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Gott wird Mensch

AW: Gott wird Mensch

Jesus war wirklich nett. Aber auch so weise, dass er eben Gottes Gebot und Tradition unterschied. Die Tradis waren allerdings nicht amüsiert.


Traditionalisten sind selten amüsiert, wenn man ihre alteingefahrenen Regeln und Rituale infrage stellt! :D
Heute haben aber diese Rolle die Kirchen, denn das Christentum ist ja nun nach fast 2000 Jahren nicht mehr gerade taufrisch!
Aber für mich gibt es Anzeichen, dass sich die eigentliche Lehre von Jesus, die ja von den Kirchen gnadenlos missachtet und verraten wurde, langsam rumspricht! :)
Und die eigentliche Lehre sagt ja aus, dass Menschen gleichberechtigte Wesen sind, alle Kinder Gottes sind und von daher Brüder und Schwestern und dass das Himmelreich inwendig in uns selber zu finden ist! :schnl:
Es braucht also keine priesterlichen Vermittler zwischen Gott und Mensch (mehr), wir finden Gott in uns selbst, wenn wir ihn überhaupt finden wollen! :)
 
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AW: Gott wird Mensch

Aber ein unmöglicher. Daß er nach zweieinhalbtausend Jahren Metaphysik nicht mehr ungewöhnlich ist, besagt nichts, als daß Du eben zweieinhalbtausend Jahren Metaphysik getrost in die Tonne kloppen kannst.
Im Prinzip nicht. Mit Gen 1,1 war eigentlich schon alles gesagt. Aber ein Satz hängt doch ziemlich einsam in der Luft, wenn er nicht entfaltet wird. Dann kommen natürlich die ganzen Debatten mit pro und contra. Jesus hat den Faden gefunden und damit das Prinzip wieder hergestellt. Johannes hat das auf den Punkt gebracht. Platon war auch ganz gut, Paulus natürlich, der Areopagite, Ambrosius, Augustinus, Bonaventura... alles natürlich cum grano salis. Und jede Zeit muss sich das Prinzip wieder neu aneignen.

Hieronymus hatte beispielsweise Logos mit verbum genial übersetzt. Das Verb ist das Grundwort, insbesondere sein. Darin äußert sich bereits das Subjekt. "Bin" ist eigentlich schon ein Satz: "Ich bin."

Nach sein kommen haben und machen. Sein bezeichnet die Substanz des Substantivs, haben die Attribute (Beigaben), also die Akzidentien. Danach kommt machen. Im Machen äußert sich die Macht des Subjekts, sein Potential, seine Potenz.

Gott hat keine Attribute. Der "liebe Gott" ist nicht lieb, weil wir ihn lieb finden, sondern weil er Liebe ist. Formal ist der "liebe Gott" eine Tautologie wie ein "weißer Schimmel". Gott legt fest, was gut und Liebe ist. Das jedenfalls ist die Logik der Bibel.
 
AW: Gott wird Mensch

Im Prinzip sind also Wesen und Sein ein Wort.
Und zwar (fälschlich substantivierte) Verben. (Wesen vgl. Ver-wesen, an-wesen-d sein).

ich bin
ich war
ich bin gewesen –

Ein Wort, richtig.

Häufig wird Wesen personal verstanden. Personal bedeutet im ursprünglichen Wortsinn: hindurchtönend, äußernd.

per sonare

Das meint Johannes auch mit: Und das Wort ist Fleisch geworden.

Der Chiasmus

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

verweist nach dem Herkunftsort des Evangeliums (Ephesus) und dem Reizwort "logos" (Wort) endgültig auf Heraklit (wenn dieser nicht sogar zitiert wird)

Dann aber ist keine Gleichung gemeint

Gott = Wort
,

sondern Gott ist das Wort wie Krieg Frieden, Winter Sommer, Tag Nacht, Hunger Sattheit ist.

(In gewisser Weise könnte man sagen, alles sei eins.)
 
AW: Gott wird Mensch

Gott hat keine Attribute. Der "liebe Gott" ist nicht lieb, weil wir ihn lieb finden, sondern weil er Liebe ist.

Du hast aber ziemlich viel Meinung für so wenig Ahnung!

