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Ich mach mir die Welt...

AW: Ich mach mir die Welt...

Hallo Bernd, danke für den klugen Beitrag - ich muss noch Vieles (und mit viel Freude!) zubereiten, werde dir vielleicht morgen antworten.

Sowieso muss ich erst darüber nachdenken - mal sehen ob es meine grauen Zellen noch tun.

Sind Krokodile geduldig? Übrigens weiß ich nicht, ob ich den leuchtenden Augen eines Krokodils trauen kann...

Schönes Wochenende

Miriam
 
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AW: Ich mach mir die Welt...

Hallo!
Liebe Ela, du hast erwartungsgemäß darüber wirklich reflektiert, was andere schreiben, und ich habe den Eindruck, dass du verstanden hast oder es zumindest ahnen kannst, worum es mir in erster Linie geht.

Denn: Was hier so alles geschrieben wird,

* wundert mich auf sachlicher Ebene, weil es (für mich jedenfalls) eher banale Selbstverständlichkeiten sind – ein wenig tiefer greifende „Tipps“ vermisse ich eigentlich, wenn man schon gefährdeten Menschen helfen will:
Was mir spontan dazu einfällt:
Die Schulmedizin kann problematisch sein: Die Pharmaindustrie ist kein Wohlfahrtsunternehmen (ich denke an einen kürzlichen ORF-Bericht über Alzheimermedizin – erschreckend profitgerichtet, auf Kosten der Gesundheit und des Geldes!), Tierversuche wurden schon unzureichend auf Wirksamkeit bei Menschen überprüft, Mangel an individueller Gesundheitsfürsorge der Ärzte (wurde von Wissenschaftlern vor kurzem bestätigt!).
Der Homöopath gibt den Patienten das, was er beim Arzt vermisst. Auch mit Erfolg, aber:
Wer nach Alternativen sucht, sollte wissen, womit er es zu tun bekommt. Welche Methoden? Eine anerkannte Alternativmedizin? Wurde sie überprüft, ist sie zugelassen? Welche Ideologien stecken dahinter? Wurden die Mittel ähnlich wie in der Schulmedizin überprüft und getestet? Placeboeffekt? usw.

* bestätigt Erfahrungen und Beobachtungen mit der „Masse“, gegen deren Verhalten ich schon seit jungen Jahren skeptisch bis allergisch bin, um oft im Nachhinein verärgert zu sein, wenn ich merke, wie leicht ich selber mitschwimmen kann (oder nicht selten sogar muss):
Wurde hier das alles nicht schon längst bestätigt und abgehakt? Warum schon wieder aufgewärmt – hat sich die Betroffene nicht längst schon verabschiedet, sind sich in eben diesen Punkten nicht sowieso alle hier einig (inkl. meiner Wenigkeit)?

Mit der Wertschätzung von Menschen, die anders sind, hapert es zumeist mehr oder weniger, aber besonders krass (und „massenwirksam“) dann, wenn an dieser Person schlimme Fehler und Vergehen entdeckt werden. Das ist im Alltag viel deutlicher festzustellen (Stichwort: Ausländer oder böser Nachbar) als hier im Forum – weshalb man hier auch oft bestimmte Erwartungen hat. Mir fällt solches jedenfalls hier fast so oft auf, so oft ich hier reinschaue. Aber da bin ich wahrscheinlich sehr sensibel, weshalb ich mich meist nicht darauf einlasse, bin ja eh nur phasenweise hier

Natürlich muss ich selber an mir auch daran arbeiten, es gibt genauso Erfolge und Misserfolge. Aber wenn schon so viele persönliche Erfahrungen einfließen, dann erlaube ich mir auch mal die Anmerkung, dass ich viel mehr in der Praxis als in der Theorie genau mit dieser Thematik und Problematik Tag für Tag zu tun habe, und das bereits jahrzehntelang. Ich meine nicht Krankheiten, das wäre mir zu privat (vor PNs hätte ich keine Scheu), ich meine auch nicht Esoterik, für die ich als vorwiegend pragmatisch veranlagter Mensch kaum jemals befasst war und nicht bin (hat den Vorteil der Unbefangenheit).

