Gysi
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Moral ist geronnene Lebenserfahrung (unserer Altvorderen). "Geronnen" kommt von "Gerinnung". Die Quintessenz, ein in die Gewissen trasformierten Erfahrungs-Ergebnisse.Zeilinger schrieb:Gewinndenken ist zumindest in der Wirtschaft wichtig. Gerinndenken ist (mir) neu.
Freud hatte das Über-Ich aber anders definiert. Oder ist das Gewissen nach deiner Auffassung "Gott"? Redet Gott durch das Gewissen?dass bei den meisten Menschen Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden, kann das Über-Ich nur Gott sein.
Das Volk hat die größte Gewalt, wenn es zusammen kämpfen kann. Was sogar friedlich erfolgreich abgehen kann. Siehe die deutsche Revolution 1989. Hätte aber auch um ein Haar gewalttätig ausgehen können. Despoten sind nicht immer mit Argumenten zu überzeugen. Das Ziel waren Freiheitsrechte. Wäre es unmoralisch gewesen, diese Freiheitsrechte mit Blutvergießen zu erkämpfen, wenn die Unterdrücker diesen Weg gewählt hätten - den sie gottseidank als ausweglos erkannten? In den 60ern gab es ja denc Sponti-Satz: "Macht kaputt, was euch kaputt macht!" Es vertritt auch eine Moral! Die Quintessenz aus einer Lebenserfahrung. Nur muss nicht jeder diesen Leitsatz teilen! Wir prägen unsere Leben mit verschiedenen Leitsätzen, also verschiedener Moral, weil wir verschiedene Biografien haben. Eine einheitliche Moral erlangen wir nur, wenn unsere Lebensabläufe ziemlich einheitlich sind. Aber ich bin gewiss der Auffassung, dass wir in einer Gesellschaft in unseren Moralvorstellungen nicht zu sehr abdriften sollten. Man lügt sich z.B. unter Freunden nicht an. Tut man das doch, verstößt man entweder gegen eine Moral oder aber tut kund, nicht mehr ein Freund zu sein. Moral ist so ein Wabbelbegriff. Da lobe ich mir doch das Gesetz: Das ist fixiert.Kann ich leider nur mit einer Gegenfrage beantworten: Wie können wir die gewalttätigen, herrschsüchtigen Unterdrücker-Arschlöcher gewaltlos überzeugen, dass Gewalt immer nur eine kurzfristige Lösung ist ?
Gysi