Philosophisticus
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genau platon - oder besser: der Platonismus/Idealismus - ist hier das eigentliche Problem welches überwunden werden sollte. die aufsplittung von weisheit in guter und böser ist schon vom ansatz ein widerspruch in sich..... eine aufslittung bedeutet fundiertes halbwissen [weise=wissend !]
das wesen der weisheit/sophia ist der wille zu wissen - und zwar über den unmittelbaren situativen horizont hinaus - zu deutsch: über den jeweiligen tellerrand schauen zu wollen. wie sind keine gefesselten gefangene in platonischen höhlen sondern urzeitliche hockende menschen in sophischen senken. aufrechtes stehen könnte unseren horizont erweitern - hocken ist aber bequemer und entspricht mehr unserer natur - ausserdem: wer nicht steht kann auch nicht fallen - sehen gefährdet ihre gesundheit ^^. in der senke hocken ist einfach sicherer ! gute philosophie bedeutet hier in der sophischen senke des "gut"-ideals zu hocken - "böse"- philosophie bedeutet die sicht innerhalb der "böse" senke. weise daher wissende philosophie bedeutet stehend die jeweiligen senken der unterschiedlichen ideale zu über-blicken...... das wesen der weisheit ist immer über den horizont der beschränkung sehen zu wollen - hier die gut-böse dialektik.
Gut man muss natürlich aufpassen, dass man sich vom Platonismus nicht zu sehr vereinnahmen lässt und gegenüber diesem auch eine kritische Distanz hält. Insofern scheint Philosophie beide Seiten (gut und böse) als Teil ihrer Weisheit zu enthalten. Und sophia , Weisheit, kann man ja durchaus als Wille zum Wissen sehen. Die Sichtweise , die eine Überwindung der gut-böse Dialektik empfiehlt , leuchtet mir persönlich ein. So kann man es auch sehen.