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ist die Religion wirklich was gutes?

AW: ist die Religion wirklich was gutes?

@hartmut

hast du dir diese thesen der "Atheisten" mal genau durchdacht. sie denken gott zu kritisieren, treffen aber eigentlich nur die menschen, die den christlich-jüdischen glauben in einer solch irreführenden weise auslegen.
 
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AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Was ist überhaupt Religion? Ist Religion nicht die absolute, dogmatische Festschreibung eines Glaubens. Ohne sich die Möglichkeit zu lassen, spätere Erkenntnisse, welche ganz neue Wege aufweisen, aufzuarbeiten?

Ob ich aus meiner Lehre innerhalb einer Wissenschaft (z.B. als Physiker) eine Religion für mich selbst gestalte, oder ob ich dies mit einem übrlieferten evangelischen, katholischen, muslimischen oder anderem tue, ob ich die Liebe zu meiner Frau religiös empfinde (ups, Gefahrenpotential für meine Frau), aus meiner Sicht ist es immer das Gleiche. Selbstüberschätzung, Egoismus, Intoleranz - Ursachen für die Gründung einer Religion?

Glaube ist für uns als Individuum wie als Gesellschaft unbedingt existenziell notwendig. Wer aber aus seinem Glauben eine Religion macht, ist entgültig in der Sackgasse. (joli03)

Auch wenn ich 1978 aus der Kirche ausgetreten bin. Laßt Euch bitte folgendes Gebot aus der Bibel, etwas durch mich erweitert, explizit durch den Kopf gehen.

- Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst - und behandele Andere zuerst so wie Du selber behandelt werden möchtest.
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

@hartmut

hast du dir diese thesen der "Atheisten" mal genau durchdacht. sie denken gott zu kritisieren, treffen aber eigentlich nur die menschen, die den christlich-jüdischen glauben in einer solch irreführenden weise auslegen.

Seit ich diesen Beitrag von dir gelesen habe, denke ich immer wieder darüber nach, was du damit eigentlich sagen willst.
Wie könnte jemand annehmen, er könne "Gott" (wer oder was immer das auch sei) kritisieren? Oder warum nimmst du an, dass jemand mit seiner Kritik Gott meinen könnte? Wer nicht glaubt, dass es so etwas wie Gott gibt, der kritisiert doch immer diejenigen, die daran glauben.
Die Kritik richtet sich gegen Erklärungsmodelle vom Ursprung der Welt, die ja von den menschlichen Mitgliedern einer Religionsgemeinschaft erstellt worden sind.

Wenn ich deinen Satz überdenke, dann scheint es mir, als ob du selbst Gott als Gegebenheit, sogar als Wesenheit akzeptierst. Du suchst in der Kritik der anderen deren direkte Auseinandersetzung mit Gott.

Wenn du das damit nicht sagen wolltest, dann bitte ich dich um deine Erklärung.

herzlich
lilith
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Seit ich diesen Beitrag von dir [psbvbn1]gelesen habe, denke ich immer wieder darüber nach, was du damit eigentlich sagen willst.

Ja, liebe Lilith, über den Beitrag von "psbvbn1" habe ich auch gegrübelt.

Die Kritik richtet sich gegen Erklärungsmodelle vom Ursprung der Welt, die ja von den menschlichen Mitgliedern einer Religionsgemeinschaft erstellt worden sind.

Genau!
Die Erklärungsmodelle vom Ursprung der Welt und des Menschen sind nun unzweifelhaft abhängig vom Kenntnisstand der Menschen. Deshalb ist es höchst fragwürdig, Ansichten, die vor 2000 Jahren niedergeschrieben wurden, als ewig gültig zu erklären. Es gibt keine ewigen, absolut gültigen Wahrheiten!

Ich kann deshalb die Bibel oder den Koran nur im Kontext der damaligen Zeit und Verhältnisse akzeptieren, auch wenn einige Aussagen allgemeingültiger sind.

Es ist sicher kein schlechter Leitfaden, davon auszugehen, dass die meisten Dinge von Menschen gemacht wurden. Und dass der Mensch kein vollkommenes Wesen ist, das dürfte wohl jedem einleuchten!

Gruss
Hartmut
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Wenn ich deinen Satz überdenke, dann scheint es mir, als ob du selbst Gott als Gegebenheit, sogar als Wesenheit akzeptierst. Du suchst in der Kritik der anderen deren direkte Auseinandersetzung mit Gott.

