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Gottlosigkeit?

  • Ersteller Ersteller Manfredo
  • Erstellt am Erstellt am
AW: Gottlosigkeit!

Es ist nicht so, dass ich nicht versucht hätte zu glauben. Ich bin die 2-3 Jahre vor meinem Kirchenaustritt regelmäßig in die Kirche gegangen, ich hab das Wort Gottes gehört, hat mir alles nichts geholfen.
Ich für mich hab beschlossen es gibt keinen Gott.

Ich glaube du stehst damit nicht allein da! Natürlich gibt es einen Gott, nur die Kirche ist nicht in der Lage Gott und seine Wirkungsweise richtig zu vermitteln, weil die Kirche dazu einfach die falschen "Werkzeuge" benützt...
 
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AW: Gottlosigkeit!

Ich glaube du stehst damit nicht allein da! Natürlich gibt es einen Gott, nur die Kirche ist nicht in der Lage Gott und seine Wirkungsweise richtig zu vermitteln, weil die Kirche dazu einfach die falschen "Werkzeuge" benützt...

Kann "Gott", wer oder was immer das ist :dontknow:
1. vermittelt werden :dontknow:
2. richtig vermittelt werden :dontknow:
3. Und was sind "richtige Werkzeuge" der sog. "Gottesvermittlung" :dontknow:

Gruß, moebius
 
AW: Gottlosigkeit!

....

1. Ich komme aus einer sehr religiösen Familie, ich wurde sehr christlich erzogen, ich weiß vieles aus der Bibel und dem was einen guten Christ ausmacht.

2. Trotz allem bin ich letztes Jahr aus der Kirche ausgetreten. Nicht aus finanziellen Gründen, nicht weil ich damit Protest üben wollte an der Organisation "Kirche".

3. Der Begriff Gott und das Wesen das er darstellt ist mir einfach zu abstrakt und geht mir nicht in den Kopf.
4. Man kann es sich doch im Leben nicht so leicht machen und alles was man sich nicht erklären kann oder wofür man einen Schuldigen braucht auf den Plan Gottes schieben.
5. Natürlich werden religiöse Gemüter sagen, dass Wesen Gottes kann man nicht begreifen, weil genau das Gott ausmacht, da beißt sich für mich die Katze in den Schwanz.

6. Es ist nicht so, dass ich nicht versucht hätte zu glauben. Ich bin die 2-3 Jahre vor meinem Kirchenaustritt regelmäßig in die Kirche gegangen, ich hab das Wort Gottes gehört, hat mir alles nichts geholfen.

7. Ich für mich hab beschlossen es gibt keinen Gott.

8. Oh, bitte, soll jeder glauben was er möchte, ich bin einverstanden damit, nur den Versuch mit zu missionieren sollte man bitte unterlassen, darauf steh ich nicht sehr.

9. Was man heutzutage recht oft hört und ich für eine schlechte Ausrede halte ist, wenn jemand meint er/sie glaubt an Gott aber braucht die Kirche nicht dazu. Natürlich ist für den Glauben die Kirche nicht notwendig, aber wenn man an etwas glaubt soll man sich auch dazu bekennen und einer Gemeinschaft anzugehören finde ich keinen Fehler.

10. In der Zeit in der man einfach mehr weiß von der Welt und der Natur, in einer Zeit in der sich (fast) alles ohne Gott erklären lässt

11. kann ich mir schon vorstellen, dass es immer mehr Menschen gibt die so denken wie ich.

Zu 1.:
Dafür kannst Du nichts.

Zu 2.:
Ich bin schon vor 31 Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten.

Zu 3.:
Jeder Begriff ist abstrakt - und die jeweiligen Gottes-Bilder/Begriffe gehen mir auch nicht in den Kopf, was aber für meinen Kopf spricht...

Zu 4.:
Volle Zustimmung !

Zu 5.:
Kann man(n)/frau das Wesen eines Menschen begreifen :dontknow:

Zu 6.:
Das spricht für Dich, dass das Alles nichts geholfen hat...

Zu 7.:
Ist eine solche Frage durch Entschluß zu entscheiden :dontknow:
Ich bitte an dieser Stelle zu beachten, dass es nicht nur den Atheismus gibt, sondern auch den A-Theismus ...

