Gott
Christinnen und Christen glauben an den Gott, der in Jesus Christus auf die Welt gekommen ist.
„Wem wollt ihr mich gleichstellen, und mit wem vergleicht ihr mich? An wem messt ihr mich, dass ich ihm gleich sein soll?“, lässt der Prophet Jesaja Gott sagen (
Jesaja 46,5). Es ist eine rhetorische Frage. Die Antwort: Gott ist mit nichts gleichzustellen und mit nichts zu vergleichen.
Manche sagen daher: Über Gott könne man nur negative Aussagen treffen. Zum Beispiel: Gott ist unfassbar, unbegrenzt, unsichtbar. Oder: Gott ist radikal vom Menschen verschieden. Folglich ist Gott ewig, da der Mensch zeitlich ist. Gott ist allmächtig, denn er ist unendlich mächtiger als jeder Mensch. Andere sehen in Gott den Ursprung aller Dinge – oder den Schöpfer aller Dinge.
Die Reformatoren stellten die Offenbarung Gottes in der Heiligen Schrift in den Mittelpunkt. Gott hat sich den Menschen gezeigt, er ist Mensch geworden. Im Handeln Jesu wird deutlich, wer Gott ist. Luther sagt: „Gott ist ein glühender Backofen voller Liebe, der da reichet von der Erde bis an den Himmel.“
Jesus hat Gott mit „Vater“ angeredet, auf Aramäisch „Abba“. Für Jesus war Gott ein liebender Vater, der für seine Kinder sorgt. Der Prophet Jesaja spricht von Gott als einer Mutter: „Denn so spricht der HERR […] ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ (
Jesaja 66,13)
Im Gebet spricht man zu Gott, bedankt sich, klagt, jubelt oder hadert – wie die Beter in den biblischen Psalmen. Die Bibel beschreibt Gott auf ganz unterschiedliche Weise, meist in Bildern.
Aus dem Alten Testament stammen Erzählungen von Gott als „Herr der Heerscharen“. In diesen Erzählungen ist Gott ein Kriegsführer, der für sein Volk Israel streitet. Andere beschreiben Gott als guten Hirten (
Ps 23), der für seine Schafe sorgt, oder als Adler, der Menschen unter seinen Flügeln birgt (
5. Mose 32,11 ;
Psalm 91,4 ;
Psalm 36,8).
Für Christinnen und Christen begegnet Gott den Menschen auf
drei unterschiedliche Weisen: als Schöpfer, der die Welt und die Menschen liebt wie ein Vater seine Kinder. Als Sohn, der in Jesus Christus selbst Mensch geworden ist und das menschliche Leben geteilt hat – das Mensch gewordene Wort Gottes. Und schließlich als Heiliger Geist, der Menschen tröstet und aufrichtet.
https://www.ekd.de/Gott-11197.htm