Bernd schrieb:
Vielleicht sollte man lieber ein lebensfreundlicheres Land schaffen, was den Eltern weniger Zukunftsangst und mehr sozialen Zusammenhalt bietet, Rücksicht für Arbeitszeitprobleme von Müttern und Vätern, was den Jugendlichen eine Lehrstelle und einen Studienplatz bereithält und wo eine Mutter sich bei der Arbeitssuche anschließend nicht entschuldigen muss, wenn sie 3 Jahre „Berufserfahrung eingebüßt“ hat, weil ein Kind sich nun leider noch nicht von Geld stillen lassen kann ...alsdass man auch das wieder symbolisch durch die Geldspritze ersetzt und dann das Kind den Gesetzen eines raubtierartigen Marktes aussetzt.
Die Wirtschaft, auch die privaten Wohnraum-Eigentümer verdienen sich teilweise dumm und dämlich an solchen Entwicklungen...warum lässt man diese nicht die Rentenkasse sanieren. Denkbar wäre eine Pflichtabgabe auf Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung, gleich wie aus Kapitaleinkünften, die unter Berücksichtigung ordentlicher Freibeträge, etwa so berechnet werden könnte, wie die Rentenbeiträge vom Arbeitseinkommen.
Viele Grüße
Bernd
Dem ersten Teil Deiner Antwort zuzustimmen, fällt nicht schwer. Dazu gehört auch ein Wertewandel - Kinder können auch Reichtum wenngleich anderer Art bedeuten, was Zeilinger zurecht andeutet.
Dein letzter Absatz, lieber Bernd, verursacht ein wenig Stirnerunzeln.
1. "Die Wirtschaft" - wer oder was ist das? Gehören die Millionen Arbeitnehmer nicht auch dazu? Zählt der kleine, um Aufträge ringende Handwerker auch zu jenen, die sich "dumme und dämlich verdienen"? Gilt das auch für die Tausenden von konkursreifen Firmen?
2. Ich halte mit Dir jede Wette in beliebiger Höhe, dass eine zusätzliche "Pflichtabgabe" (Steuern zahlen sie eh) auf Vermietung und Verpachtung sofort auf die Mieter und Pächter mit entsprechenden Folgen umgelegt wird.
3. Die Wette gilt gleichfalls für die Folgen der Abgaben auf Kapitaleinkünfte: Das Kapital - scheu wie ein Reh - flieht sofort ins Ausland.
Nein, dauerhaft lässt sich die Rentenkasse nur sanieren, genauer: der Generationenvertrag halten nur durch mehr Kinder und/oder Zuwanderung.
@Sammelantwort an Claus, Zeilinger, scilla und suche
Euren Thesen kann ich weitgehend zustimmen.
Stillschweigend haben wir in Deutschland - die österreichischen Verhältnisse kenne ich nicht so genau - das Problem des fehlenden Nachwuchses zur Aufrechterhaltung der Rentenstabilität durch Zuwanderung zu lösen versucht. Aber es war eine in die sozialen Sicherungssysteme - wie alle empirischen Forschungen ausweisen. Eine einzige Zahl mag dies verdeutlichen: Der Anteil der Sozialhilfeempfänger ist bei Ausländern dreimal so hoch wie bei Deutschen, gleiches gilt für den Arbeitslosenanteil. Bitte beachtet, ich spreche von Anteil als Prozentsatz der jeweiligen Bevölkerungsgruppe. Es bedarf keiner Erörterung, dass ALG II-Bezieher keine Leistungsträger für die Altersversorgung sein können.
Schwer zu beantworten ist die Frage: Wie viel Zuwanderung verkraftet ein Land? Das hängt von vielen Faktoren ab; aber es würde wohl zu weit führen, das jetzt näher zu erörtern. Ein bestimmter % hilft kaum weiter; entscheidend ist woher kommen die Immigraten, welche Vorbildung haben sie und wie integrationswillig sind sie?
Schlimm ist die Rasanz der Schrumpfung. In Frankreich werden im Mittel je Frau im Fertilitätsalter 1,9 Kinder geboren; das ist zwar auch noch etwas zu wenig (erforderlich: 2,16); aber wesentlich besser als in D und ähnlich A mit 1,3 Kindern bei fallender Tendenz. Vollzöge sich der demographische Kollaps langsamer, wären alle damit zusammenhängenden Probleme leichter zu lösen.
Dank an Euch namentlich Genannte, die Ihr zur Diskussion beigetragen habt.
Ziesemann