Zu 8.:
Hinter den Missionierungs-Versuchen stecken wahrscheinlich große Unsicherheiten, Ängste und/oder Macht- und Kontroll-Bedürfnisse der jeweiligen Missionare ....:dontknow:

Zu 9.:
Jeder gehört der/den Gemeinschaft(en) an, der/denen er angehört...
Und die gläubigen :schaf::schaf::schaf: gehören halt einer Kirche oder kirchlichen Gemeinschaft an ...

Zu 10.:
Wer weiss denn heute was genau :dontknow:
Mit dem Wissen wächst der Zweifel, hat ein mal ein kluger Mann, wahrscheinlich war es mal wieder GOETHE :dontknow:, gesagt ....

Zu 11.:
Die Frage nach Gott ist nicht quantitativ, also durch die Masse/Anzahl der jeweils Gläubigen oder Nicht-Gläubigen zu entscheiden/zu beantworten ... Wahrscheinlich hat die Frage nach Gott was mit der Frage des Menschen nach sich selbst zu tun - und die Erfahrung der menschlichen Endlichkeit/Sterblichkeit enthält die Frage nach Zeit und Ewigkeit ..., eine Frage, für die aus meiner unmaßgeblichen Perspektive aber die denkenden Physiker und Philosophen zu ständig sind ...
Und natürlich kann jeder Mensch mit dieser Frage tun und lassen, was er will....

Gruß, moebius
 
AW: Gottlosigkeit?

Ich habe hier speziell von moebius und rebel sehr interessante Antworten auf meine Beiträge gelesen und werde darauf ein anderes Mal noch näher eingehen.
Aus Zeitgründen möchte ich aber an dieser Stelle nur ein paar Gedanken zum Thema Kirche geben:

Was ist Kirche? Am Anfang steht die Erfahrung der Glaubenden: Gott hat sich in Christus offenbart, er wurde Mensch. Dieser Glaubenserfahrung wurde in einer bestimmten Weise Ausdruck verliehen: Es kam zur Institutionalisierung in Form der Kirche.
Die Kirche muss sich aber bewusst sein, dass die Menschwerdung eine Erniedrigung in Knechtsgestalt bedeutet. Wenn sich also die Kirche die Ziele Dauerhaftigkeit und Stärke gibt, in Verbindung mit der Institutionalisierung ist das zunächst ein Widerspruch zur Botschaft der Erniedrigung.
Die conclusio ist, dass sich die Kirche grundlegend in Frage stellen muss.

Die Kirche kann auch nicht auf ein Gründungereignis, einen Gründungsmythos, aus dem alle Stärke abgeleitet werden kann, zurückblicken. Das Pfingstereignis kann als Antigründungsgeschichte verstanden werden. (Das kann ich vielleicht in einem anderen Beitrag nochmal erläutern) Das Bild der Arche, das viele Jahrhunderte, bis heute das Kirchenbild prägt, als mit Pech abgedichteter Innenraum, in dem die Glaübigen quasi von der Gottlosigkeit und den Chaosgewalten geschützt (abgegrenzt) sind, ist gerade eine Arche, die verlassen werden muss. Die notae ecclesiae: Heiligkeit, Einheit, Aposolizität und Katholizität, mit denen sich Kirche von anderen abgegrenzt hat, verweisen als Anfragen an die Kirche selbst.

Die Kirche hat ihren Zweck nicht in sich selbst. Sie ist verwiesen auf Gott und den Nächsten.

Kirche kann nicht vollständig definiert werden, im Sinne was die Kirche zur Gänze ausmacht. Es ist immer ein Raum des Nichtwissens vorhanden.
Der Atheist scheut sich davor, dieses Nichtwissen zu benennen, um ihm sozusagen Schutz zu verleihen.

Wie kann man diesem Offenhalten in die Zukunft Raum verleihen, vielleicht durch Gebete, Riten, soziale Praxis? Das macht die Kirche.

Wohin steuert der Mensch: Billionen von Billionen an Euros werden in die Rüstung investiert, in vielen großen Erdteilen gibt es keine gerechte Verteilung von Gütern, er betreibt ökologischen Wahnsinn, usw.
Wo man hinsieht läuft vieles in die Richtung von Zerstörung.

Im Kontrast zu diesen Zerstörungstendenzen:

Hier bietet das Offenhalten in die Zukunft, ein sich Öffnen Raum für die von dieser Zerstörung Betroffenen.

