbare Erscheinungsbild von etwas bezieht, ist im Gegensatz dazu die
platonische Idee das nicht sinnlich Wahrnehmbare, das den
sichtbaren Erscheinungen zugrunde liegt. Sie ist aber
geistig erfassbar und für Platon
in einem übertragenen Sinn „sichtbar“;
dies erklärt die Übertragung des Begriffs idea aus dem Bereich der Sinneswahrnehmung in den einer rein geistigen Wahrnehmung. Das
geistige „Sehen“, die dem Philosophen mögliche
„Schau“ der Ideen, spielt im Platonismus eine zentrale Rolle"
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Idee
Ich denke Platon hat schon seine eigene Muttersprache verstanden. Was aber bei Platon stattfindet ist: "
die Übertragung des Begriffs idea aus dem Bereich der Sinneswahrnehmung in den einer rein geistigen Wahrnehmung."
Und da die "Idee" sich auf "idea" zurückführen lässt, kann man eben in dem Sinne von Meta-Physik sprechen, denn:"
platonische Idee ist das nicht sinnlich Wahrnehmbare, das den
sichtbaren Erscheinungen zugrunde liegt"
Der Begriff Idee/idea kommt zwar aus einem "sinnlichen Kontext" (in seiner ursprünglichen Bedeutung) wird aber in einem metaphysischen Kontext bei Platon gebraucht , im Sinne des "geistigen Sehens".
Platonische Ideen sind nichts physisches, obwohl man bei dem Begriff Idee/idea an etwas Sinnliches denken könnte (und dies Platons Muttersprache auch naheliegt). Bei Platon wird es aber zu etwas vollkommen Metaphysischen. Aus dem "sinnlichen" Sehen wird damit bei Platon ein "geistiges Sehen" und damit haben wir etwas , was das Sinnliche übersteigt/transzendiert, und also Meta-Physik.
Eigentlich müsste das doch jetzt nachvollziehbar sein oder?
Oder wie soll man Ihre Frage verstehen?
Da haben Sie wieder einmal nicht gründlich genug gedacht. Holen Sie das bitte nach.
Grüß Gott!
Ich zähle mich aber durchaus zu den "gründlich" denkenden Menschen (und "Ausnahmen" bestätigen die "Regel").
Salve!