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ist die Religion wirklich was gutes?

AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Die Frage für Christen, Juden und allgemein allen Religionen bei der Lektüre und Exegese ihrer heiligen Schriften muss sein, was davon wirklich von Gott kommt und gewollt ist und was menschengemacht ist.

Das wird wohl kaum zu unterscheiden sein, jedenfalls nicht von ein und derselben Person. Für mich als Atheisten kann der Teil - was davon wirklich von Gott kommt und gewollt ist – gar nicht existieren und für den Bibeltreuen ist fast nichts vom Menschen dazugefügt, dies entspricht auch der gegenteiligen Grundeinstellung zum Thema.


Wenn man schon die Bibel wörtlich nimmt, dann sollte man vorallem das wichtigste und höchste Gebot, nämlich das der Nächstenliebe, ernst nehmen.

Gegen diese Verharmlosung wehre ich mich denn es kann doch nicht sein, dass man all die negativen Auswirkungen, denen die Bibel Pate stand, elegant unter den Teppich wischt und das Ganze auf angeblich ihr wichtigstes Elixier reduziert, die Nächstenliebe. Die mag man dort sicher finden, aber erstens ist die Nächstenliebe ein Produkt der menschlichen Gemeinschaft und existierte daher schon lange vor all den heiligen Schriften und zum zweiten wird dadurch der Eindruck vermittelt, dass all die Verbrechen an der Menschheit so oder so stattgefunden hätten, mit oder ohne Bibel. Aber ohne Bibel z.B. keine kath. Kirche, kein Vatikan, keine Inquisition etc…

Eine alte Lüge mit einer neuen bekämpfen, wie heisst das gleich...den Teufel mit dem Belzebub austreiben?

:confused:
 
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AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Religionen sind weder gut noch schlecht. Sie sind ein Wekzeug. Ein Werkzeug mit dessen Hilfe man viel Gutes, aber auch viel böses tun kann.

Alles hat seine guten und seine schlechten Seiten und das was dem einen schlecht ist, kann dem anderen gut sein.

Sofern es Gott gibt, ist er mE jedenfalls gemäß der christlichen lehre nicht in der Lage auf das Leben der Menschen direkten Einfluß zu nehmen, dadurch wäre der freie Wille des Menschen ausgeschaltet.

Der Gott der Menschen kann nicht handeln, ohne menschliche Hände, Gott kann nicht denken, ohne ein menschliches Gehirn und Gott existiert nicht ohne den Glauben an ihn.

Gott ist die Liebe und der hass. Gott ist das, was wir Gott sein lassen.

Gott ist eine Projektion all dessen, was Menschen sich erträumen.

Gott hat das Leben nicht erschaffen, Gott ist das Leben.

Gott ist nicht gut oder böse. Gott ist.
Gott wurde nicht von Menschen erschaffen. Gott ist das, was übrig bleibt, wenn alles weg ist. Gott ist das nichts, und deshalb ist Gott gleichzeitig alles.

Religionen sind geschichten über all das, was Gott ist und all das, was er nicht ist. Religionen sind widersprüchlich, weil Gott widersprüchlich ist.
Religionen können Gott nicht festschreiben, weil Gott unbeschreiblich ist.

Religionen sin Wanderwege für die Massen, aber letztlich führen alle Wege zu Gott. Denn Gott ist der Anfang und das Ende und alles dazwischen.

Kapiert?

lg
queer
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Religionen sind weder gut noch schlecht. Sie sind ein Wekzeug. Ein Werkzeug mit dessen Hilfe man viel Gutes, aber auch viel böses tun kann.

Alles hat seine guten und seine schlechten Seiten und das was dem einen schlecht ist, kann dem anderen gut sein.

Sofern es Gott gibt, ist er mE jedenfalls gemäß der christlichen lehre nicht in der Lage auf das Leben der Menschen direkten Einfluß zu nehmen, dadurch wäre der freie Wille des Menschen ausgeschaltet.

Der Gott der Menschen kann nicht handeln, ohne menschliche Hände, Gott kann nicht denken, ohne ein menschliches Gehirn und Gott existiert nicht ohne den Glauben an ihn.

Gott ist die Liebe und der hass. Gott ist das, was wir Gott sein lassen.

Gott ist eine Projektion all dessen, was Menschen sich erträumen.

Gott hat das Leben nicht erschaffen, Gott ist das Leben.

Gott ist nicht gut oder böse. Gott ist.
Gott wurde nicht von Menschen erschaffen. Gott ist das, was übrig bleibt, wenn alles weg ist. Gott ist das nichts, und deshalb ist Gott gleichzeitig alles.

