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Manfredo
Guest
AW: Gott - die Ewigkeit
Zum Universalienstreit hier die Kurzfassung von Manfredo:
Im sogenannten Universalienstreit geht es letztendlich um die Allgemeinbegriffe. Es geht um das was Sprache vermag...
Das Bild von Thomas von Aquin, nämlich Abbildung der Wirklichkeit durch Sprache orientiert sich an dem was grob Aristoteles so sagt. Das heißt wir nehmen mit unseren Sinnen verschiede Bäume wahr und daraus bilden wir so etwas wie ein inneres geistiges Bild. Obwohl wir keinen Baum sehen, können wir uns so etwas wie einen Baum vorstellen. In diesem geistigen Bild kann man dann durch Abstraktion intuitiv soetwas wie eine Gemeinsamkeit dieser Bäume feststellen. Ich kann wahrnehmen was das unveränderliche ist, was den Baum zu einem Baum macht. Man nimmt intuitiv das Wesen eines Baumes wahr. Der Baum ist Baum durch sein Baumsein, weil er Anteil hat an diesem allgemeinen Wesen Baum.
Bei Platon haben wir dieses allgemeine Baumsein noch irgendwo in einer transzendenten Welt der Ideen.
Bei Aristoteles nicht, dass heißt, es gibt kein eigenes Baumsein, das es unabhängig von den Einzeldingen irgendwo gäbe. Nichts desto trotz kommt diesem allgemeinen Wesen des Baumes Realität zu, also wir sind hier bei den sogenannten Universalien, sprich Universalie heißt, wir haben einen Begriff, der ist in einer Weise universal, dass er quasi Aufschluß gibt über alle Einzeldinge und der Begriff bezeichnet etwas, das zuhöchst real ist. Also wenn wir uns über Bäume unterhalten, unterhalten wir uns eigentlich über das Wesen von Bäumen.
Ockham hat die große These vertreten, alles was man denkerisch nicht braucht, kann man auch weglassen, also es gibt nachwievor die Einzeldinge, die wahrnehmbar sind, aber das geistige Bild brauch ich nicht unbedingt als eine methodische Annahme. Es ist nach Ockham kein grundlegendes darunter liegendes Wesen anzunehmen, sprich ich kümmere mich um Einzeldinge, aber nicht um ein allgemeines Wesen. Der Baum ist einfach Baum. Die Universalie fällt damit weg, damit kommt ihr keine ontologische Realität zu. Das allgemeine Wesen ist letztendlich eine Folge von Abstraktion, ein Konstrukt , das ich mir bilde, um etwas über Einzeldinge aussagen zu können. Nicht nur Ockham sondern auch Abälard vertritt solch eine Position.
Im 14. Jhdt. bekommt diese Auffassung so etwas wie eine Breitenwirkung. Ockham geht davon aus, dass Gott alles Seiende individuell geschaffen aht, also er hat nicht ein Wesen Frau geschaffen und dann verschiedene Einzelwesen dazu, sondern er hat verschiede Menschen geschaffen, die wir in der Folge als Frau bzw Mann identifizieren usw. Der Begriffsnominalismus wäre nur Einzeldinge existieren, allgemeine Begriffe sind Fiktion, gedankliche Abstraktion bzw Mittel der Vorstellung um das Einzelne zu erkennen. Das wäre die Position gegen den Universalienrealismus. Das bedeutet natürlich auch, dass unsere Begriffe die Wirklichkeit nicht einfach abbilden, das war noch die Position von Aristoteles oder von Thomas von Aquin auch der ganze Platonismus arbeitet so, also mit Sprache bilden wir Wirklichkeit nicht ab, sondern Sprache verschafft uns so etwas wie einen perspektivischen Zugriff, letztendliche einen instrumentellen Zugriff auf Wirklichkeit.
lg
das problem ist mE nach dass du in deiner naiven weltsicht (ist jetzt nicht bösse gemeint - man nennt dies so) deine vorstellung von der äusseren welt mit der äusseren welt verwechselst......
evtl kommst du näher an die problematik ran wenn du die herleitung der begriffe historisch verfolgst
lese mal was über das "universalien problem" welches bei der entstehung des konstruktivismus pate stand... evtl kannst du danach mich besser verstehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Universalienproblemhttp://de.wikipedia.org/wiki/Universalienproblem
Zum Universalienstreit hier die Kurzfassung von Manfredo:
Im sogenannten Universalienstreit geht es letztendlich um die Allgemeinbegriffe. Es geht um das was Sprache vermag...
