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Geboren um zu Sterben - Warum unser Dasein so paradox ist

Ich habe gesehen wie ein Urgroßvater von mir an Krebs verreckt ist. Voller Schmerzen und noch am Tag vor seines Ablebens war ich bei ihm und habe das entsetzten in seinen Augen gesehen.
Warum hat er nicht mehr Schmerzmittel bekomme die sein qualvolles Ableben erleichtert hätten?
Ihm mehr Schmerzmittel zu geben könnte seine Lebenserwartung verkürzen und deshalb wäre das illegale aktive Sterbehilfe.
Die Welt ist voll von Wahnsinnigen die lieber Menschen noch lieber Tage weiter jede Minuten qualvoll leiden sehen, als Ihnen zu helfen.
Die nötigen Schmerzmittel gibt es. Nur nicht den Willen sie auch anzuwenden.

Ja, das Thema Sterbehilfe/Suizidbegleitung beschäftigt mich auch immer wieder mal. Ich habe dazu vor längerer Zeit schon mal einen eigenen Thread aufgemacht:

 
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In der Schweiz kämpft EXIT für ein Recht auf den Tod ab einem höheren Alter auch ohne hoffnungslose Krankheit.
Ich finde das nicht "schlimm". Für Jüngere würde ich es nicht unterschreiben.
Wenn man im höheren Alter das Gefühl hat, das Leben voll gelebt zu haben und nun nur noch "vegetiert", weil kaum
noch Erlebnisspielraum besteht, finde ich die Entscheidung in Ordnung, was nicht heisst, dass ich diesen Weg gehen könnte.
Solange man die Innenwelten (siehe anderer thread) noch beleben kann (lesen, hören, etc.) ist noch Sinn vorhanden.
 
Für vor allem alte, kranke Menschen kann das Leben in dieser gottlosen Welt zu einer Qual werden.
 
Für vor allem alte, kranke Menschen kann das Leben in dieser gottlosen Welt zu einer Qual werden.
Mein Urgroßvater war ein Gottgläubiger, aber es kam kein Gott zur Hilfe, obwohl der sogar für das
Leid überhaupt verantwortlich zeichnet.
Sei froh wenn es keinen Gott gibt, denn der wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sehr anders als du
es dir erträumst. Wenn man diesem nicht schwächliche Unfähigkeit als Vertrauensschuss einräumt, hat man es mit einem Sadisten zu tun.
 
Hallo Chris,
wenn du schreibst:
"Wir sind hier auf Erden weder lebendig noch tot, sondern in einem Zwischenzustand gefangen."
klingt das schon etwas verzweifelt und verdreht die Dinge auch ziemlich.
Wir sind nicht geboren um zu sterben.
Wir sind geboren, um den SEIN eine Form zu geben.
Nach der Geburt vergisst der Mensch naturgemäß, dass er aus dem SEIN kommt.
Deshalb ist es die Aufgabe des Menschen, sich dem Doppelcharakter seiner Existenz bewusst zu werden. Er ist einerseits Körper und Geist und ist andererseits ein spirituelles (seelisches) Wesen.
Wenn diese Erkenntnis nicht kommt, nicht in sein Bewusstsein einfließt, kann der Mensch seine innere Balance (seinen Frieden) nicht finden.
LEBEN und SEIN müssen zusammengebracht werden, dadurch werden auch Denken und Fühlen zu einer Einheit.
Wenn diese Einheit nicht erreicht wird, kommt es idR dazu, dass der Mensch versucht, über die Ratio (also über das Denken) sein Leben zu erfassen und zu meistern und das geht nie gut.
Gerade auch bei Männern "kränkelt" die Gefühswelt oft; das akzeptieren von Gefühlen und das reagieren auf Gefühle wird oft als Gefühlsduselei von Weicheiern abgetan (da der Indianer ja keinen Schmerz kennt).
Die Aussage: ˋDas Leben ist endlichˋ ist zweifellos richtig.
Die Aussage: ˋDer Tod ist unendlichˋ ist jedoch falsch.
Das SEIN ist unendlich, der Tod ist nur die finale Phase des Lebens.
Im SEIN (in der körperlosen Existenz) ist dieses (nun vergangene) Leben nur eine Episode.
Dennoch kann jegliches Leben (in der Form) nie als sinnlos oder Selbstzweck betrachtet werden, da alle Entwicklung und Entfaltung nur in der Form (im körperlichen Dasein) geschehen kann.
Warum willst du die ˋHinfälligkeit des irdischen Lebensˋ verdrängen ?
Ich finde es gut, dass dieses Leben zu gegebener Zeit sein Ende findet.
Wenn die Zusammenhänge begriffen und das Leben nicht nur ˋbedachtˋ sondern auch ´erfühlt´ wird, ist auch die Angst vor dem Tod verschwunden.
Das Leben hat einen Sinn.
Diese Erkenntnis ist sehr wichtig. Bleibt die Frage, warum dem Einen das Leben mehr oder weniger zufällt und der Andere doch mehr Probleme damit hat.
Ich empfinde dieses ´mehr an Problemen´ nicht als Nachteil; verlangt es mir doch ab, mich eingehender und tiefer mit vielen Dingen zu beschäftigen. Da ich auch so meine Probleme hatte, bin ich heute (fast) froh, dass es sie gab. Es bringt festen Boden unter die Füße, wenn den Stürmen lange genug getrotzt wurde und die vielen Irrwege im Nachhinein auch noch ihren Sinn bekommen.
Das Leben kann schön sein:
- wenn ich es in seinem Wesen erst einmal richtig erkannt habe
- wenn ich es (zu-)lasse (und der Kampf gegen Windmühlen immer weniger wird)