Religionen sind geschichten über all das, was Gott ist und all das, was er nicht ist. Religionen sind widersprüchlich, weil Gott widersprüchlich ist.
Religionen können Gott nicht festschreiben, weil Gott unbeschreiblich ist.

Religionen sin Wanderwege für die Massen, aber letztlich führen alle Wege zu Gott. Denn Gott ist der Anfang und das Ende und alles dazwischen.

Kapiert?

lg
queer

Queer,

Du widersprichst dir da einigermaßen.

Du redest von einem Gott der christlichen Lehre, der deiner Meinung nach keinen direkten Einfluss auf die Menschen haben KANN, weil das den freien Willen ausschalten würde, andererseits beschreibst du einen "Gott", der mit dem der christlichen Lehre absolut nichts zu tun hat.

Man kann sich seinen "Gott" natürlich selber zusammenbasteln, man sollte dann aber nicht von einem schon definierten sprechen.

Gott als Projektion dessen was Menschen erträumen finde ich etwas .... seicht.
Dieser Gott bleibt letzendlich übrig, weil unsere Hirngespinste uns überdauern?
Das macht für mich keinen Sinn.
"Liebe" und "Hass" sind Größen, die vom Menschen erfunden wurden, die es als "Körper" gar nicht gibt.
Man kann sie nicht einmal eindeutig definieren.
"Gut" und "böse" - das selbe Problem.

"Gott kann ohne menschliche Hände nicht handeln" - klingt für mich nach diesen billigen Filmen, in denen ruhelose Geister einen Körper suchen, nicht aber nach "Gott".
Warum sollte dein Gott denn handeln WOLLEN?
Stirbt das Leben auf diesem Planeten, dann stirbt auch Gott?
Gott ist also ein Produkt des Urknalls?
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Hallo Joan,

Eine Beschreibung Gottes kann nur widersprüchlich und unvollständig sein.

Ich kenne Gott nicht, ich habe ihn nie getroffen, ich weiss weder, was er will, noch was er überhaupt ist.

Und dennoch glaube ich an ihn.

Wenn ich an diesem Glauben nicht verzweifeln will, angesichts von so viel Schmerz und Leid in der Welt, dann muss ich meinen Glauben so hinbiegen, dass er alles zuläßt.

Widersprüche gibt es vielleicht nur im menschlichen Denken. Es fällt uns sehr schwer, zu akzeptieren, dass Böses gleichzeitig gut sein kann. Aber gut und Böse sind menschliche Schubladisierungen. In der Natur hat widersprüchliches nebeinander Platz.
Ich versuche daher, nicht "entweder - oder" zu denken, sondern "sowohl - als auch".

Für mich ist nicht entweder der Islam, oder das Christentum die "wahrheit" (mir fällt da jetzt kein besseres Wort ein), sondern sowohl - als auch.

Meinetwegen kann ich sagen: Gott ist die Summe von allem.

Das mit dem alles und nichts ist ein Gedankenspagat. Stell die das Weltall vor, mit allem was darin ist. Und jetzt stell dir vor, du nimmst das alles weg, damit nichts übrig bleibt. Was hast Du dann? Alles? Und wo befindest Du dich mit Allem? Im Nichts?
Wenn Du den gedankenspagat hinbekommst und Dir einleuchtet, dass alles genausoviel ist, wie nichts, dann werden sich auch andere Widersprüche auflösen.

schönen Tag

queer
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Hallo Joan,

Eine Beschreibung Gottes kann nur widersprüchlich und unvollständig sein.

Ich kenne Gott nicht, ich habe ihn nie getroffen, ich weiss weder, was er will, noch was er überhaupt ist.

Und dennoch glaube ich an ihn.

Wenn ich an diesem Glauben nicht verzweifeln will, angesichts von so viel Schmerz und Leid in der Welt, dann muss ich meinen Glauben so hinbiegen, dass er alles zuläßt.

Widersprüche gibt es vielleicht nur im menschlichen Denken. Es fällt uns sehr schwer, zu akzeptieren, dass Böses gleichzeitig gut sein kann. Aber gut und Böse sind menschliche Schubladisierungen. In der Natur hat widersprüchliches nebeinander Platz.
Ich versuche daher, nicht "entweder - oder" zu denken, sondern "sowohl - als auch".

Für mich ist nicht entweder der Islam, oder das Christentum die "wahrheit" (mir fällt da jetzt kein besseres Wort ein), sondern sowohl - als auch.

