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Ich mach mir die Welt...

Pottwal

New Member
Registriert
4. Juni 2008
Beiträge
56
Ich mach mir die Welt, wiedewiedewie sie mir gefällt…

Du schaffst dir deine Welt selber.
Wenn du denkst, daß du Krankheiten, Schmerzen und Emotionen BRAUCHST um dort hin zu kommen, wo du irgendwann hin willst, dann kriegst du sie auch.
Wenn du stattdessen denkst: “Ich brauche all das Leiden nicht und LEBE DAS was ich in der Zukunft sehe - und zwar JETZT SOFORT , weil es Zukunft Vergangenheit und Gegenwart gar nicht gibt, weil alles einfach GESCHIEHT und IST….
dann wird es auch so sein.
Und du ersparst dir eine ganze Menge.

Das bedeutet dann natürlich, daß du die volle Verantwortung für dein Leben übernehmen musst.
Du bist in deinem eigenen Film Kameramann und Regiesseur zugleich.
Du bestimmst, wie`s läuft. Nicht die Kirche, nicht die Pharmaindustrie, nicht die Politik oder die Eltern, die böse Nachbarin oder sonstwer. NUR DU ALLEIN.
Der leichtere Weg ist es natürlich nicht, weil man ständig an sich arbeiten muss, um das zu schaffen.
Aber es bedeutet auch, daß man GANZ BEI SICH ist und aus diesem Grund wird man weniger oft das Opfer sein, weniger krank sein, weniger Schmerzen haben langfristig gesehen ist es dann doch wieder der leichtere Weg…
Es bedeutet nämlich auch, daß man seine Energien besser verwalten kann.
Weil wenn man ständig durch Leid und Krankheit muss, um “irgendwann später” das zu leben, was man sich ja eigentlich wünscht, dann verschwendet man eine Menge Energie, in der Hoffnung, daß man irgendwann dann die Belohnung dafür erhält, daß man so gelitten hat.
Oft ist es dann aber so, daß der Film zu Ende ist, bevor man die Belohnung gekriegt hat…
kopie-von-img_8068.JPG


- irgendwann,
wenn ich es kann,
fang ich dann
zu leben an.

- irgendwann,
in ferner zeit
bin zu allem
ich bereit.

- doch irgendwann
war es zu spät
ihr leben hat sie
nie gelebt.
 
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AW: Ich mach mir die Welt...

Wenn du denkst, daß du Krankheiten, Schmerzen und Emotionen BRAUCHST um dort hin zu kommen, wo du irgendwann hin willst, dann kriegst du sie auch.
Wenn du stattdessen denkst: “Ich brauche all das Leiden nicht und LEBE DAS was ich in der Zukunft sehe - und zwar JETZT SOFORT , weil es Zukunft Vergangenheit und Gegenwart gar nicht gibt, weil alles einfach GESCHIEHT und IST….
dann wird es auch so sein.
Und du ersparst dir eine ganze Menge.

Hallo Pottwal,

dies empfinde ich als äusserst fragwürdig Menschen gegenüber, die krank sind und leiden.
Ich weiss schon, was du damit meinst, aber solche "wenn du nur die richtige Einstellung zum Leben findest und endlich an dir arbeitest wird es dir gutgehen"- Haltungen finde ich ganz einfach eine grobe Vereinfachung der Realität.
Jeder ist seines Glückes Schmied, auf diese Binsenweisheit läuft das doch schlussendlich heraus.
Und jeder, der unglücklich ist, braucht das halt irgendwie und hat die Wahrheit einfach noch nicht begriffen.

Ich finde das zu banal um wahr zu sein und es ödet mich an.

Sorry, aber das musste ich jetzt einfach mal loswerden.

(trotzdem) freundliche Grüsse
Ela
 
AW: Ich mach mir die Welt...

Hallo Pottwal!

So wie Ela finde ich einige Aussagen ein wenig überzogen.
Es klingt so: Selber schuld- hättest dir was gescheiteres gedacht!!!

Ich kann mich im Leben zu allen Dingen eigenständig positionieren, und das bedeutet Freiheit und Gestaltungsmöglichkeit.
Ich bin aber nicht/ noch nicht in der Lage zu sagen, so- nun ist das Ende aller Probleme da, weil ich es will.
Wenn dir das möglich ist- Hut ab und Glückwunsch.

Ich glaube schon, dass wir uns viele Situationen selbst erschaffen, weil wir noch an genau diesem Thema lernen müssen.Krankheit kann auch zum Teil Manifestation sein, aber immer aus mehreren Faktoren.

