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Grundsicherung - Debatte

AW: Grundsicherung - Debatte

Naja ist schade, Ziesemann, daß ich jetzt "allein gegen den Rest der Forumswelt" stehe.
Nur mal vorbeugend: so vermögend und wohllebend, wie Du hier dargestellt wirst, bin ich nicht :(

ich war stets genügsam und sparsam,
es wird mir in Erinnerung bleiben, wie mich Kollegen abschätzig behandelt haben, weil ich mich stets über meine mitgebrachten Frühstücksbrote hergemacht habe, wenn sie großspurig getafelt haben
und dann, neidisch über mein neues Auto, sich hämische bemerkungen nicht verkneifen konnten.
aber alles in freundschaftlichem Ton.

Und wenn bald mein Haus in neuem Glanz erstrahlt, wird es auch wieder Neider geben, die nicht sehen (wollen), daß hier der Verzicht auf manches andere bei mir durch die Vorfreude auf das erstrebte ersetzt worden ist.

deshalb Gruß (ohne Sozialneid) von Claus
 
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AW: Grundsicherung - Debatte

um mal noch einen wichtigen aspekt zur Grundsicherung anzusprechen:
das Gesundheitssystem.

Mit Empörung verfolge ich die sozialdemokratischen Bestrebungen, die privaten Kassen für die Sanierung des zerrütteten Systems heranzuziehen.
Das einzige System, das noch schwarze Zahlen schreibt, soll damit zerschlagen werden.

grundsätzlich, entgegen der algemeinverbreiteten ansicht:
Nicht nur, wer mit seinem einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze liegt,
sondern auch die Beamten und selbständigen sind von der gesetzlichen Pflichtversicherung befreit.

Es ist auch nicht so, daß nur die Gesunden von den privaten Kassen genommen werden ,
sondern auch chronisch Kranke, mit einem Aufschlag allerdings.
Wegen solch einer chronischen Krankheit hätte ich bei den beiden Kassen, bei denen ich zuerst den antrag gestellt hatte, 200 Prozent bezahlen müssen, dann habe ich aber eine gefunden, die mich zu 150 Prozent genommen hat.

Ich hätte auch bei einer gesetzlichen Kasse freiwillig bleiben können,
aber mir war gesundheitsvorsorge immer schon wert, lieber auf angenehme andere Dinge zu verzichten.
Das betone ich nochmal:
ich habe mir eine bessere Behandlung und Betreuung im Krankheitsfall mit dem Verzicht auf anderes erkauft.
Und nun kommen die Sozis daher und wollen durch ihre Gleichmacherei erreichen, daß jemand, der sich besser versichert hat, statt das Geld im Ballermann durchzubringen, quasi enteignet wird.

empörte Grüße von Claus
 
an Claus

Dein letztes Posting hat weder mit der Grundsicherung an sich, noch mit österreichischen Rechtsverhältnissen zu tun, sondern ausschließlich mit Dir, einem deutschen Staatsbürger.
Als Threaderstellerin wage ich daher, Dir zu sagen: Halts zsamm!

Übersetzung folgt nicht.

Marianne
 
AW: an Claus

Dein letztes Posting hat weder mit der Grundsicherung an sich, noch mit österreichischen Rechtsverhältnissen zu tun, sondern ausschließlich mit Dir, einem deutschen Staatsbürger.
Als Threaderstellerin wage ich daher, Dir zu sagen: Halts zsamm!

Übersetzung folgt nicht.

Marianne

sorry, habe nicht beachtet, daß hier die Ösis unter sich ihre eigene Grundsicherung auskaspern wollen,
bin jetzt raus aus dem thread
:schritt:
Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: an Claus

sorry, habe nicht beachtet, daß hier die Ösis unter sich ihre eigene Grundsicherung auskaspern wollen,
bin jetzt raus aus dem thread
:schritt:
Claus

Spiel hier nicht schon wieder die gekränkte Leberwurst.
Alllgemeine Überlegungen zur Grundsicherung kann jede/r Staatsbürger/in anstellen. Das wurde hier in diesem Thread auch praktiziert.


Aber: nimm bitte zur Kenntnis, dass wir hier in Ö ( noch?!) nicht HartzIV als gesetzliche Regelung haben ( bei annähernd gleicher Problemlage) und da das hier ein at-Forum ist, ist es völlig legitim, wenn wir gemeinsam über Grundsicherung diskutieren. Und da ist es wirklich ziemlich unwesentlich, was in Deutschland bereits einem Einzelnen " angetan" wurde, einem, der sich ja der Grundsicherung erfolgreich entziehen konnte.
Über legistische Einzelheiten können wir noch nicht berichten, denn sogar das Versicherungssystem ist hier anders: alle Berufstätigen sind hier pflichtversichert.