Meinetwegen kann ich sagen: Gott ist die Summe von allem.

Das mit dem alles und nichts ist ein Gedankenspagat. Stell die das Weltall vor, mit allem was darin ist. Und jetzt stell dir vor, du nimmst das alles weg, damit nichts übrig bleibt. Was hast Du dann? Alles? Und wo befindest Du dich mit Allem? Im Nichts?
Wenn Du den gedankenspagat hinbekommst und Dir einleuchtet, dass alles genausoviel ist, wie nichts, dann werden sich auch andere Widersprüche auflösen.

schönen Tag

queer

Hallo Queer,

Es geht mir auch nicht um die Widersprüchlichkeit deines Gottesbildes, sondern darum, dass du explizit den christlichen Gott erwähnst, ihm eigene Handlungsfähigkeit absprichst und ihn zu einem nach einem Körper suchenden Geist machst, der ohne Lebewesen selber zu existieren aufhört, weil er weder denken noch handeln kann.

Der Gott der Bibel ist sehr wohl allein handlungsfähig und handelt auch, nimm dazu nur das Beispiel des Pharao, dessen Herz er verhärtet, damit er die Juden nicht ziehen läßt, ihn aber, obwohl nicht aus freiem Willen handelnd dafür schwerst bestraft.

DEIN Gott, dein privates Gotteskonzept, ist ein handlungs-und denkunfähiger Geist, der nur durch die Menschen existiert.
Den Gott der Bibel stört es wenig, dass er praktisch entscheidungsunfähige Menschen dennoch für ihre Handlungen zu Verantwortung zieht. Er "funkioniert" nach einer völlig anderen Logik.

Mich stört deine Vermischung deiner eigenen, persönlichen Schlüsse (sie müssen ja nicht unbedingt meinem Konzept entsprechen, passen aber für dich) mit schon vorgefertigten und absolut definierten Gottesbildern bestimmter Religionen.

Grüße,
Joan
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Wenn ich an diesem Glauben nicht verzweifeln will, angesichts von so viel Schmerz und Leid in der Welt, dann muss ich meinen Glauben so hinbiegen, dass er alles zuläßt.

hallo, queer, das ist aber eine gefährliche ansicht.

das bedeutet, du siehst diesem leiden und der unmenschlichkeit tatenlos zu und begnügst dich damit, diese dinge als gottgewollt zu bestätigen, also biegst du dir gott zurecht?
das ist der punkt, wo man die mittelalterliche katholische kirche angreifen kann. sie erzog die menschen zur untätigkeit. ablasshandel war angeblich gottgewollt!

außerdem widersprichst du dir, queer!

du schreibst von einem gott, der eine projektion, eine substanz ist, die seine existenz dem menschen verdankt. diese bleibt aber übrig, wenn der mensch nicht mehr da ist!?!

dass man widersprüche im glauben besitzt, ist keine schande. allerdings ist das keine glaubenswissenschaft, denn es steht keine logik dahinter.
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Hallo Queer,

Es geht mir auch nicht um die Widersprüchlichkeit deines Gottesbildes, sondern darum, dass du explizit den christlichen Gott erwähnst, ihm eigene Handlungsfähigkeit absprichst und ihn zu einem nach einem Körper suchenden Geist machst, der ohne Lebewesen selber zu existieren aufhört, weil er weder denken noch handeln kann.

Der Gott der Bibel ist sehr wohl allein handlungsfähig und handelt auch, nimm dazu nur das Beispiel des Pharao, dessen Herz er verhärtet, damit er die Juden nicht ziehen läßt, ihn aber, obwohl nicht aus freiem Willen handelnd dafür schwerst bestraft.

DEIN Gott, dein privates Gotteskonzept, ist ein handlungs-und denkunfähiger Geist, der nur durch die Menschen existiert.

Den Gott der Bibel stört es wenig, dass er praktisch entscheidungsunfähige Menschen dennoch für ihre Handlungen zu Verantwortung zieht. Er "funkioniert" nach einer völlig anderen Logik.

Mich stört deine Vermischung deiner eigenen, persönlichen Schlüsse (sie müssen ja nicht unbedingt meinem Konzept entsprechen, passen aber für dich) mit schon vorgefertigten und absolut definierten Gottesbildern bestimmter Religionen.

Grüße,
Joan


Hallo Joan: Wenn ich vom "christlichen Gott" spreche, dann von dem Gottesbild, welches das neue Testament beschreibt. Im neuen Testament hat Gott nie direkt gehandelt, nichteinmal, als Jesus am Kreuz gestorben ist.