dir liebe Grüße * Helmfried

P.S.: Die Entfaltung der Liebe zu allen und zu allem (die wohl wichtigste Aufgabe) muss bei alldem wichtigstes Ziel bleiben. Ohne Liebe bleibt das Leben immer arm.
schön ausgedrückt
 
In der Schweiz kämpft EXIT für ein Recht auf den Tod ab einem höheren Alter auch ohne hoffnungslose Krankheit.
Ich finde das nicht "schlimm". Für Jüngere würde ich es nicht unterschreiben.
Wenn man im höheren Alter das Gefühl hat, das Leben voll gelebt zu haben und nun nur noch "vegetiert", weil kaum
noch Erlebnisspielraum besteht, finde ich die Entscheidung in Ordnung, was nicht heisst, dass ich diesen Weg gehen könnte.
Solange man die Innenwelten (siehe anderer thread) noch beleben kann (lesen, hören, etc.) ist noch Sinn vorhanden.
Erinnert mich an die Forderungen der Kyniker (letztendlich auch nur durch mindestens 3. Hand überliefert), welche forderten, dass die Alten, so sie nichts mehr zum Unterhalt der Gemeinschaft beitragen konnten, sich vor die Haustür zu setzen hätten und ihr unnützes Leben zum Wohl der Jungen verhungernder Weise hinzugeben hätten.
 
Erinnert mich an die Forderungen der Kyniker (letztendlich auch nur durch mindestens 3. Hand überliefert), welche forderten, dass die Alten, so sie nichts mehr zum Unterhalt der Gemeinschaft beitragen konnten, sich vor die Haustür zu setzen hätten und ihr unnützes Leben zum Wohl der Jungen verhungernder Weise hinzugeben hätten.
Keine Ahnung was dich daran erinnert. Hier wurde von einem Recht gesprochen nicht von einer Pflicht.
Auch nicht um jemand anderen zu dienen sondern nur selbst entscheiden zu dürfen das man schmerzlos das Leben beendet, wenn einem
dieses nicht mehr lebenswert erscheint.
Ich glaube das hier größtenteils Helium zum assistierten Suizid verwendet wird. Das ist ein komplett schmerzfreier Tod, auch wenn Menschen der Begriff "ersticken" beängstigend vorkommen kann. Aber Helium sorgt hier für Bewusstlosigkeit bevor die Erstickung beginnt. Es gibt keine Atemnot. Die meisten Menschen die so etwas nicht in Anspruch nehmen werden weit unangenehmer sterben, aber kein bisschen weniger.
 
Mein Urgroßvater war ein Gottgläubiger, aber es kam kein Gott zur Hilfe, obwohl der sogar für das
Leid überhaupt verantwortlich zeichnet.
Sei froh wenn es keinen Gott gibt, denn der wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sehr anders als du
es dir erträumst. Wenn man diesem nicht schwächliche Unfähigkeit als Vertrauensschuss einräumt, hat man es mit einem Sadisten zu tun.
Du siehst die Sache mit GOTT falsch. So wie auch die Religionen und Menschheit sie falsch sehen.
Die jetzigen Götter sind alle menschengemacht und falsch !
Damit geht nichts oder nicht wirklich vorwärts.
Der Richtige GOTT greift hier erkennbar nicht ein - ausser Universum samt Leben hat er natürlich gemacht. Wir Menschen haben es hier SELBST in der Hand - auch ob wir uns an ihm orientieren. Bis jetzt NICHT !
 

Geboren um zu Sterben - Warum unser Dasein so paradox ist​


Es scheint nur dann paradox, wenn man Leben/Sterben unterscheidet.
 
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