Eine Aufgabe der Kirche ist es, genau hier den Menschen diesen Raum zu geben.

lg
Manfred


P.S.: Und ja Möbius, wenn du immer vom sinkenden Vati kahn sprichst: Versteht sich die Kirche als machtausübende Instanz, wenn ihr Selbstverständnis ein Behördenverständnis ist, sie seltsame Verbindungen mit Machthabern eingeht, dann nähert sie sich ihrem Untergang...in diesem Zusammenhang verweise auf meine obigen Ausführungen betreffend Kirche)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Gottlosigkeit?

Wer ist der Erkennende - und was ist das Objekt der Erkenntnis (das Erkannte) ...dontknow: Gruß, moebius
Tja, wenn Du das nicht weißt, moebius, dann bist Du wirklich dümmer als die Polizei erlaubt.
Da hilft dann ganz offensichtlich Aufklärung noch Erkenntnis.
Kann "Gott", wer oder was immer das ist dontknow:
3. Und was sind "richtige Werkzeuge" der sog. "Gottesvermittlung" dontknow:
Gruß, moebius
Schon mal was von Opus dei gehört? Nicht zu verwechseln mit der Gruppierung, die sich überall tummelt und die ich ablehne muss, von dem was ich von ihr gehört habe. Aber ich wurde mal ihr zugerechnet um mich zu diffamieren.
Einfach mal der Begriff Werkzeug Gottes zu sein, hatte für mich ein gewisse Faszination.

Zu 1.:
Dafür kannst Du nichts.
Das ist doch klar.
Aber das ist die Basis von der der Mensch seine Urteile und Vergleiche anstellt, Fragen aufwirft und je nachdem wie tief sich dies als Prägung eingegraben hat, desto mehr und öftere Chancen brauchte ich und wohl auch andere z.B. um weder mit dem Bade das Kind auszuschütten oder noch zu lange unter der Last der Gewöhnung und Tradition zu zerbrechen. Es ist ein Koan, der sich regelmäßig neu und anders in den Weg stellt um ihn aufzulösen.

Zu 3.:
Jeder Begriff ist abstrakt - und die jeweiligen Gottes-Bilder/Begriffe gehen mir auch nicht in den Kopf, was aber für meinen Kopf spricht...
Zum Glück ist kein Mensch alleine auf seinen Kopf beschränkt, denn das wird dann Kopflastigkeit genannt. Oder in manchen Kreisen einfach nur Linkshirner, obwohl jeder Mensch eben zwei Hirnhälften hat. Da ist immer noch die Verbindung zwischen beiden herzustellen.

Zu 5.:
Kann man(n)/frau das Wesen eines Menschen begreifen dontknow:
Selbstverständlich kann eine Frau das. Jeder Embryo wird ganz von seiner Mutter umfasst und umhüllt und was dort zu Grunde gelegt wird/wurde findet dann im folgenden Leben seine Entwicklung.
Leider ist daran die Erinnerung verloren gegangen so macht sich der Mensch eben auf den Weg der Wiederholung.
Zu 6.:
Das spricht für Dich, dass das Alles nichts geholfen hat...
und den Wunsch sich weiter zu entwickeln.
Zu 7.:
Ich bitte an dieser Stelle zu beachten, dass es nicht nur den Atheismus gibt, sondern auch den A-Theismus ...
Kannst Du mir bitte erklären was Du unter A-Theismus verstehst. Das Wort ist mir so völlig neu und unbekannt.
Zu 8.:
Hinter den Missionierungs-Versuchen stecken wahrscheinlich große Unsicherheiten, Ängste und/oder Macht- und Kontroll-Bedürfnisse der jeweiligen Missionare ....dontknow:
Oder der Versuch eine gemeinsame Basis zu finden auf der Verständigung stattfinden kann.
Zu 9.:
Jeder gehört der/den Gemeinschaft(en) an, der/denen er angehört...
Und die gläubigen :schaf schaf schaf: gehören halt einer Kirche oder kirchlichen Gemeinschaft an ...
Es ist eben nicht gut das der Mensch allein sei. Ist glaub die Feststellung des Macher- Gottes, der eben Adam aus Lehm formte.
Davor steht aber noch eine andere Schöpfungsgeschichte, wo Gott den Menschen nach seinem Ebenbild schuf und zwar als Mann und als Frau.
Es sind Erzählungen mit denen ich viel angefangen kann, weil ich schon viel darüber nachgedacht habe.

