Der Kühlschrank bestellt sich ein Bier zur beleidigten Leberwurst.
Soliton schrieb:
die Arbeit "Ceci n‘est pas une pipe" aufgrund von R. Magritt's Werk
von Michel Foucault zu der Beziehung zwischen
Objekt, seiner Bezeichnung und dessen Repräsentation
muss jetzt auch für die Nichtraucher nicht wiederholt werden …
oder warum nimmt manch sozial aktiver Hirnbetreiber an,
dass die Themenauswahl (bspw. Ausländerintegration),
bei welchen die gesellige Artgenossenschaft mehr oder weniger undifferenziert
auf Energiesparmodus im Gehirn schaltet,
irgendetwas mit dem jeweiligen Charakter, Persönlichkeit oder der Antwort
auf die Frage: "Was bist denn Du für Eine(r)?", zu tun hat? …
also dem gegenseitigen Erkennen dienen könnte?
Soliton,
zuerst einmal recht herzlichen Dank dafür, dass du diese Pfeife,
als Belohnung dafür, dass sie garkeine Pfeife sein will,
in einer Superbreitwand-Darstellung hier hereinkopiert hast.
Das ist ein ganz hervorragender Funktionstest für den horiz. Scrollbalken.
Abgesehen von dieser Verwendung als Test kann ich diese Pfeife eventuell noch
als Metapher für die Repräsentation eines mentalen Phänomens in einem neuronalen
Aktivitätsmuster begreifen.
Dabei soll "mentales Phänomen" eine möglichst allgemeine Sammelbezeichnung für
die immateriellen (geistigen) Objekte wie Gedanke, Vorstellung, Gedächtnisinhalt,
Wille, Plan, Ich-Gewahrsein, Gefühl, Sprache, etc., sein.
Das würde ja noch ganz meinem Verständnis der Beziehungen zwischen Hard- & Software
des Hirnes und der Psyche entsprechen, allerdings bleibt für mich dabei im Dunkel,
was mit dieser Replik auf meine Aussage über Reflexe eigentlich erwidert wird.
Könntest du das noch konkretisieren?
Soliton schrieb:
…
Für die gedankliche Zertrümmerung von Phänomenen hinter Begrifflichkeiten
hier im interdisziplinären Feld, hat der gute Rasiermesser-Ockham sicher keine
Einwände Dein tertium non datur am Kinnbart aus der Arena zu führen
und die Frage nach 'Poly-ismus' zuzulassen …
Reden, resp. schreiben, wir denn nicht von derselben Sache?
Welche zwei VERSCHIEDENE Arten von neuronalen Prozessen meinst Du denn? …
Ich meinte damit die Unterscheidung ...
"... einmal die entwicklungsgeschichtlich älteren Prozesse,
die
von keinen mentalen Phänomenen begleitet werden,
und dann noch entwicklungsgeschichtlich jüngere Prozesse,
die von mentalen Phänomenen begleitet werden."
Bei reflexhaften oder instinktiven Reaktionen des Hirnes treten keine mentalen
Begleiterscheinungen auf, im Gegensatz zu Vorgängen wie Sprechen, Denken, oder
bewusstes Planen.
Soliton schrieb:
...
warum sollte die Schnittmenge zwischen den Begriffsinhalten
neuronaler Prozess und Bewusstseinszustand sooo klein bis faktisch null sein?
...
Eine so kleine Schnittmenge wollte ich auch garnicht postulieren;
der neuronale Prozess ist der materielle Aspekt, und das mentale Phänomen
der immaterielle Aspekt (ein Zustand ist nun einmal ein abstraktes Gebilde).
Es kann nur den immateriellen Aspekt nicht ohne einen korrespondierenden
materiellen Prozess geben.
Somit ist die einzig wirkmächtige Entität der neuronale Prozess.
Soliton schrieb:
Wieso sollen mentale Phänomene (was immer Du im Zusammenhang darunter zu
verstehen beliebst) REINE geistige, also von Materie völlig losgelöste,
Gebilde sein?
Es hängt doch alles mit allem irgendwie, gesamtheitlich, zusammen …
Habe ich diese Frage mit dem Text über die Domino-Tanzfiguren
nicht bereits ausreichend behandelt?
Soliton schrieb:
...
wozu einige Zusammenhänge (mechanische Funktions-/Struktur-Beschreibung)
einseitig hervorheben und (um) andere, evtl. schwerer fassbare,
mittelbare Zusammenhänge, einfach ignorieren (zu können)?
Warum gleich zwei verschiedene Wirkmechanismen unterstellen,
wenn sich eigentlich nur zwei verschieden unvollständige Beschreibungen
ein und desselben Vorganges / Phänomens bähgegnen?
