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Das bringt mich zu einem wichtigen Punkt.
Damit ein Beobachter eines Systems zu dem Schluss gelangen kann,
dass "das System eine Falle ist", müssen drei Bedingungen erfüllt sein.
Eine besteht darin, dass er einen objektiven Beweis dafür besitzen muss,
dass einige der akzeptierten Glaubensvorstellungen unrichtig sind.
Ich benutze das Wort "objektiv", um zu betonen, dass der Beweis derart
sein muss, dass er von jedem innerhalb des Systems erfasst werden kann,
soferne er nur bereit ist, gewissen Verfahren zu folgen,
die ihn allerdings aus dem System hinausführen können.
Die beiden anderen Bedingungen zusammen berechtigen den Beobachter
zu der Schlussfolgerung, dass das System Merkmale besitzt,
die jemanden, der sich innerhalb des Systems befindet, daran hindern,
die Unrichtigkeit der akzeptierten Glaubensvorstellungen zu erkennen.
Eine dieser Bedingungen ist eine Frage der Einstellung:
Der Beobachter muss einsehen, dass innerhalb des Systems
eine akzeptierte Glaubensvorstellung legitimerweise
nur durch solche Verfahren zerstört werden kann,
die von der Methodologie des Systems selbst bereitgestellt werden.
Die dritte und letzte Bedingung ist, dass der Beobachter erkennen muss,
dass es für die fraglichen Glaubensvorstellungen kein Verfahren gibt,
sie innerhalb des Systems selbst zu zerstören.
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Hat man zum Beispiel einen bestimmten Grundsatz,
etwa den Satz vom ausgeschlossenen Dritten, noch nicht akzeptiert,
so besteht ein sehr guter Grund, ihn nicht zu akzeptieren,
schlicht darin, dass man keinen Grund sieht um ihn zu akzeptieren;
handelt es sich aber um
einen innerhalb eines Glaubenssystems akzeptierten Grundsatz,
kommt einem die Überlegung des Nichtakzeptierens nicht in den Sinn.
Aus dieser Vorgehensweise allein ergibt sich noch nicht ein System,
das irgendwelche Grundsätze oder Verfahren für die Akzeptanz
von Glaubensvorstellungen enthält, das heißt,
Verfahren, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass etwas "so ist",
das heißt, "Beweis"kanons.
Sie legt allerdings nahe, als fundamentales methodologisches Prinzip
zu akzeptieren, dass das "Akzeptanzkriterium" für irgendeine
sonstige Glaubensvorstellung oder ein methodologisches Prinzip lautet,
dass sich zeigen lässt, dass,
wenn es erst akzeptiert und in das System einverleibt ist,
nicht gezeigt werden kann, dass es im Sinne des Systems unrichtig ist.
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