Mir ist es lieber zu sagen- soll so sein, bin noch nicht fertig mit diesem Thema, muss noch besser spüren lernen, was mir gut tut, was ich brauche...

Was die Hirnforschung bestätigt ist, dass tief in unserem Gehirn Spuren unserer Erfahrungen existieren, und wenn wir neues Verhalten erwerben wollen- also uns ändern, dann dauert es eben eine Weile, bis neue Spuren angelegt sind.

Auch Vertrauen kann man lernen - und Liebe- mit bewußter Hinwendung geht viel.
Vielleicht hast du ein besonders gutes Fundament bekommen, um diese Überzeugung so zum Ausdruck zu bringen!


Liebe Grüße WW
 
AW: Ich mach mir die Welt...

Du schaffst dir deine Welt selber.
Wenn du denkst, daß du Krankheiten, Schmerzen und Emotionen BRAUCHST um dort hin zu kommen, wo du irgendwann hin willst, dann kriegst du sie auch.
Wenn du stattdessen denkst: “Ich brauche all das Leiden nicht und LEBE DAS was ich in der Zukunft sehe - und zwar JETZT SOFORT , weil es Zukunft Vergangenheit und Gegenwart gar nicht gibt, weil alles einfach GESCHIEHT und IST….
dann wird es auch so sein.
Und du ersparst dir eine ganze Menge.
....

Du bestimmst, wie`s läuft.

Liebe Pottwal

Dein Eintrag hat mich jetzt gerade soo aufgewühlt, dass ich Dir schreiben MUSS.
Entschuldige, aber empfinde Deinen Text als Anmassung allen Kranken und Leidenden gegenüber. Es scheint mir eine naive und SEHR einfache Aussage zu sein, dass all diese Menschen nicht BEI SICH sind, nicht an sich arbeiten, ja sogar, wie Du schreibst, das Leiden BRAUCHEN!
Ich glaube selber fest daran, dass eine positive Einstellung zum Leben gesundheitsfördernd ist. Genauso, wie es zum Beispiel eine gesunde Ernährung etc. ist. Ich werde dann weniger erkältet und ähnliches.
Aber was zum Beispiel mit den Krebskranken? Vor zwei Wochen habe ich eine Freundin verloren. Sie war eine SEHR positive Person, die ständig an sich arbeitete, die nicht aufgab. Zwei Wochen vor ihrem Tod kam sie zu unserem Treffen mit dem Fahrrad und sagte: "so lange ich kann, fahre ich weiter!"

Und Du denkst, wir bestimmen selber, wie unser Leben läuft?

Wenn ich es mir nun überlege, dann bin ich sogar auf eine Art der selben Meinung wie Du, nur meinen wir überhaupt nicht das selbe.
Ich denke, wir bestimmen selber, WIE wir mit der Situation umgehen, in die wir gestellt werde. Ob ich mich jammernd in eine Ecke werfe, oder ob ich "aufs Fahrrad sitze und weiterstrample" (in jeder Beziehung), solange es nur geht! DA bin ich mein eigener Regisseur, - aber nicht indem ich bestimmen kann, was mir zustösst, und was nicht! Wenn ich mich meiner Krankheit stelle, versuche, mit ihr umzugehen, dann bin ich auch nicht Opfer, so wie Du es beschreibst. Dann sehe ich es als Aufgabe an, - deren Lösung (sversuch) mich weiter bringt.
Und übrigens: auch im Leiden kann man SEHR BEI SICH SEIN! ICH denke, es ist dann nur um einiges schwieriger, als dann, wenn es einem gut geht, - weil ich die Krankheit oder das Leiden aushalten, er-TRAGEN muss.
DAS sind für mich die wahren Helden unter uns Menschen, die, die ihre Last annehmen und TRAGEN, die sie sich nicht selber ausgesucht haben.

Was ich als weiteren Gedankenanstoss erwähnen, aber nicht mehr darauf eingehen möchte: Was ist denn mit all den Menschen, die in grösste Not, Armut, Hunger HINEINGEBOREN werden?

Das sind so meine Gedanken.
Ich will Dich damit nicht verletzen, sondern Dir nur eine andere Sichtweise aufzeigen.

Zwirbel
 
AW: Ich mach mir die Welt...

Als ich zum ersten Mal den Text von Pottwal las (ich war gerade nachhause gekommen), dachte ich, dass es mein Hunger ist der mir irgendwie den Text verändert, unverständlich macht und verfälscht.
Deswegen las ich ihn erneut erst nachdem ich gegessen hatte.