Die eine Beschreibung fragte bspw. nach der mechanisch-funktionellen Struktur
eines Phänomens und …
die andere nach dessen Wirkungsgeschichte …
Ich will ja
gerade nicht zwei verschiedene Wirkungsmechanismen unterstellen,
sondern ganz im Gegenteil darauf hinweisen, dass es sich um zwei Beschreibungen
des selben materiellen Geschehens in unterschiedlichen Begriffssystemen handelt.
Einmal eine Beschreibung in der materiellen bzw. physikalischen Terminologie,
und ein andermal mit psychologischen Begriffen.
Soliton schrieb:
weitere Beschreibungsgeschichten ergeben sich bspw. bei der Frage nach
der Rolle der Energiebilanz im evolutionären Neuronal-Entwicklungsprozess …
oder der Einwirkungsoptionen auf solche mentalen Phänomene zu Werbezwecken …
oder welche Beziehungen mentale Phänomene untereinander pflegen,
evtl. gegenseitig auf sich achten, sodass ewig alte, vergessene,
aber dennoch unerfüllte Handlungsvorhaben (Zielplanung) nach Jahren immer noch
von neuronalen Feuerwerken befeuert werden, so als ob diese Zielplanungen
ein Eigenleben hätten und explizit terminiert werden müssen …
Welcher Bewusstseins-Beschreibung folgt der Literat in seiner Prosa,
welcher der Musiker in seiner Klangfarbe …
welcher der Clown … etc.³+n
Jaja, da gibt es viel zu beschreiben!
Soliton schrieb:
… wobei es, so glaube ich wenigstens, immer noch erlaubt ist,
zwischen kausalen Zusammenhängen und logischer Verhältnissetzung zu differenzieren,
bzw. nach dem Einen, auch ohne das Andere fragen zu dürfen …
oder kurz: indirekte Zusammenhänge lassen sich ggf. leichter
über logische Verhältnissetzungen aufspüren …
und der fündige Spürhund fragt erst dann natürlich nach Kausalzusammenhang …
... solange der fündige Spürhund nicht auf die Frage nach Kausalzusammenhängen
vergisst, und sich vor allem nicht solche Zusammenhänge auf der falschen
Betrachtungsebene zusammenphantasiert, solange ist das auch kein Problem.
Soliton schrieb:
übrigends … das sogn. Sprachzentrum sind eigentlich mehrere verschiedene
Hirnregionen (Broca-Areal, Wernicke-Zentrum, Brodmann-Areal …)
Meinst du damit, dass neben dem Wernicke-Zentrum und dem Broca-Zentrum
noch weitere Brodmann-Areale maßgeblich am Verständnis und der Produktion
von Sprache mitwirken?
Wenn Ja, welche Brodmann-Areale sind das?
Soliton schrieb:
… dem sogn. ICH-Bewusstsein wurde bislang durch die Hirnforschung
nur ein relativ kleines, etwa Erbsen großes, Hirnareal zugeordnet …
Diese Vorstellung von einem eng eingegrenzten räumlichen Bezirk
dürfte schon ziemlich veraltet sein.
In den letzten 40 Jahren geht die Tendenz recht eindeutig in die Richtung,
dass komplexe Funktionalitäten von räumlich stark verteilten Neuronengeflechten
zustandegebracht werden.
Dass ausgerechnet eine so komplexe Funktionalität wie das Ich-Gewahrsein,
von Aktivitäten in einem eng eingegrenzten räumlichen Bezirk realisiert sein
soll, das passt nur schlecht in dieses Bild.
Die Aktivitäten eines kleinen Bezirkes können eine notwendige, aber nicht
hinreichende Bedingung für das Zustandebringen eines Ich-Gewahrseins darstellen.
Soliton schrieb:
… was jetzt aber nicht die Bohne interessiert,
weil dieser dämliche Kühlschrank sich einen Trojaner eingefangen hat …
und den ASN-Herrschaften nun dauernd etwas über beleidigte Leberwürste kabelt …
... das tut mir aber jetzt echt leid für dich;
auch wenn ich gerade total unschlüssig bin, welche Bedeutung ich dem Kürzel "ASN"
unterlegen soll.
Soll ich darunter eine "Automatische Sauferei Nachbestellung", oder eine
"Abstract Syntax Notation", oder soetwas wie "another stux network" verstehen?
Ein "Aktives Semantisches Netz" wäre für einen Kühlschrank wohl maßlos übertrieben,
und von hintenherum sollte man einen Kühlschrank auch nicht ausspionieren.
> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <