AW: Gott wird Mensch
Neben der Wortbedeutung bietet die triplex intelligentia spiritualis als dreifacher Bildsinn vielfältige Möglichkeiten, die Bibel theologisch, ethisch und mystisch zu verstehen.
Das gilt natürlich auch für die Dogmen:
Gott ist im Prinzip der Schöpfer.
Gott ist in der Welt.
Gott ist im Vater.
Gott ist im Sohn.
Gott ist im Geist.
Gott ist in der Gottesmutter.
Gott ist in allen Gläubigen.
Die makellose Konzeption Marias besagt, dass die Kirche die Empfängnis Marias als von Erbsünde frei erfunden hat.
Die immerwährende Jungfräulichkeit Marias besagt, dass Maria Jesus vom Heiligen Geist erfüllt als das ewige Wort mit reinem Herzen empfangen und zur Welt gebracht, in der Krippe Gott geschaut und ihren Sohn mit immer reinem Herzen als von Gott gegeben geliebt hat.
Auch Christus wurde - gemäß Kirchenlied - allzeit geduldig erfunden.
Gott ist der Name und Inbegriff des höchsten Guten.
Wer dem Guten treu bleibt und danach handelt, indem er den Nächsten liebt wie sich selbst, wird leben.
Wer Gott immer treu bleibt, lebt ewig mit ihm.
Wer vom Guten abfällt, kann wieder umkehren.
Wer vom Guten für immer abfällt, gelangt nicht zur himmlischen Ehre.
hallo overkott,
danke für deine antwort.
wie mir scheint, stehen hinter allen wort-begriffen (so wie "vater", "sohn", "hl. geist", "gottesmutter", "immerwährende jungfräulichkeit", ...) gewisse codierte definitionen, die die "gläubigen" deiner glaubensgemeinschaft als für sie passend akzeptieren. ich will sie daher für dich und jene keineswegs in frage stellen - bemerke jedoch, dass ICH bei all diesen definitinen wohl eine andere herangehensweise habe - und damit schlussendlich zu anderen "aussagen" kommen würde.
diese, meine aussagen, könnten sich dort und da mit den deinigen/euren überschneiden - doch gänzlich gleich sind sie mMn nicht.
sogar dann nicht, wenn wir letztendlich auf ein sehr ähnliches endergebnis kämen.
was aber den letzten satz deiner oben angeführten dogmen betrifft:
Wer vom Guten für immer abfällt, gelangt nicht zur himmlischen Ehre, so bin ich
komplett anderer ansicht.
aus meinem "gottes/glaubens/lebens-verständnis" heraus ist es nicht möglich "für immer" "vom Guten" abzufallen - auch wenn das einzelnen menschen im erlebten augenblick als "unendlich lang" vorkommen mag.
im gegenteil:
ich erachte das "gekettet-sein" an die polarität von "gut und böse" auch nur als "zeiterscheinung". und damit ist es dem menschen auch möglich, sich aus dieser polaren begrifflichkeit weiter zu ent-wickeln.
ja - es geht sogar darum, irgendwann mal aus diesem kreis von "gut und böse" auszusteigen - oder sagen wir von mir aus sogar: "auf zu steigen".
und somit gehört aus meiner sicht "das böse" für die entwicklung des einzelnen menschen auch zu seinem entwicklungs-prinzip.
ich persönlich jedenfalls könnt die von dir angeführten dogmen keineswegs in ihrer oben dargelegten gänze als für mich passend annehmen.
zumal (ich sagte das schon des öfteren zu christen) ich
zu wenig ausgewogenheit im männlich/weiblichen kräfteverhältnis sehe.
so wie das oben beschrieben ist, ist es mir zu männerlastig. zu patriarchal (was natürlich historisch gesehen kein "wunder" ist.
)
und das bringt aus meiner sicht von vorneherein eine schieflastigkeit in das obige dogmen-gefüge.
liebe grüße
kathi