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Frisch auf den Müll

AW: Frisch auf den Müll

Die angeblich vom letzten Glied, dem Konsumenten dazu gezwungen werden in dieser Forum zu produzieren.....

Aber Du hast recht. Man muß es genauer betrachten.

Produzent > Einkäufer > Nahrungsmittelindustrie > Handel > Konsument

Der Produzent produziert was er verkaufen kann.
Der Einkäufer kauft was die Nahrungsmittelindustrie verlangt.
Und diese erzeugt, was der Handel vorschreibt.
Und der Konsument kauft das, was der Handel anbietet.

Der Handel hat die absolute Herrschaft über die Ernährung übernommen.
Die Regel - die Nachfrage bestimmt das Angebot - gilt längst nicht mehr.

Im Prinzip ist es diesselbe Diktatur wie im ehemaligen Ostblock.
Kauf was da ist, was anderes gibt es nicht.

lg.eule
Da gibt es nur einen Ausweg: die Direktvermarktung! Womit wir u.a. beim ökologischen Landbau wären. Nur hat der leider auch seine Unschuld schon längst verloren!
 
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AW: Frisch auf den Müll

Schön daß Du mit mir einer Meinung bist:umarm:

Wo fangen wir an mit dem "Unterlaufen"?

???eule???

Ich denke, dass das mit dem "Wir" so eine problematische Sache ist...! (Wie die Geschichte der politischen Gruppieren, Parteien, Sekten o.ä. zu zeigen scheint...).
Ich habe für mich ab einem gewissen Zeitpunkt beschlossen, frei heraus zu sagen/schreiben, was ich denke...
Das ist zumindest schon mal eine theoretische Möglichkeit, ein System zu "unterlaufen". Allerdings ist diese Möglichkeit nicht nur theoretisch, denn in der Philosophie gilt wohl, dass man(n)/frau nur zu denken vermag, was er/sie auch selbst lebt....
Jeder Mensch kann also seine eigene Möglichkeit/Variante finden/entwickeln, ein sich früher oder später selbst zerstörendes System zu "unterlaufen", oder ....?
Gruß, moebius
 
AW: Frisch auf den Müll

Da gibt es nur einen Ausweg: die Direktvermarktung! Womit wir u.a. beim ökologischen Landbau wären. Nur hat der leider auch seine Unschuld schon längst verloren!

Ich bin mir nicht sicher, ob der "ökologische" Landbau je unschuldig war.:rolleyes:

Du hast recht. Die Direktvermarktung ist ein Weg, den Handel auszuschalten.
Aber nicht jeder, speziell der urbane Mensch, hat die Möglichkeit direkt beim Bauern einzukaufen. Abgesehen davon, kann nicht der gesamte Bedarf gedeckt werden.
Natürlich ist auch dieses Problem lösbar. Es gibt einige vielversprechende Ansätze in diese Richtung.

Die Realität ist aber, daß die Mehrheit der Menschen sich im Supermarkt mit Lebensmitteln versorgt, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden wo sie herkommen, wie sie erzeugt werden usw. Hauptsache sie liegen im Regal.
Und diese Mehrheit muß erst einmal dazu gebracht werden zu erkennen, daß sie für diesen Wahnsinn mitverantwortlich sind.
Erst dann wird sie ihr Kauf- und Ernährungsverhalten ändern und damit die massenhafte Vernichtung von Nahrungsmitteln stoppen.

Ich muß gestehen, ich bin sehr skeptisch daß es ohne irgend einem großen Knall gelingen wird.

lg.eule
 
AW: Frisch auf den Müll

Ich denke, dass das mit dem "Wir" so eine problematische Sache ist...! (Wie die Geschichte der politischen Gruppieren, Parteien, Sekten o.ä. zu zeigen scheint...).
Ich habe für mich ab einem gewissen Zeitpunkt beschlossen, frei heraus zu sagen/schreiben, was ich denke...
Das ist zumindest schon mal eine theoretische Möglichkeit, ein System zu "unterlaufen". Allerdings ist diese Möglichkeit nicht nur theoretisch, denn in der Philosophie gilt wohl, dass man(n)/frau nur zu denken vermag, was er/sie auch selbst lebt....
Jeder Mensch kann also seine eigene Möglichkeit/Variante finden/entwickeln, ein sich früher oder später selbst zerstörendes System zu "unterlaufen", oder ....?
Gruß, moebius

Sorry. Hab' ein Wort vergessen. Es sollte heißen:
Wo fangen wir BEIDE mit dem Unterlaufen an.
(Gedanke: "Aber wozu schreib' ich das, er hat es ja ohnehin richtig interpretiert")

Wobei frei heraussagen/schreiben in manchen Systemen gefährlich sein kann:rolleyes:

Ein Satz beschäftigt mich. Möglicherweise versteh' ich ihn auch nicht.

