Das ist das Philosophieren. 'Philosophie' ist ein Name für die Unternehmung des Philosophierens. Schon deswegen kann es nicht nur die eine Philosophie geben.
Nun nach Heidegger (zur Erinnerung) ist "Philosophie" eben "Philosophieren" und sonst nichts. > Philosophie=Philosophieren und damit wird die Philosophie eine menschliche Angelegenheit , denn das Philosophieren geht ja eben vom Menschen aus. Die Frage ist ja, ob man nur von der "einen" Philosophie sprechen kann oder im Grunde nur von den verschiedenen Philosophien. Kants Philosophieren ist ein anderes als Hegels Philosophieren. Nietzsches Philosophieren ist ein anderes als das von Heidegger. Und aus diesem Philosophieren sind unterschiedliche Philosophien hervorgegangen. Insofern würde ich sogar dazu neigen, in dem letzt genannten Punkt mit Ihnen übereinzustimmen (was eher seltener vorkommt, wie Sie ja wissen).
Das wissen weder Sie, noch sonstwer! Evolution könnte zum Beispiel als eine philosophische Disziplin der Götter verstanden werden.
Nun ja Nietzsche wusste es beispielweise. Zur Erinnerung:
"Das olympische Laster. – Jenem Philosophen zum Trotz, der als echter Engländer dem Lachen bei allen denkenden Köpfen eine üble Nachrede zu schaffen suchte – »das Lachen ist ein arges Gebreste der menschlichen Natur, welches jeder denkende Kopf zu überwinden bestrebt sein wird« (Hobbes) – würde ich mir sogar eine
Rangordnung der Philosophen erlauben, je nach
dem Range ihres Lachens – bis hinauf zu denen, die des
goldnen Gelächters fähig sind. Und gesetzt,
daß auch Götter philosophieren, wozu mich mancher Schluß schon gedrängt hat –, so zweifle ich nicht, daß sie dabei auch auf eine
übermenschliche und neue Weise zu lachen wissen – und auf Unkosten aller ernsten
[753] Dinge! Götter sind
spottlustig: es scheint, sie können selbst bei heiligen Handlungen das Lachen nicht lassen."
Und :
"Inzwischen lernte ich vieles, allzuvieles über die
Philosophie dieses Gottes hinzu, und, wie gesagt, von Mund zu Mund – ich, der
letzte Jünger und Eingeweihte des Gottes Dionysos: und ich dürfte wohl endlich einmal damit anfangen, euch, meinen Freunden, ein wenig, soweit es mir erlaubt ist, von
dieser Philosophie zu kosten zu geben? Mit halber Stimme, wie billig: denn es handelt sich dabei um mancherlei Heimliches, Neues, Fremdes, Wunderliches, Unheimliches. Schon
daß Dionysos ein Philosoph ist, und daß also auch Götter philosophieren, scheint mir eine Neuigkeit, welche nicht unverfänglich ist und die vielleicht gerade
unter Philosophen Mißtrauen erregen möchte – unter euch, meine Freunde, hat sie schon weniger gegen sich, es sei denn, daß sie zu spät und nicht zur rechten Stunde kommt:
denn ihr glaubt heute ungern, wie man mir verraten hat, an Gott und Götter. "
Nun bei Nietzsche gibt es ja diese Annahme, wie man hier gut sehen kann. Das nur zur Erinnerung.
Der Gott Dionysos wäre dann ein philosophierender Gott. Von Evolution ist in diesem Kontext dann eher nicht die Rede.
http://www.zeno.org/Philosophie/M/N...e/Neuntes+Hauptstück.+Was+ist+vornehm/291-296
(i) Der Mensch philosophiert als Philosoph.
(ii) Der Mensch repräsentiert die "philosophierende Philosophie" als philosophierender Philosoph.
Gegenbeispiel zur Aussage (ii) wäre der Angestellte eines philosophischen Fachverlags, der die "philosophierende Philosophie" repräsentiert und zwar als selektierender Lektor, in der Regel ein promovierter Philosoph.
Also (i) würde ich schon so sehen. (Stammt ja auch von mir)
Nun ich weiß nicht, ob Heidegger an dieses "Gegenbeispiel" gedacht hat, was Sie nun ersonnen haben. Aber inwiefern wäre das ein Gegenbeispiel? Das könnte man natürlich noch näher erläutern von Ihrer Seite oder?
Normalerweise würde (ii) schon zutreffen.
Naja, wenn Sie nicht mehr als Platon zitieren können, werden Sie sicher nicht verstehen, was Platon meinte.
Naja ich kann ja nicht nur Platon oder Heidegger zitieren, sondern sie auch erläutern in dem Sinne nämlich wie ich diese Philosophen verstehe.