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Frisch auf den Müll

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AW: Frisch auf den Müll

Heute ist der Ökolandbau weitestgehend zur Hure von Handelsketten und Lebensmitteldiscountern geworden, die bei Biolebensmitteln schnell ein grandioses Umsatzpotential entdeckt haben.

Jetzt wird mir einiges klar vor Augen in Bezug zu früheren Diskursen an anderer Stelle. Wer Ökoprodukte im heimischen Supermarkt einkauft, betrügt sich selbst und erhält - wie wahr - industrialisierte Güter mit einer Bezeichnung weit jenseits von Gut und Böse.
Nein, ökologische Lebensmittel gibt es auf dem Wochenmarkt oder im kleinen, ausgewiesenen Fachgeschäft seines Vertrauens. In einigen Regionen ist zusätzlich der Gang direkt zum Bauern möglich.
Es gibt eine einfache Faustregel. Tauchen dieselben Lebensmittel mit irgendeiner Bezeichnung des ökologischen Landbaus in min. 2 Bundesländern auf, ist das Produkt unter Beachtung seiner Terminologie absolut nichts wert.

Ökologisierte Industrielebensmittel stammen nicht vom Öko-Bauern.
 
AW: Frisch auf den Müll

In dieser Absolutheit auch absolut richtig, die reine Lehre, aber schon seit Jahrtausenden fernab jeder Wirklichkeit.

So lange schon?

Meine Großeltern haben vor 80 Jahren noch den größten Teil ihres Essens persönlich gekannt. Kartoffeln vom Feld, Eier von Hühnern, die man täglich selbst gefüttert hat, Milch von Kühen, die man selbst gemolken hat, Obst und Gemüse aus dem Garten ...

Was heute die Wirklichkeit ist, muss ja nicht der Maßstab sein, an dem ich mich ausrichte. Ist nicht jeder der Schöpfer seiner Wirklichkeit?
 
AW: Frisch auf den Müll

Also ich nehme jetzt den X-ten Anlauf dazu etwas zu schreiben ~ eine Aussage meinerseits zu formulieren, doch die Reportage hat noch immer Nachwirkungen der Sprachlosigkeit bei mir selbst hervorgebracht und die zweite Doku über das pervertierte Konsumverhalten steigert durch zustimmende Bekenntnis dieses wortlose Nicht-fassen-können.

Dabei kenne ich diese Fakten schon lange und bin sicherlich kein Konsumfeger oder Essensverschwender, aber die konsequente Umsetzung scheitert an meiner Befindlichkeit, Eigenart, Bequemlichkeit, Inkonsequenz und dies beschämt mich selbst.

Mein Konsum beschränkt sich auf Bücher, Schallplatten und Second Hand Artikel, meine Lebensmittel sind zumeist unverpackte Ware (Obst, Gemüse, Brot, Fisch, Naturjogurt in Gläsern usw...) Ich recycel meine Abfälle und selbst meine Möbel sind aus zweiter Hand oder sogar vom Sperrmüll aufgepimpt.

Aber trotz allem habe ich viel zu viel ~ große Wohnung voll, Keller und Bodenraum als Lager (habe leichte Messietendenzen und hebe sogar interessante Zeitungen auf). Wenn Lebensmittel von mir weggeschmissen werden müssen, weil sie verdorben sind (Schimmel in der Marmelade), dann tut mir das selbst weh.

Insbesondere mit der These, dass wir hier (ca. 20 % der Weltbevölkerung) im Überfluss auf Kosten der ca. 80 % Hunger- und Notleidenden leben, verstört mich und meine Seele schreit dabei laut auf..........

4 von 5 Kindern verhungern, verdursten, erkranken am MANGEL an Lebensmittel, Wasser und/oder Hygiene, heißt es in einer weiteren Doku "Matrix".

Nur was kann ich weiteres tun, um diesen Tatsachen entgegenzuwirken?
1. noch konsequenter sein ~ grenzt dann aber an Fanatismus? ab wann?
2. noch mehr Menschen in meinem Umfeld auf diese Tatsachen aufmerksam machen ~ bis zum Nervfaktor? ab wann?
 
AW: Frisch auf den Müll

So lange schon?

Meine Großeltern haben vor 80 Jahren noch den größten Teil ihres Essens persönlich gekannt. Kartoffeln vom Feld, Eier von Hühnern, die man täglich selbst gefüttert hat, Milch von Kühen, die man selbst gemolken hat, Obst und Gemüse aus dem Garten ...

Was heute die Wirklichkeit ist, muss ja nicht der Maßstab sein, an dem ich mich ausrichte. Ist nicht jeder der Schöpfer seiner Wirklichkeit?
Natürlich. Spätestens seit der gesellschaftlichen Arbeitsteilung in Ackerbauern als Viehzüchter:) über die Manifestierung der großen Metropolen und urbanen Räume bis zu Deinen Großeltern.
Du beschreibst sie als sich selbst versorgende Erwerbsbauern. Meine waren städtisches Proletariat bzw. Beamte der Polizei. Letztere mit dem berühmten Schreber-Garten. Schon sie wußten über die Herkunft ihrer Lebensmittel recht wenig, ihr Garten war Nahrungsergänzung nicht Nahrungssicherung.
Natürlich bist Du Schöpfer Deiner Wirklichkeit, Deiner kleinen Wirklichkeit, beim Essen und Trinken sind objektiv die meisten Menschen auf die große Wirklichkeit angwiesen und ihr Wille ist sekundär, solange sie ihm nicht durch gemeinsames Handeln das Primat verschaffen.
 
AW: Frisch auf den Müll

So lange schon?

Meine Großeltern haben vor 80 Jahren noch den größten Teil ihres Essens persönlich gekannt. Kartoffeln vom Feld, Eier von Hühnern, die man täglich selbst gefüttert hat, Milch von Kühen, die man selbst gemolken hat, Obst und Gemüse aus dem Garten ...

... und bis Ende September Küchernkräuter aus
dem Balkonkasten - beispielsweise Basilikum ...
wächst auch heute noch ... mitten in der Stadt ... :)
 
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AW: Frisch auf den Müll

Natürlich bist Du Schöpfer Deiner Wirklichkeit, Deiner kleinen Wirklichkeit, beim Essen und Trinken sind objektiv die meisten Menschen auf die große Wirklichkeit angwiesen und ihr Wille ist sekundär, solange sie ihm nicht durch gemeinsames Handeln das Primat verschaffen.

Auch Du bist Schöpfer Deiner Wirklichkeit, Deiner kleinen Wirklichkeit. Eine große Wirklichkeit, auf die jemand angewiesen wäre, sehe ich nicht. Wer sollte die erschaffen haben? Ich sehe nur Leute, die nichts anderes mehr können, als sich ihr Futter zu kaufen, weil sie weder über Land, noch über Fertigkeiten verfügen, um es selbst herzustellen. :)
 
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