"daß man/frau nur zu denken vermag, was er/sie auch selbst lebt"

Vielleicht gilt er auch nur für Philosophen. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, daß ich zuerst umdenken muß, und dann passe ich das Leben dem Denken an.

Wo lieg' ich gedanklich falsch, daß ich diesen Satz nicht versteh'?
fragt kopfschüttelnd Eule
 
AW: Frisch auf den Müll

....
1. (Gedanke: "Aber wozu schreib' ich das, er hat es ja ohnehin richtig interpretiert")

2. Wobei frei heraussagen/schreiben in manchen Systemen gefährlich sein kann:rolleyes:

3. Ein Satz beschäftigt mich. Möglicherweise versteh' ich ihn auch nicht.

"daß man/frau nur zu denken vermag, was er/sie auch selbst lebt"

Vielleicht gilt er auch nur für Philosophen. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, daß ich zuerst umdenken muß, und dann passe ich das Leben dem Denken an.

Wo lieg' ich gedanklich falsch, daß ich diesen Satz nicht versteh'?
fragt kopfschüttelnd Eule
Zu 1.:
"Richtig interpretieren"/verstehen ist mein Beruf ...;)
Zu 2.:
Ja, aber im denkforum kann man(n)/frau mich ja sperren, wenn es zu gefährlich wird...
Zu 3.:
Das ist eine sehr gute Frage !!!
Ich habe die Erfahrung in meinem Leben gemacht, dass ich nur zu denken vermag, was ich auch erlebt/erlitten/erfahren habe ...Wahrscheinlich bin ich deshalb ein sog. "Philosoph" geworden, frei nach Meister Ernst BLOCH:
"Not lehrt Denken!"
Gruß, der blaue moebius
 
AW: Frisch auf den Müll

Zu 1.:
"Richtig interpretieren"/verstehen ist mein Beruf ...;)
Zu 2.:
Ja, aber im denkforum kann man(n)/frau mich ja sperren, wenn es zu gefährlich wird...
Zu 3.:
Das ist eine sehr gute Frage !!!
Ich habe die Erfahrung in meinem Leben gemacht, dass ich nur zu denken vermag, was ich auch erlebt/erlitten/erfahren habe ...Wahrscheinlich bin ich deshalb ein sog. "Philosoph" geworden, frei nach Meister Ernst BLOCH:
"Not lehrt Denken!"
Gruß, der blaue moebius

zu 1)
weiß ich doch:rolleyes:
zu 2)
Noch hält Dich dieses "System" aus:rolleyes:
zu 3)
"Not lehrt Denken" versteh' ich.
Das ist ja im Prinzip dasselbe was ich meine. Daß ohne großen Knall kein Umdenken erfolgen kann/wird.

Aber ist es zwingend notwendig? Muß ich erst in Not geraten, bevor ich "denken" kann?
Kann ich nicht auch ohne diese erkennen, daß etwas Wahnsinn ist und umdenken BEVOR sie eintritt?

Widerspricht das der Philosophie?

.....und täglich fragt das Eulentier
 
AW: Frisch auf den Müll

....

1. Noch hält Dich dieses "System" aus:rolleyes:

2. Daß ohne großen Knall kein Umdenken erfolgen kann/wird.

3. Aber ist es zwingend notwendig? Muß ich erst in Not geraten, bevor ich "denken" kann?
4. Kann ich nicht auch ohne diese erkennen, daß etwas Wahnsinn ist und umdenken BEVOR sie eintritt?