Ich arbeite mit Jugendlichen (5 – 22, manchmal bis 32 Jahre), lerne mit und von ihnen. Praktisch bei allen (bei den Jüngeren ziemlich intensiv auch mit den Eltern) fließen private Angelegenheiten, Probleme, Schicksale immer wieder ein, von mir auch ganz bewusst gefördert oder nachgefragt. Beziehungen untereinander (wieder eher bei den Jüngeren) müssen gegebenenfalls analysiert und diskutiert werden, will man möglichst gerecht und glaubwürdig sein. Bei Vorurteilen und Ungerechtigkeit wird man gnadenlos „bestraft“. Probleme schauen mit diesem Hintergrund immer (!) ganz anders aus, als sie vorerst auf uns wirken.

Der Lohn dafür, wenn man sich oft scheinbar unnötig damit befasst, ist v.a. auch die Erkenntnis, wie leicht man sich bei Menschen täuschen kann und was oft hinter deren Verhalten stecken kann.
Solche Überraschungen macht man auch nach jahrzehntelanger Praxis, nicht weniger als früher. Heute sogar mehr, das ist meine subjektive Erfahrung.
Erfolg und Misserfolg stehen immer eng beieinander, auf jeder Seite.

So, das hätte ich zwar nicht gedacht, dass ich auch mal privat was preisgebe, aber das werde ich mit Sicherheit auch aushalten – sogar ganz ohne inneren Zuspruch oder äußere Schmeicheleien! ;)
Weiterhin finde ich den Menschen P. sehr interessant, er hat mit Sicherheit besondere Gaben, um die ihn vielleicht so manche beneiden.
Könnte ich mir gut vorstellen, wie ich mir auch vorstellen kann, dass die Methoden nicht unbedingt das Meine sind…

lg
Andreas
 
AW: Ich mach mir die Welt...

Aber jetzt alles und jedes in der Natur auszuklammern und jedem Menschen, der krank wird, zu sagen, dass er selber daran schuld ist, da sträuben sich mir sämtliche Haare und mein Widerspruchsgeist ist im Alarmzustand.

Stimmt vollkommen. Nach meiner Erfahrung hängt dies oft mit einem Sicherheitsbedürfnis von Menschen zusammen, dergestalt:

"Schau, der hat Krebs, kein Wunder, hat wohl zuviel geraucht, getrunken, gefressen, ge...usw." Bis hin zu irgendwelchen "religiösen" Ursachen, in denen Krankheit auch noch als Folge fehlenden Glaubens gedeutet wird.

Ein ganzes Raster an Möglichkeiten wird bemüht, irgendeine Ursache wird sich schon finden. Und so halten sich viele in der trügerischen Sicherheit, daß es ihnen gerade bei ihrem Lebenswandel nicht passieren kann.

Krankheit als Makel.

Warum fällt es vielen eigentlich so schwer, einfach gar nichts zu sagen und vorzuwerfen, stattdessen deutlich zu machen:

"Wir sind für Dich da, völlig egal, was hinter Deiner Krankheit stecken mag"

Eins allerdings muß ich schon eingestehen, auch wenn ich gegenüber vielen Dingen äußerst skeptisch bin: Der Zulauf, den Schamanen, Wunderheiler usw. haben, geht nicht zuletzt darauf zurück, daß nicht wenige sich bei ihren Ärzten nur noch als Abfertigungsgut fühlen. Was man den Ärzten angesichts zahlreicher Einsparungen nicht einmal immer übel nehmen darf. Außerdem arbeitet auch die Schulmedizin mehr und mehr mit Einbeziehung unkonventioneller Einflüsse. Sowohl Placebo als auch TCM werden in vielen Krankenhäusern mit einbezogen.

Alles eine Frage der Seriösität, finde ich. Wenn sich die Ausbildung eines Alternativheilers darauf beschränkt, ein Jahr in Burma o.ä. spirituelle Erfahrungen getankt zu haben, reicht das jedenfalls nicht aus, sich anzumaßen, anderen medizinische Ratschläge zu erteilen.

Gruß
Zwetsche
 
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AW: Ich mach mir die Welt...

Hallo Zwetsche!

Danke für deinen Beitrag!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
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