Wenn du das damit nicht sagen wolltest, dann bitte ich dich um deine Erklärung.

herzlich
lilith

nein, lilith, du hast ganz in meinem sinne verstanden! Mit gott sich auseinanderzusetzen, bringt für gott eh nichts, für uns aber schon. ich habe in meiner jetzigen phase gott "gefunden". dabei habe ich teile aus religionen genommen und teile mir selber "dazugebastelt". heraus kam für mich eine religion, die für mich gut ist. ein objektives "gut", wie die themnfrage es stellt, können wir sowieso nicht erkennen. ich versuche andere nicht von gott zu überzeugen, sondern zu überzeugen, dass sie die auseinandersetzung mit dem thema "gott" suchen.
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Ich fragte mich ob es etwas gut sein kann das mehr trennt als es verbindet.
Jede Religion hat seine Angehörigen (Gemeinschaft), und umso mehr Gemeinschaften es gibt desto stärker werden Menschen von einander getrennt.
Das Problem ist doch der Mensch.In keinen der schriften steht geschrieben das man die Religion des Anderen bekämpfen oder vernichten soll.Pure Intoleranz,was die Götter bestimmt sehr erzürnen muß.
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

In keinen der schriften steht geschrieben das man die Religion des Anderen bekämpfen oder vernichten soll.

Falls Du hier von der Bibel und dem Koran (Schriften) sprichst, würde ich Dir eine genauere Lektüre dieser Schriften empfehlen. Nicht nur wird vom Gläubigen das Töten gefordert auch Gott und Allah sind nicht zurückhaltend in ihren Drohungen gegen die "Nichtgläubigen". Speziell das AT ist ein Samelsurium von Gewaltexzessen gegen die Menschen.

In den Gebote der Juden zu finden:

186. Dass diejenigen Jisraeliten, die sich verleiten ließen, zur Abgötterei überzugehen, getötet und ihre Städte verbrannt werden sollen.
187. Dass man die bekannten sieben Völker im Lande Jisrael ausrotte. 5. B. M. 20,17
185. Dass man diejenigen ausrotten müsse, welche Abgötterei mit den Sternen und den Planeten treiben. 5. B. M.


Koran:

Sie wünschen, daß ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, so daß ihr alle gleich werdet. Nehmt euch daher keine Beschützer von ihnen, solange sie nicht auf Allahs Weg wandern. Und wenn sie sich abwenden, dann ergreift sie und tötet sie, wo immer ihr sie auffindet; und nehmt euch keinen von ihnen zum Beschützer oder zum Helfer , [4:89]

Zu kämpfen ist euch vorgeschrieben, auch wenn es euch widerwärtig ist. Doch es mag sein, daß euch etwas widerwärtig ist, was gut für euch ist, und es mag sein, daß euch etwas lieb ist, was übel für euch ist. Und Allah weiß es, doch ihr wisset es nicht. [2:216]
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Religion an sich ist etwas tolles. Glaube als kollektive Sache.
Dass in den meißten Religionen Dogmen Glaubensvorschriften festhalten (und das teils in konkretem, teils in missverständlich/metaphorischem Stil), die dann auch noch gute 2000 Jahre später übernommen werden schaltet meiner Meinung nach das individuelle Denken aus. Klar.. Jeder kann das Gleiche hineininterpretieren, aber es gibt ja auch unmissverständlich klare Dinge, die Sachen empfehlen, die ich aus meinen moralischen Grundvorstellungen nicht akzeptieren kann.
Und jaja.. Die Protestanten haben den Anspruch für sich nicht auf bestimmte Lehren von irgendwelchen Leuten zu hören, sondernd die Schrift allein als Lehre zu benutzen, doch auch unter ihnen gibt es natürlich einen Interpretationsmainstream.

Ich glaube Religion mit Liebe zur menschlichen Vernunft und menschlicher Moral und Toleranz ist eine Utopie.

mfG Ginsi
 
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AW: ist die Religion wirklich was gutes?

In den Gebote der Juden zu finden:

186. Dass diejenigen Jisraeliten, die sich verleiten ließen, zur Abgötterei überzugehen, getötet und ihre Städte verbrannt werden sollen.
187. Dass man die bekannten sieben Völker im Lande Jisrael ausrotte. 5. B. M. 20,17
185. Dass man diejenigen ausrotten müsse, welche Abgötterei mit den Sternen und den Planeten treiben. 5. B. M.

[2:216] [/I]

Die Frage für Christen, Juden und allgemein allen Religionen bei der Lektüre und Exegese ihrer heiligen Schriften muss sein, was davon wirklich von Gott kommt und gewollt ist und was menschengemacht ist.
Soweit ich weiss, sind die Bücher Mose teilweise während der Besatzung Israels, teilweise während dem Exil in Babylon geschrieben; so ist der Vers 185nicht gegen Astrologen oder Astronomen gemeint, sondern gegen die Götter Babylons und gegen die Unterdrücker der Israelis.
Dass solche Verse, von denen es in der Bibel einige gibt, jahrhundertelang und leider auch noch in gewisser Weise heute als Rechtfertigung für Krieg, Inquisiton, Unterdrückung und Gewalt jeglicher Art dient halte ich für grundlegend falsch und vorallem für völlig absurd. Wenn man schon die Bibel wörtlich nimmt, dann sollte man vorallem das wichtigste und höchste Gebot, nämlich das der Nächstenliebe, ernst nehmen.
Was ich damit sagen will: sobald Religion instrumentalisiert und zur Begründung von Gewalt und Macht wird, ist Religion nie gut. Gegen Religion für sich genommen, also primär gegen individuellen Glauben, kann man meiner Meinung nach nichts wirklich haben.
 
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