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Depressionen ?

ich versteh dich - und ich hab ja auch gesagt, dass man die gründe nur dann finden kann, wenn's einem schon BESSER geht - also man bereits wieder imstande ist, dort effektiv hinzuschauen, wo die probleme tatsächlich liegen:

es sind NIE(!) andere schuld, sondern man hat immer selbst vorher etwas getan, das bewirkt hat, dass man sich leute 'magnetisch anzieht' (und seien es elternteile), die einem scheinbar handfeste 'gründe' liefern, um alles aufzugeben und hinzuwerfen oder hasserfüllt zu sein.

es erfordert verantwortungsbereitschaft und vor allem den richtigen weg, das effektiv zu tun, um tatsächlich an antworten - also reale geschehnisse - heranzukommen und sie aufzulösen.

das kennt natürlich nur jemand, der's bereits getan und erlebt hat, wie rasch sich etwas in nichts auflösen kann, das einen ein halbes leben lang fast auf null runterzudrücken geschafft hatte...!!
 
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Ich bin depressiv

Kein Mensch der diese Krankheit nicht selbst erlebt hat, kann über die wahre Wirkung einer Depression schreiben. Glaubt mir, das Leid und die Ängste sind einfach unvorstellbar. Ich meinerseits bin manisch depressiv (Sturzflieger).
Im Augenblick stecke ich mitten tief drinnen in einer depressiven Phase. Jede Sekunde die lebe wird mir zur Qual, und das interessante dabei, du weisst nicht warum und kannst nirgends den Hebel ansetzen, um etwas zu verändern.
Jeder normale Gedanke wird sofort von einem quälenden Mitgedanken geprägt, und wiederum bist du hilflos etwas entgegenzusetzen.
Alle Bereiche deines gesamten Lebens sind von dieser heimtückischen Geisel Depression durchsetzt, das beginnt bei der bei der Körperpflege am Morgen und geht bis zum Lesen eines Buches am Abend. Beides sind gigantische Schwerstarbeiten unsagbaren Ausmaßes, und von dem Buch, in dem du gelesen hast, erinnerst du dich nur mehr an zwei Zeilen.
Ich persönlich verspüre einen fortwährenden Druck in der Brust, für mich durch nichts erklärbar.
Der Zeitbegriff ist außer Kraft gesetzt. Denken, Lesen und Briefeschreiben erfolgt nur mehr mit einem Bruchteil der normalen Gehirnleistung, außerdem
lebe ich seit Ende der Manie und nach eineinhalbmonatigen stationären Aufenthalt völlig zurückgezogen, und kontaktiere nur mehr ganz wenige Menschen. Die Manie will ich hier nicht weiter beschreiben, vielleicht später einmal.
Eine Manie ist für den Patienten das schönste auf der Welt.
Der Gedanke an Selbstmord sitzt dir schon morgens beim Aufstehen im Nacken.
Nicht nur, dass du im Zusammenhang mit dieser Erkrankung alles verloren hast, du stehst einfach vor einem Trümmerhaufen deiner materiellen Existenz,
dreissig Jahre und alle zehn Jahre Depression taten das ihrige. Hier nützte auch das "Zusammenreissen" in noch jungen Jahren nichts, weil die Krankenschübe im Abstand von zehn Jahren ausbrachen. Keiner kann sich vorstellen welche Kraft es kostete wieder ins Berufsleben einzusteigen.
Ich möchte jeden Gesunden in Erinnerung bringen und dass er sich vorstellen soll, dass jeder Gedanke den er gebiert von einem negativen Gedanken begleitet wird,... so lebt ein Depressiver und das ist auf die Dauer unerträglich.
lp.
 
kathi schrieb:
Lieber Leopold,
leider gibt es nichts, was ich für Dich tun kann außer:
:umarm: und :trost: im Geiste.