Ich sage es sehr direkt: so etwas Taktloses und Dummes habe ich selten erlebt.
Es gibt hier im Forum auch kranke Menschen – und ich werde es nun ganz offen auch erzählen: ich bin Krebskrank.
Wichtig ist mir, hinzuzufügen: die Beispiele die ich kenne, beweisen Mut, beweisen auch die Bereitwilligkeit sich mit dieser oder auch einer anderen Krankheit auseinaderzusetzen, nicht zuletzt auch um anderen anhand ihrer Erfahrung vielleicht ein wenig behilflich zu sein.

Nun fragt es sich, wieso ein Mensch so einen Text schreibt. Ich hatte plötzlich auch die Vermutung, da Pottwal sich Schamanin nennt, dass es in der zum Ritual gehörenden Schwitzhütte etwas zu heiß gewesen ist.
Möglich wäre auch, dass sie zu viel von den (ebenfalls zu den Riten gehörenden) psychedelischen Pflanzen genossen hat.

Nun verlassen wir mal die Autorin dieses sehr gelungenen und menschenfreundlichen Textes.
Mir stellt sich erneut die Frage der Kompatibilität unserer christlich-jüdisch geprägten westlichen Lebensauffassung und Kultur – und den fernöstlichen Philosophien (in diesem Falle, also wenn es um Schamanismus geht, sollte man auch manche Bevölkerungsgruppen Sibiriens erwähnen).

Persönlich stelle ich immer wieder fest, dass diese Philosophien, erstens: von den meisten Europäern gar nicht verstanden werden, zweitens: sie werden einer schon existenten Kultur einfach überstülpt.

Das Ergebnis sind solche primitive Versionen einer uns fremden Denkweise, eindeutig nicht verdaut, aber die man wie in diesem Falle, lauthals und rücksichtslos verkündet.

Gruß von Miriam
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Ich mach mir die Welt...

Ich möchte euch Vorrednern widersprechen.
Ich denke, ihr zieht den unzulässigen Umkehrschluss aus Pottwals Aussage, der da besagen würde:
Derjenige, der krank ist, hat das selbst zu verschulden, da er es nicht wäre, wenn er nicht latent hypochondrich wäre.

Das ist jedoch nicht Pottwals Aussage!
Pottwal sagt, dass jemand, der denkt, er benötige Leid und Krankheit um zu einem bestimmten Zustand zu gelangen, auch mit Sicherheit Leid und Krankheit erfahren wird. Leute hingegen, die sich ihrer Gegenwärtigkeit, oder besser ihres unabhängigen Seins, bewusst sind, werden nicht durch Abhängigkeit von Krankheit und Leid erkranken.

MfG Ginsi
 
AW: Ich mach mir die Welt...

Als ich zum ersten Mal den Text von Pottwal las (ich war gerade nachhause gekommen), dachte ich, dass es mein Hunger ist der mir irgendwie den Text verändert, unverständlich macht und verfälscht.
Deswegen las ich ihn erneut erst nachdem ich gegessen hatte.

Ich sage es sehr direkt: so etwas Taktloses und Dummes habe ich selten erlebt.
Es gibt hier im Forum auch kranke Menschen – und ich werde es nun ganz offen auch erzählen: ich bin Krebskrank.
Wichtig ist mir, hinzuzufügen: die Beispiele die ich kenne, beweisen Mut, beweisen auch die Bereitwilligkeit sich mit dieser oder auch einer anderen Krankheit auseinaderzusetzen, nicht zuletzt auch um anderen anhand ihrer Erfahrung vielleicht ein wenig behilflich zu sein.

Nun fragt es sich, wieso ein Mensch so einen Text schreibt. Ich hatte plötzlich auch die Vermutung, da Pottwal sich Schamanin nennt, dass es in der zum Ritual gehörenden Schwitzhütte etwas zu heiß gewesen ist.
Möglich wäre auch, dass sie zu viel von den (ebenfalls zu den Riten gehörenden) psychedelischen Pflanzen genossen hat.

Nun verlassen wir mal die Autorin dieses sehr gelungenen und menschenfreundlichen Textes.
Mir stellt sich erneut die Frage der Kompatibilität unserer christlich-jüdisch geprägten westlichen Lebensauffassung und Kultur – und den fernöstlichen Philosophien (in diesem Falle, also wenn es um Schamanismus geht, sollte man auch manche Bevölkerungsgruppen Sibiriens erwähnen).

Persönlich stelle ich immer wieder fest, dass diese Philosophien, erstens: von den meisten Europäern gar nicht verstanden werden, zweitens: sie werden einer schon existenten Kultur einfach überstülpt.

