Es gibt aber auch negative Nahtoderfahrungen. Diese werden scheinbar besonders häufig von depressiven, ängstlichen und hasserfüllten Menschen gemacht. Das würde wiederum dafür sprechen, dass man in diesen Erfahrungen nicht wirklich das Jenseits, sondern ein ins Jenseits projiziertes Bild der eigenen Gefühlslage gezeigt bekommt.
Wem die Verbindung zur Liebe im Leben "verwehrt" blieb, konnte sich einer anderen Verbindung, nämlich der zur Angst, nicht entledigen.
Aus dieser Angst erwächst auch eine Angst vor dem Tod. Wer in dieser Verfassung in die Transformation geht kann (wie in seinem Leben) all das Schöne gar nicht sehen und spüren. Er sieht und fühlt (wie gewohnt) nur Schlechtes. Es brauchr eine gewisse Zeit, bis sich diese Blockaden lösen werden. Das ist genau der Punkt, wenn es heißt: das Sterben sollte schon zu Lebzeiten gelernt werden.
In der Anthroposophie wird immer gesagt, dass wir auf der Erde sind um uns aus der Freiheit heraus für die Liebe zu entscheiden. Für mich klingt das irgendwie zu blumig, einfach weil ich nicht begreife, wie das in der Praxis aussehen soll.
Das Grunddilemma vieler Menschen ist, dass sie sich isoliert sehen.
Sie ziehen eine Grenze um sich herum und dann heißt es: ˋ
Ich und die Welt da draußen´
Das ist natürlich eine Riesendummheit, die das Leben schwer macht.
Die Wahrheit ist, dass wir mit allen und mit allem sehr viel zu tun haben.
Wir sind alle Bestandteile vom Ganzen.
Ich vergleiche es immer gern mit einem Baum. Blätter ergeben einen Zweig, Zweige ergeben einen Ast, Äste ergeben eine Krone, der Stamm trägt die Krone und die Wurzel nährt das ganze System. Keines dieser Elemente ist überflüssig, denn alles hat eine ganz konkrete und wichtige Aufgabe.
Mit uns Menschen ist das nicht viel anders, wir sind Bestandteil der Natur, so wie Tiere und Pflanzen auch.
Wir haben Aussicht auf ein gutes Leben, wenn es der restlichen Natur auch gut geht, Deshalb
hätten wir allen Grund, die Natur (und alles in ihr) zu lieben und liebvoll damit umzugehen.
Der Mensch muss begreifen, dass alles was er der Natur (in blinder Gedankenlosigkeit) "raubt", wird ihm in andere Form schmerzhaft fehlen.
Jede Art, die ausstirbt, und wenn es nur ein kleines Insekt ist, hatte eine ganz konkrete Funktion. Es ist egal ob sie Pflanzen bestäubt hat oder Futtergrundlage für eine andere Art war. Ihr Verschwinden ist eine Katastrophe. Aber wie sieht es in Wirklichkeit aus? Die Menschen sind, den Tod der Arten betreffend, Massenmörder und abgesehen davon bringen sie sich auch gerne untereinander um.
Normalerweise wird das sinnvolle Verhalten der verschiedenen Spezies über das universelle Bewusstsein in den richtigen Bahnen gehalten.
Der Mensch hat dieses Regularium zu großen Teilen - durch die Gehirnaktivität - verloren. Sein Gehirn filtert und verzerrt und lässt die tieferen Zusammenhänge immer mehr in den Hintergrund rücken.
Materialistische Strukturen und rein rationales Denken haben zu einer letztendlich tötlichen Arroganz geführt, die die Menschheit an die Schwelle geführt hat, an der wir jetzt stehen.
Wie das Blatt gewendet werden kann?
Es könnte gewendet werden, wenn nicht mehr die Effizienz Grundlage aller Entscheidungen ist, sondern die Liebe zur Natur und die Bemühung alles zu ihrer Rettung zu tun.
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit ? Nicht groß.
Es ist noch nicht schlimm genug (obwohl es sehr schlimm ist). Ich denke, In den nächsten hundert Jahren, wird ein großer Teil der Menscheit zu Tode kommen. Eine Reihe von Wissenschaftlern hält das komplette Verschwinden unserer Art für sehr wahrscheinlich.
Menschen bilden Fronten und ziehen gegeneinander zu Felde, anstatt alle Kräfte zu bündeln und wie Brüder in eine Richtung zu marschieren. Auf der metaphysischen Ebene betrachtet, wäre da schon noch etwas Hoffnung, weil hier die Liebe als Bindeglied durchaus erkannt ist. Nur muss sie hier - in diesem Leben - entfaltet werden (weil hier das Unheil gestoppt werden muss) und nicht in irgendwelchen fernen Existenzen.
Aber du hast Recht, ˋWie soll das in der Praxis aussehen?ˋ
LG Helmfried