Marianne
 
AW: Grundsicherung - Debatte

Über welches Modell der Grundsicherung wird eigentlich diskutiert? Über die bedarfsorientierte wie es die österreichischen Grünen vorgeschlagen haben oder über die bedingungslose Grundsicherung? Es gibt, so weit ich weiss, 3-4 Organisationen, die sich nur um das Thema Grundsicherung/Grundeinkommen kümmern - allein in Deutschland, außerdem gibt es bestimmt über 20 politische Organisationen und Parteien, die sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt haben. Es gibt soviele Modelle, wie es Organisationen zu dem Thema gibt.
Vielleicht sollten wir weniger für oder gegen die Grundsicherung, sondern eher über die einzelnen Modelle diskutieren. Es gibt eben auch Modelle, denen die eher wirtschaftspolitisch Liberalen in diesem Forum zustimmen werden.

MfG zizek
 
AW: Grundsicherung - Debatte @ zizek

Es wurden über beide Modelle diskutiert, zizek. - ausführlich und mit Angabe der Herkunftsvorstellungen Da hier österreichische und deutsche Diskutanten miteinander reden, scheint es manchmal so, als ob es ein Kuddelmuddel sei, was wir reden, aber - im Wesentlichen wurden die Modelle bedarfsorientierte Grundsicherng ( Grüne/SPÖ ) und bedingungslose Grundversorgung ( Katholische Sozialakademie) auf österreichischer Faktenlage diskutiert.immer mit Linkangabe für vertiefende Beschäftigung



liebe Grüße

Marianne ( als die Threaderöffner - und beobachterin )
 
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AW: Grundsicherung - Debatte

Ähem - Marianne -

wurde Dahrendorfs "Modell" denn auch schon diskutiert?

Ich denke nicht -
- gebe aber zu, daß die vollständige Umstellung von (gegenwärtiger) Staats-Sozialwirtschaft auf (zukünftige) Privat-Sozialwirtschaft den meisten Diskussionsteilnehmern eher eine Horrorvorstellung ist.

Dahrendorf setzt hingegen mehr Vertrauen in das solidarische Denken des einzelnen Bürgers. Gegenwärtig leisten wir uns einen so stark aufgeblähten staatlichen und staatlich geförderten Sozialversicherungsapparat, weil wir einander nicht vertrauen; schimpfen hinterher aber über die Kosten. Dabei übersehen wir, daß unser Sicherheitswunsch nur der Preissteigerung von Versicherungen, Medikamenten und Lebensmitteln dient: je garantierter die Versorgung, desto höher der Preis.

Den muß man dann eben zahlen - und man zahlt ihn weiter, selbst wenn sich die Qualität der Versorgung schleichend verschlechtert.

Wenn man am Staat schon festhalten will, lautet eine mögliche Alternative:
- der Staat erhebt eine Grundsteuer
(auf Verbrauchsgüter, nicht auf Einkommen, wohlgemerkt - Einkommen bleiben steuerfrei)
- aus dieser Grundsteuer wird ein allgemeines Grundgeld zur Lebenssicherung für jeden finanziert (ca. 600€ pro Monat)
sowie die medizinische und juristische Grundversorgung;

wer mehr will, muß sich zusätzlich privat versichern ;

der Staat verzichtet auf jegliche Rechtsansprüche gegen seine Bürger, solange er die Grundsteuer zahlt und sich verfassungs- und bürgerrechtsgetreu benimmt.

öche öche, daß eine solche Revolution in Ö etwa 400 000 Staatsbedienstete entlasten würde, ist auch klar:

Rechenaufgabe: Wie hoch wäre die Grundsteuer anzusetzen, wenn der Staatsapparat nicht mehr als Volksfinanzverwaltung mitgetragen werden muß?

Für Fortgeschrittene: Wie hoch ist die Gesammtsumme der Pensionsansprüche deutscher Beamter nach dieser Reform, in Schilling dargestellt?

Für kluge Demokraten: Wie formulieren wir Gesetze, daß in diesem wirtschaftlich reduzierten Modell alle die gleichen Leistungen erhalten, unabhängig davon, was sie geleistet haben? Formulieren Sie Ihre Antwort unter besonderer Berücksichtigung der kapitalwirtschaftlichen Möglichkeiten privater Versicherungsanbieter.

*Grins* - ich weiß genau, warum gute Ideen nicht umgesetzt werden - Gaius
 
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