Zu 10.:
Wer weiss denn heute was genau dontknow:
Mit dem Wissen wächst der Zweifel, hat ein mal ein kluger Mann, wahrscheinlich war es mal wieder GOETHE dontknow:, gesagt ....
Um sein Nichtwissen wissen
ist das höchste.
Um sein Wissen nicht wissen ist krankhaft.

Zu 11.:
Die Frage nach Gott ist nicht quantitativ, also durch die Masse/Anzahl der jeweils Gläubigen oder Nicht-Gläubigen zu entscheiden/zu beantworten ... Wahrscheinlich hat die Frage nach Gott was mit der Frage des Menschen nach sich selbst zu tun - und die Erfahrung der menschlichen Endlichkeit/Sterblichkeit enthält die Frage nach Zeit und Ewigkeit ..., eine Frage, für die aus meiner unmaßgeblichen Perspektive aber die denkenden Physiker und Philosophen zu ständig sind ...
Na großartig moebius, statt Papst jetzt neue und andere Autoritäten, mit denen ich genauso wenig real zu tun habe wie mit dem Papst.
Wie wäre damit endlich mal Deine eigene Verantwortung wahr- und ernst zunehmen, anstatt unsinniger Weise auf andere zu verweisen?
Und natürlich kann jeder Mensch mit dieser Frage tun und lassen, was er will....
Gruß, moebius
Da widerspreche ich Dir eindeutig. Die Freiheit eines jeden Menschen endet da wo die Freiheit eines anderen Menschen betroffen und eingeschränkt werden. Alles andere ist unverantwortlich und unmenschlich. Das haben wir zur Zeit die absolute Willkür.
"Jeder macht was er will
und keiner was er soll."

Das entspricht voll dem Thema diesen Threads.
So verstehe ich Gottlosigkeit
:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Gottlosigkeit?

1. Das lieber moebius ist die Frage...

2. ...ich würde eher fragen, was ist zu tun um zu Erkennen...

3. Das "Objekt" ist ja nichts Sehbares oder Festes was man anfassen kann...

Zu 1.:
Genau !

Zu 2.:
Okay, also was ist zu tun, um GOTT, zu erkennen ....:dontknow:

Zu 3.:
Ja, also kommt eine empirische Methode der Erkenntnis wie beispielsweise in den Naturwissenschaften wohl nicht in Frage, vermute ich...:dontknow:
Hast Du eine Idee, mit welch anderer Methode man(n)/frau sich diesem nicht-empirischen Erkenntnis-Objekt nähern könnte ...:dontknow:

Gruß, moebius
 
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AW: Gottlosigkeit!

zu 1 und 2; Ja

zu 3; jedenfalls nicht Jesus und das NT...

Wenn GOTT vermittelt werden kann - wie/wodurch:dontknow:

Kann eine sog. "Heilige Schrift", die vor wer weiß wie vielen Jahrhunderten :dontknow: von Menschen, die ihre Erfahrungen mit dem Leben gemacht haben, für die heute lebenden Menschen ein brauchbares "Werkzeug" für die Vermittlung des ABSOLUTEN sein :dontknow:

Meine unmaßgebliche Vermutung ist, dass überhaupt keine Schrift/kein Text oder auch sog. "Heilige Schrift" das ABSOLUTE zu vermitteln vermag, da für die Christen das NT, für Juden die Thora und für Muslime der Koran jeweils zur "Heiligen Schrift" erklärt worden sind - aber von von wem mit welchen Interessen/Motiven/Absichten:dontknow:

Möglicherweise liegt hier ein frag-würdiger hermeneutischer Zirkel vor:
1. Ein Mensch muß schon ein gläubiger Christ sein, um das NT als bevorzugte "Heilige Schrift" wahr-nehmen zu können
2. Ein Mensch muß schon ein gläubiger Jude sein, um die Thora als bevorzugte"Heilige Schrift" wahr-nehmen zu können
3. Ein Mensch muss schon ein gläubiger Moslem sein, um den Koran als bevorzugte "Heilige Schrift" wahr-nehmen zu können
u.s.w.

Gruß, moebius
 
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