Das Ergebnis sind solche primitive Versionen einer uns fremden Denkweise, eindeutig nicht verdaut, aber die man wie in diesem Falle, lauthals und rücksichtslos verkündet.

Gruß von Miriam


Liebe Miriam,

gerade habe ich in diesen eigenartigen Thread das erste Mal reingeschaut und - klar! - vertretet Ihr meine Meinung ebenfalls.

Der Text von Pottwal erinnert an diese "Schackaa, Du schaffst es!" - Kurse, die mir ein Greuel sind.
Und es wird ja in dieser Direktheit vertreten von Pottwal: "Kameramann und Regissuer des eigenen Lebens..."
Das ist grober Unfug: Was ist mit Autounfällen, verseuchten Bluttransfusionen, Krebs (:kuss1:)...

Der ganze Einleitungsthread hat tatsächlich nur einen Tenor:
"Du bist an Deinen Leiden selber schuld.", bzw. "Irgendwie hast du es schon verdient..."
Beides ist zynisch, volle Zustimmung, Miri!

Liebe Grüße, pispezi :zauberer2
 
AW: Ich mach mir die Welt...

Erinnert mich ein wenig an den Spruch von Marc Aurel, den Sibel in ihrer Signatur stehen hat.

"Mit der Zeit bekommt die Seele die Farben der Gedanken. "

Als taktlos, dumm oder anmaßend, sehe ich es aber nicht. Ich muß dabei lediglich an Pawlow denken.
 
AW: Ich mach mir die Welt...

Ich möchte euch Vorrednern widersprechen.
Ich denke, ihr zieht den unzulässigen Umkehrschluss aus Pottwals Aussage, der da besagen würde:
Derjenige, der krank ist, hat das selbst zu verschulden, da er es nicht wäre, wenn er nicht latent hypochondrich wäre.

Das ist jedoch nicht Pottwals Aussage!
Pottwal sagt, dass jemand, der denkt, er benötige Leid und Krankheit um zu einem bestimmten Zustand zu gelangen, auch mit Sicherheit Leid und Krankheit erfahren wird. Leute hingegen, die sich ihrer Gegenwärtigkeit, oder besser ihres unabhängigen Seins, bewusst sind, werden nicht durch Abhängigkeit von Krankheit und Leid erkranken.

MfG Ginsi
Hi!

Du magst recht haben, es ist jedoch so, dass jede/r von uns auch emotional reagiert.
Eben genau in so einem Forum, weil hier- so denke ich- reflektierte Menschen antworten, und weil wir alle schon auf Hindernisse gestoßen sind.
Drum- all denen, die so SEIN können- Gratulation- ich bin noch ein paar Höhenmeter und ein paar Glaubenssätze entfernt.
Jeder geht auf seinem Weg.
Dabei zu sehen, wie es andere tun kann bereichernd sein, aber auch als schmerzlich empfunden werden!
LG WW
 
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AW: Ich mach mir die Welt...

Hi!

Du magst recht haben, es ist jedoch so, dass jede/r von uns auch emotional reagiert.
Eben genau in so einem Forum, weil hier- so denke ich- reflektierte Menschen antworten, und weil wir alle schon auf Hindernisse gestoßen sind.
Drum- all denen, die so SEIN können- Gratulation- ich bin noch ein paar Höhenmeter und ein paar Glaubenssätze entfernt.
Jeder geht auf seinem Weg.
Dabei zu sehen, wie es andere tun kann bereichernd sein, aber auch als schmerzlich empfunden werden!
LG WW

Hi westwind,

nein, Widerspruch! Das, was Pottwal als Anforderung an selbstbestimmtes Menschsein formuliert, ist einfach unerfüllbar.
Eben weil wir nicht die Regisseure unsers Lebens sind! Wir haben keinen Einfluss auf (z.T. schlimme) Schicksalsschläge, der Art, wie ich sie schon oben erwähnt habe.

Hätte man Pottwals Lebensbild verinnerlicht, und es stirbt z.B. ein geliebter Mensch, über dessen Verlust man einfach nicht hinwegkommt, ist man dann selber schuld daran?
Nein, man ist daran - verdammt nochmal! - nicht selber schuld!
Der Mensch ist nicht der Schmied seines Glückes, er kann es höchstens befördern und so gut wie möglich kämpfen, wenn es elend wird! Und insofern ist er sehr wohl eigenverantwortlich, klar.

Die extremen Deutungen aber, die es wohl auch im Buddhismus gibt, dass "das Klammern am eigentlich illusorischen also nichtigen Irdischen" die Ursache von Leid sei, sind unmenschlich und unakzeptabel.

LG, pispezi :zauberer2
 
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