Das alte Testament hat ein völlig anderes Gottesbild als das neue. Im AT ist gott oft, zornig, wütend, strafend, sogar hassend. Aber auch hier handelt Gott nie direkt, sondern immer in Form von Mensch oder Natur.
Das Gottesbild des NT ist gütig, liebend, verzeihend. Und trotz dieser Widersprüchlichkeit sind beide Gottesbilder in einer religion vereint.
Daher sage ich, Gott ist das, was wir aus ihm machen. Damit meine ich konkret, für uns Menschen ist Gott das, was unser Verstand ihn sein lässt.
Vor Christus waren die Menschen vielleicht allgemein zorniger, wütender und strafender und daher war auch ihr Gottesbild so. Und die Lehre Christi hat ein neues Menschenbild gebracht, ein gütiges, liebendes und verzeihendes. Es gab eine Alternative zum Gegeneinander, nämlich das Miteinander.

Nein Gott ist kein Geist in meinem Gottesbild. Und ich habe nicht gesagt, dass Gott nur durch die Menschen existiert. In meiner Vorstellung ist Gott ein Haufen undefiniertes nichts, das durch unsere Wahrnehmung all das wird, was wir als existent annehmen. All das, an dessen Existenz wir glauben, all das ist Gott.

Ich glaube nicht, dass Gott von sich aus überhaupt nach irgendeiner Logik funktioniert. Es kommt mE eher darauf an welche Logik unser vertstand verwendet, bei dem Versuch Gott zu begreifen.

Warum darf man die eigenen Ansichten nicht mit anderen vermischen? Soll ich alles was nicht von mir ist ablehnen, nur, weil es nicht von mir stammt?

lg
queer
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

hallo, queer, das ist aber eine gefährliche ansicht.

das bedeutet, du siehst diesem leiden und der unmenschlichkeit tatenlos zu und begnügst dich damit, diese dinge als gottgewollt zu bestätigen, also biegst du dir gott zurecht?
das ist der punkt, wo man die mittelalterliche katholische kirche angreifen kann. sie erzog die menschen zur untätigkeit. ablasshandel war angeblich gottgewollt!

außerdem widersprichst du dir, queer!

du schreibst von einem gott, der eine projektion, eine substanz ist, die seine existenz dem menschen verdankt. diese bleibt aber übrig, wenn der mensch nicht mehr da ist!?!

dass man widersprüche im glauben besitzt, ist keine schande. allerdings ist das keine glaubenswissenschaft, denn es steht keine logik dahinter.


hallo,
Nein, das hast du mich ganz falsch gelesen, ich biege Gott nicht so zurecht, damit am Ende alles gottgewollt aussieht. Und nein ich stehe nicht tatenlos daneben.
ganz im Gegenteil: Wenn ich sage, dass Gott nur durch uns handeln kann, dann ist das ein Aufruf zu handeln.
Das dieses handeln im namen Gottes aber gefährlich sein kann, da gebe ich dir recht. Es zeigt wie leicht das Werkzeug Religion für böse taten missbraucht werden kann. Ob Gott gut oder böse ist, ob religionen gut oder böse sind, das hängt immer davon ab, was menschen daraus machen.

Ich habe mich vielleicht ungenau ausgedrückt. Weniger Gott an sich ist die Projektin unseres Glauben, sondern unsere Gottesbilder sind die projektion dessen, woran wir glauben. Unseres Gottesbild ist das, was wir als Gott wahrzunehmen glauben. Gott an sich ist eher bdie leinwand, auf der alles projeziert wird, woran menschen glauben. Wenn die Menschen weg sind, werden vielleicht auch ihre Projektionen verschwinden, aber die leinwand bleibt stehen. (soll nicht heissen, dass ich glaube Gott sieht wie ne Leinwand aus *g*)

Wenn ich etwas begreifen möchte, wofür meine herkömliche Logik nicht ausreicht, dann kann es entweder sein, dass diese sache gar nicht existiert, oder dass meine Logik nicht stimmt. Da ich aber daran glaube, dass Gott existiert, muss ich meine Logik ändern :)

lg
queer
 
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AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Wenn ich etwas begreifen möchte, wofür meine herkömliche Logik nicht ausreicht, dann kann es entweder sein, dass diese sache gar nicht existiert, oder dass meine Logik nicht stimmt. Da ich aber daran glaube, dass Gott existiert, muss ich meine Logik ändern :)

lg
queer

entspringt diese logische führung nicht aber derselben logik, die du ändern willst?
 
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