Das Bild von Thomas von Aquin, nämlich Abbildung der Wirklichkeit durch Sprache orientiert sich an dem was grob Aristoteles so sagt. Das heißt wir nehmen mit unseren Sinnen verschiede Bäume wahr und daraus bilden wir so etwas wie ein inneres geistiges Bild. Obwohl wir keinen Baum sehen, können wir uns so etwas wie einen Baum vorstellen. In diesem geistigen Bild kann man dann durch Abstraktion intuitiv soetwas wie eine Gemeinsamkeit dieser Bäume feststellen. Ich kann wahrnehmen was das unveränderliche ist, was den Baum zu einem Baum macht. Man nimmt intuitiv das Wesen eines Baumes wahr. Der Baum ist Baum durch sein Baumsein, weil er Anteil hat an diesem allgemeinen Wesen Baum.
Bei Platon haben wir dieses allgemeine Baumsein noch irgendwo in einer transzendenten Welt der Ideen.
Bei Aristoteles nicht, dass heißt, es gibt kein eigenes Baumsein, das es unabhängig von den Einzeldingen irgendwo gäbe. Nichts desto trotz kommt diesem allgemeinen Wesen des Baumes Realität zu, also wir sind hier bei den sogenannten Universalien, sprich Universalie heißt, wir haben einen Begriff, der ist in einer Weise universal, dass er quasi Aufschluß gibt über alle Einzeldinge und der Begriff bezeichnet etwas, das zuhöchst real ist. Also wenn wir uns über Bäume unterhalten, unterhalten wir uns eigentlich über das Wesen von Bäumen.
Ockham hat die große These vertreten, alles was man denkerisch nicht braucht, kann man auch weglassen, also es gibt nachwievor die Einzeldinge, die wahrnehmbar sind, aber das geistige Bild brauch ich nicht unbedingt als eine methodische Annahme. Es ist nach Ockham kein grundlegendes darunter liegendes Wesen anzunehmen, sprich ich kümmere mich um Einzeldinge, aber nicht um ein allgemeines Wesen. Der Baum ist einfach Baum. Die Universalie fällt damit weg, damit kommt ihr keine ontologische Realität zu. Das allgemeine Wesen ist letztendlich eine Folge von Abstraktion, ein Konstrukt , das ich mir bilde, um etwas über Einzeldinge aussagen zu können. Nicht nur Ockham sondern auch Abälard vertritt solch eine Position.
Im 14. Jhdt. bekommt diese Auffassung so etwas wie eine Breitenwirkung. Ockham geht davon aus, dass Gott alles Seiende individuell geschaffen aht, also er hat nicht ein Wesen Frau geschaffen und dann verschiedene Einzelwesen dazu, sondern er hat verschiede Menschen geschaffen, die wir in der Folge als Frau bzw Mann identifizieren usw. Der Begriffsnominalismus wäre nur Einzeldinge existieren, allgemeine Begriffe sind Fiktion, gedankliche Abstraktion bzw Mittel der Vorstellung um das Einzelne zu erkennen. Das wäre die Position gegen den Universalienrealismus. Das bedeutet natürlich auch, dass unsere Begriffe die Wirklichkeit nicht einfach abbilden, das war noch die Position von Aristoteles oder von Thomas von Aquin auch der ganze Platonismus arbeitet so, also mit Sprache bilden wir Wirklichkeit nicht ab, sondern Sprache verschafft uns so etwas wie einen perspektivischen Zugriff, letztendliche einen instrumentellen Zugriff auf Wirklichkeit.
lg
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