Sicher, wenn die Freude groß ist wunderbar,
jedoch die Kunst des Lebens besteht darin 'Schmerzen' zu haben und trotzdem dankbar zu sein, nämlich für den Hinweis.
Für welchen Hinweis und auf was?
Auf die Schmerzen oder auf die Dankbarkeit?
Entspannte Freude ist gut, jedoch wer Verantwortung hat kann das Leid des Daseins nicht ignorieren,
Er hat aber die Entscheidung darüber ob er sich eine momentane Freude gleich wieder durch das Erinnern an das Leid wieder vergällen lassen will oder noch lieber anderen vergällt, weil er gerade leidet.
es ist real und da hilft Dankbarkeit auch für Dinge
die nicht nur materielle Bereicherung bedeuten z.B. dankbar dafür zu sein etwas nicht zu brauchen um entspannte Freude zu erleben.
Und was ist mit den liebevollen Beziehungen der Menschen untereinander?
Diese Situation gehört für mich in den Bereich der Selbstverständlichkeit und beschert Säugling und einer grundsätzlich nicht überforderten Mutter vielleicht kurzfristig Zufriedenheit,
Ja und das Selbstverständliche ist schon in meiner Kindheit nicht mehr selbstverständlich gewesen.
Diese Zufriedenheit kann sich eben ausdehnen, wenn die Liebe auch wahrgenommen wird die zwischen Mutter und Kind besteht und den Vater mit einbezieht.
die aber recht bald auf Seiten des Babys wieder von unangenehmen Gefühlen wie Blähungen, einer unerreichbaren Rassel oder erneutem Magenknurren abgelöst wird,
Ja von diesen Leiden wird ein Säugling erfasst, von dem sich die Mutter weit entfernt hat. Was in meiner Kindheit und Jugend durchaus Gang und Gäbe war. Ein Säugling wurde nach der Uhr alle vier Stunden gestillt und nicht nach seinem Bedürfnis. Weg geschoben und schreien gelassen.
auf Seiten der Mutter von der nächsten Pflicht wie Windelnwaschen und dergleichen.
Wo ist da der Vater, als Hüter und Beschützer von Mutter und Kind?
Dein Idyll gibt es nur sehr punktuell und nach meinen Erfahrungen überwiegen die Sorgen quantitativ weit über den Momenten gemeinsamem, dankbarem Entspanntseins.
Dieses Idyll hat aber viel mit der Grundstimmung und dem Urvertrauen zu tun die ein Mensch zu Beginn seines Lebens entwickeln kann oder eben da grundsätzlich gestört wurde.
Stimmt, das ist Schwachsinn, aber die Identifikation mit dem (angenommenem) Verursacher ist manchmal leichter zu ertragen als das Gefühl des Verlassenseins - hörte ich einmal einen Psychologen sagen.
Ja und auch selber eine Schuld zu übernehmen, die kann ja abgetragen weiden. Da entsteht dann ein Gefühl der Macht.
Jemanden schuldig zu erklären heißt ihm auch Verantwortung zu geben und in eine Beziehung einzutreten.
Ein Säugling kann nur verlassen werden. Er ist selber unfähig jemanden von sich aus zu verlassen.
Also doch nix mit Erlösung von der Erbschuld durch die Taufe?
Für den das nix ist, für den ist das dann auch nix. Was ist mit denen für die es eine wichtige Bedeutung hat? Rein geboren in eine Tradition?
Davon abgesehen glaube ich nicht, dass diese Sichtweise ein geeigneter Weg ist, sich von den übernommenen Belastungen der vorangegangenen Generation zu befreien,
Dann können auch keine Wunder geschehen. Denn es geschieht alles nach unserem Glauben. Ich glaube immer noch, dass die eigene Identifikation mit Jesus Christus und meine daraus folgernde Behauptung:
Ich bin göttlich und okay und Du bist göttlich und okay!
Der Königsweg aus unserem derzeitigen Dilemma ist.
weiter kommt man, wenn man von Fehleinschätzungen oder Irrtümern der Vorfahren statt vom Verschulden ausgehend nach dem ursächlichen Punkt der Negativspirale sucht, um diese Spirale verstehend von genau dort durch die eigene Lebensführung neu auszurichten.
Wohin, will
man denn kommen?
Dies gelingt sicher nicht, ohne eigenen Irrtümern zu erliegen, weshalb ich die Fähigkeit zu Neugier und Lernfreude (gegebenenfalls auch aus Fehlern) für die kostbarste menschliche Perle halte und eben nicht die Vergebung.
Ja und es kommt darauf an, auf was Du Deine Neugier, ich benutze lieber das Wort Interesse richtetest und was Du wozu und wofür lernen willst. Aus diesem Grunde stelle ich ja auch in jedem meinem Beitrag meine Frage, wofür Du bist?
Aus Fehlern kann jeder Mensch lernen und eben so lange üben, bis er mit dem Ergebnis zufrieden ist. Aber was ist ein Fehler?
"Drei Viertel aller Misshelligkeiten und Missverständnisse werden aus der Welt verschwinden, wenn wir uns in die Lage unserer Gegner versetzen und ihren Standpunkt verstehen. Wir werden dann entweder sogleich mit ihnen einig werden oder wir werden nachsichtig über sie denken." Mahatma Gandhi
Da hat Gandhi sicher Recht. Nur leben wir nicht in Indien und dort zu Beginn des vorigen Jahrhunderts sondern hier und jetzt in Mitteleuropa mit durch eine verdrehte Logik im Geist verwirrter Menschen. Und Gandhi hat von Deutschland gesagt, dass es zur Zeit des 3. Reiches uns an der geistigen Größe gefehlt hat. Da setze ich an.
Das nachsichtige Denken bzw. verständnisvolles und damit liebevolles Denken und Handeln vermisse ich nicht nur hier im Forum ganz schwer.
rg