In schlechten Übersetzungen etwa russischer Märchen wirst Du das Wort "Gottchen" finden. Der Definitiv im Indogermanischen ist im Deutschen verkümmert zur Verniedlichungsform und meint ursprünglich ein "vertraut sein mit". In baltischen Liedern findet Du gar die Rede "Liebes Gewitter!" (wörtlich "Gewitterchen!"). Ein Gewitter ist nicht lieb.

Und Gott ist auch nicht "die Liebe", sondern griechisch "agapé", lateinisch "caritas". Die arabische Entsprechung zum hebräischen Wort wird in Koranübersetzungen korrekter wiedergegeben mit "Barmherzigkeit".

"Erschienen ist die Güte und Menschenfreundlichkeit unseres Gottes"​
(Tit 3,4)​
 
AW: Gott wird Mensch

Denkende Frauen, gibt es so etwas überhaupt?


offenbar: weil ich DENK grad nach, ob diese, deine obige aussagen eine art "gemeinheit" auch gegen mich darstellen könnte...


ich DACHTE nämlich, wir hätten eine gewisse gesprächsbasis miteinander fallweise gefunden...

nun aber DENKE ich, dass mir das denken nicht viel bringt - in dieser sache.

na sowas!
schuhe brauch ich aber keine.
was soll ich nun machen?

kochen gehen?
 
AW: Gott wird Mensch

Was soll denn daran falsch (/=) sein, wenn das Grundverb bereits die Substanz bezeichnet, weil es das Substantiv/Subjekt bereits enthält?

"Sein" stammt von urindogermanisch
as
und bedeutet "atmen" (woraus indisch "atman" "die Seele").

"atmen" läßt sich nicht losgelöst von einem atmenden Subjekt substantivieren. "Das Atmen fiel ihm beim Bergaufgehen schwer" kannst Du nicht bilden ohne ein "ihm", dem es schwer fiel.

Ein "höchstes Seiendes" aka "höchstes Wesen" ist als "höchstes Atmen" also allerhöchster Blödsinn.
 
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AW: Gott wird Mensch

Traditionalisten sind selten amüsiert, wenn man ihre alteingefahrenen Regeln und Rituale infrage stellt! :D
Heute haben aber diese Rolle die Kirchen, denn das Christentum ist ja nun nach fast 2000 Jahren nicht mehr gerade taufrisch!
Aber für mich gibt es Anzeichen, dass sich die eigentliche Lehre von Jesus, die ja von den Kirchen gnadenlos missachtet und verraten wurde, langsam rumspricht! :)
Und die eigentliche Lehre sagt ja aus, dass Menschen gleichberechtigte Wesen sind, alle Kinder Gottes sind und von daher Brüder und Schwestern und dass das Himmelreich inwendig in uns selber zu finden ist! :schnl:
Es braucht also keine priesterlichen Vermittler zwischen Gott und Mensch (mehr), wir finden Gott in uns selbst, wenn wir ihn überhaupt finden wollen! :)
Die priesterliche Theologie ist ein besonderes Feld. Sie beginnt erst nach der Vertreibung aus dem Paradies. Sie ist mit Opfern verbunden. Erstmals werden Opfer bei Kain und Abel erwähnt. Sie können als Bild für das allgemeine Priestertum verstanden werden. Das in Gottes Augen höher wertige Opfer Abels kann als Bild für das besondere Priestertum verstanden werden. Vor allem findet das besondere Priestertum sein Vorbild in Melchisedek als Herrscher des Friedens und Bild Gottes Sohnes (Vgl. Hebr 7,3). Im Anschluss daran wird Jesus als der Hohe Priester des neuen Bundes verstanden. In seinem Opfer hat er alle Opfer versöhnt: das Brotopfer und das Fleischopfer. Von seiner Priesterschaft leitet sich alle Priesterschaft ab: die allgemeine und die besondere. Wo Jesus Barmherzigkeit statt Opfer fordert, ist Barmherzigkeit als das wahre Opfer zu verstehen, das im Gottesdienst durch den besonderen Priester vergegenwärtigt wird. Die besonderen Aufgaben in der Gemeinde hat Paulus im Bild der verschiedenen Begabungen, Charismen, und dem einen Leib mit vielen Gliedern ausgedrückt.
 
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