Kathi
Danke liebe Kathi, deine Bemühungen sind wirklich lieb,
nur dringt nichts in meinen "versteinerten" Körper.
Nur die Zeit, wie lange weiß keiner, kann dieses Problem lösen,
und bis das soweit ist besteht Hoffnungslosigkeit.
Liebe Grüße Leo :jump3: :jump3:
 
leopoldprokesch schrieb:
Danke liebe Kathi, deine Bemühungen sind wirklich lieb,
nur dringt nichts in meinen "versteinerten" Körper.
Nur die Zeit, wie lange weiß keiner, kann dieses Problem lösen,
und bis das soweit ist besteht Hoffnungslosigkeit.
Liebe Grüße Leo :jump3: :jump3:

Lieber Leo,

was ich Dir noch sagen wollte: so, wie es jetzt gerade ist, darf es auch sein.
Nichts an Dir ist falsch. Du brauchst nicht anders sein, als Du es gerade bist. Nichts, von dem, wie Du es jetzt erlebst, ist unnötig.
Erlaube Dir, so zu sein, wie Du es im Augenblick bist: versteinert, depressiv, zu...
Versuche nicht, es zu ändern!
Liebe Dich, auch wenn Du so bist....bis es wieder anders ist.

Auch wenn nichts zu Dir dringt, schicke ich Dir viele liebe Grüße.
...und keine Angst: Du musst dafür keineswegs "dankbar" sein.

i.h.D.l.
Kathi
 
kathi schrieb:
Lieber Leo,

was ich Dir noch sagen wollte: so, wie es jetzt gerade ist, darf es auch sein.
Nichts an Dir ist falsch. Du brauchst nicht anders sein, als Du es gerade bist. Nichts, von dem, wie Du es jetzt erlebst, ist unnötig.
Erlaube Dir, so zu sein, wie Du es im Augenblick bist: versteinert, depressiv, zu...
Versuche nicht, es zu ändern!
Liebe Dich, auch wenn Du so bist....bis es wieder anders ist.

Auch wenn nichts zu Dir dringt, schicke ich Dir viele liebe Grüße.
...und keine Angst: Du musst dafür keineswegs "dankbar" sein.

i.h.D.l.
Kathi


Liebe Kathi,
deine Tipps finde ich wirklich gut, aber sie sind für mich nicht leicht einzuhalten, wenn du sogar zeitweise von dir selber Angst bekommst. (Ich zumindest). Ich stehe dauernd in psychiatrischer Behandlung, schlucke genug Tabletten und gehe mindest vier mal in der Woche in Selbsthilfegruppen. Der Wirkungsgrad scheint Null zu sein. Eine derartige innerliche Verzweiflung mußte ich noch nie in meinem ganzen Leben verspüren.
Liebe Grüße Leo
 
Hallo leopoldprokesch, kennst du denn die Ursache deiner Depression?
Hoffe jedenfals das es dir bald wieder besser geht.

Greez Trist
 
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leopoldprokesch schrieb:
Liebe Kathi,
deine Tipps finde ich wirklich gut, aber sie sind für mich nicht leicht einzuhalten, wenn du sogar zeitweise von dir selber Angst bekommst. (Ich zumindest). Ich stehe dauernd in psychiatrischer Behandlung, schlucke genug Tabletten und gehe mindest vier mal in der Woche in Selbsthilfegruppen. Der Wirkungsgrad scheint Null zu sein. Eine derartige innerliche Verzweiflung mußte ich noch nie in meinem ganzen Leben verspüren.
Liebe Grüße Leo
Lieber Leo,

Du darfst auch Angst vor Dir selbst haben!
Wer hatte die denn nie?
Ich jedenfalls kenne das!

Mir geht es in meinem Leben auch erst ab dem Zeitpunkt deutlich besser, ab dem ich mir ERLAUBTE, all das zu sein, was ich bin und all das zu spüren, was ich spüre.
Je mehr ich dies für mich zusammenbrachte, desto weniger Ängste befielen mich. Allmählich hat sich dieses Thema zum Positiven verändert.
Ich wünsche Dir sehr, dass es für Dich auch so kommen kann!

... die Tatsache, dass wir miteinander schreiben, zeigt doch, dass nicht alles verloren ist...

:kuss1: Kathi
 
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