Es gibt in der Pseudowissenschaft so viele Pseudobeweise, wenn man sie liest, denkt man zunächst, ja stimmt logisch dabei sind schon die Annahmen Fantasie.
Volle Zustimmung.
Von Teilnehmer ChrisM und zu seinen Aussagen sind aber nicht einmal Pseudobeweise zu erwarten; er hält Beweise weder für notwendig noch für zielführend.
Es gibt so viele philosophische Theorien über eine menschenwürdige Gesellschaft, kaum etwas ist praktisch geworden, Kant wird nach wie vor in der westlichen Welt zitiert und auch Marx hat sich durchgesetzt, zumindest für eine gewisse Zeit aber alle anderen Theorien blieben Fantasie.
Inhaltlich sind Kant und Marx kaum vergleichbar; bei Kant geht es um die Erkenntnistheorie als solche, z.B. welcher philosophischer Erkenntnisprozess zulässig ist und welcher nicht (Kritik der reinen Vernunft), bei Marx geht es um gesellschaftliche Prozesse und die Ökonomie (Das Kapital).
Gemeinsam aber haben beide, dass sie ausgearbeitete Konzepte vorgelegt haben, die in sich logisch schlüssig sind und auf einem Minimum von Axiomen aufgebaut sind. Was nicht heissen muss, dass sie jeder Anwendung in der Realität gerecht werden. So wird dann Kant vllt. genausowenig der Quantentheorie gerecht wie Marx der ökonomischen Praxis - was man ihnen sicher kaum vorwerfen kann, bedenkt man, wie lange die Erscheinungsjahre ihrer Theorien zurückliegen.
Man kann eine in die Zukunft gerichtet Gesellschaftsform nicht beweisen, sie muss erst passieren, dann beweist sie sich oder auch nicht. Dass das Ende der Anfang und der Anfang das Ende ist, ist nicht neu aber das hilft nicht, wenn man mittendrin ist im Prozess und dabei Lösungen braucht. Man kann im Leben nicht aufs Ende warten, als Lebensbewältigung um eine Lösung zu finden, man kann schon aber mit Leben hat das nichts zu tun.
Man hat Marx oft vorgeworfen, sein revolutionäres Gesellschaftsmodell habe sich als undurchführbar erwiesen. Allerdings haben selbst konservative Ökonomen und Volkswirtschaftler dem Marxismus zugestehen müssen, dass er eine detaillierte ökonomische, gesellschaftliche und politische Theorie hervorgebracht hat. (1)
Viele konservative Ökonomen berufen sich gern publikumswirksam auf Adam Smith und halten ihre neokonservativen Gesellschaftsmodelle damit für bewiesen. Dabei ignorieren sie aber geflissentlich, dass sie offenbar von Adam Smith nur die erste Hälfte gelesen haben, denn in der zweiten Hälfte relativiert Adam Smith die Gradlienigkeit seiner Aussagen. (2)
Die Frage aber, ob der sozialisierte oder der individualisierte Mensch der glücklichere ist: Das ist bis heute ungeklärt. (3)
(1) Dies unterscheidet den Marxismus von anderen, jüngeren revolutionären Bewegungen, z.B. dem Islamismus. Denn da kann von ausgearbeiten Konzepten nicht die Rede sein, weder ökonomisch, gesellschaftlich, noch politisch. Da beruft man sich auf einen (schwammigen, widersprüchlichen) Koran und meint, damit sei alles gesagt.
(2) Zumal es bis heute nicht einen einzigen Staat gegeben hat, der den Konzepten von Marx und Smith allein folgt, weder im Sozialismus, noch im Kapitalismus.
(3) Sowohl im Sozialismus als auch im Kapitalismus gibt es Gewinner und Verlierer. Es gibt genug historische Beispiele für Zeitgenossen, die in einem System obenauf waren und bald bereits wieder, als ein anderes es abgelöst hatte; genauso wie es Besipiele für andere gibt, die in allen Systemen durch alle Netze fallen.