5. Widerspricht das der Philosophie?

6. .....und täglich fragt das Eulentier

Zu 1.:
Noch...:lachen:
Zu 2.:
a) Aus kosmologisch-physikalischer Perspektive gab es ja wahrscheinlich vor ca. 15 oder 20 Milliraden Jahren den sog. "Urknall"...:lachen:
b) Und bei den selbst-denkenden Menschen muss es möglicherweise nur noch zum U(h)R-Knall kommen...(soll ich von MOMO ausrichten...:lachen:)
Zu 3.:
Da ich Dich nicht kenne, weiss ich nicht, wass die Voraussetzungen/Bedingungen sind, unter denen Du zum sog. "Denken" kommst...:dontknow:
Im übrigen möchte ich in diesem Zusammenhang an die Frage des Philosophen (und "gescheiterten" Fundamentalontologen) Martin HEIDEGGER erinnern:
"Was heißt Denken ?"
Zu 4.:
Ich weiss nicht, was Du kannst oder nicht kannst...:dontknow:
Aber was verstehst Du unter "Wahnsinn"...:confused::dontknow:
Zu 5.:
Wie meinst Du das ???
Was könnte evtl. wem "widersprechen"...?
Für die Philosophie kann ich an dieser Stelle nur den alten englischen Satz zitieren:
"Philosophy can exclude nothing!"
(Quelle/Autor ist mir z.Zt. entfallen...)
Zu 6.:
Und täglich antwortet der "böse Wolf"...ääähhhh....der blaue moebius :lachen:
 
AW: Frisch auf den Müll

Ich bin mir nicht sicher, ob der "ökologische" Landbau je unschuldig war.:rolleyes:
...
lg.eule
Es sei gestattet, diesen Satz "herauszureißen", ich stimme dem Gesagten ohnehin insgesamt zu.

Sicher: Wenn wir den Begriff "Unschuld" auf den ökologischen Landbau anwenden wollen, so war es dieser solange, wie Bauer oder Gärtner in natürlichen Kreisläufen wirkten und die Produkte ihres Tuns regional und u. U. direkt an den Verbraucher verkauften.
Spätestens als der Staat bzw. Staatenverbände, hier die EU, meinten, in dieses Wechselverhältnis juristisch-ordnend eingreifen zu müssen, war diese "Unschuld" verlustig gegangen. Vielleicht aber auch schon eher, als der Konsument endgültig die eigene und direkte Kontrolle über die Produktion der Rohstoffe für seine Nahrungsmittel aufgab bzw. seine eigene Marktorganisation ihn folgerichtig dazu zwang.
Heute ist der Ökolandbau weitestgehend zur Hure von Handelsketten und Lebensmitteldiscountern geworden, die bei Biolebensmitteln schnell ein grandioses Umsatzpotential entdeckt haben.
Sie waren es, die die "ökologische" Zertifizierung, ursprünglich nur für die sogenannte Ur-Produktion und die sogenannte 1. Verarbeitungsstufe vorgesehen, weit in die nächsten Verarbeitungsschritte vorantrieben und die Tierhaltung* integrierten, um dem Endprodukt ein Biosiegel als Verkaufsargument aufdrücken zu können. Der Staat ist diesem Ansinnen willig gefolgt. Warum und wieso ist wohl jedem klar.

Direktvermarktung könnte nun viele Widersprüche lösen, aber wirkliche Direktvermarktung heißt ja eigentlich, der Verbraucher kennt den Produzenten persönlich, weiß wie dieser Pflanzen anbaut oder Tiere aufzieht und kauft direkt bei diesem Erzeuger ein. Das Ideal schlechthin: Heute soll es Grünen Salat geben, Frau X. weiß, Familie Y. baut in ihrer ortsansässigen Gärtnerei diesen an, geht hin, läuft mit aufs Feld und sieht, wie ihr Salat geerntet wird! Voila, die Idylle ist perfekt, wir könnten sie malen, nur mit den Realitäten hat dies nichts zu tun!

Aber dazu könnte man noch vieles schreiben ... Ich lasse es mal. Bei Bedarf gern als einstiger Öko-Gärtner und Kontrolleur nach EU-Bioverordnung! :)

Alles Beste
Timirjasevez

*Bis Anfang der 1990er Jahre galt es als nicht möglich (Ausnahme: der anthroposophische Landbau nach Rudof Steiner), die im Pflanzenbau angewandten, nachvollziehbaren Kriterien des Organic Farming (der für mich bessere Begriff) auch auf die Tierhaltung anzuwenden. Das änderte sich vor ca. zehn Jahren!
 
AW: Frisch auf den Müll

Nur, wer sein Essen selbst erzeugt, der hat eine Beziehung dazu und weiß so viel darüber, wie er wissen kann. Jeder anonyme Handel entfremdet und lädt zu Mißbrauch ein.
 
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AW: Frisch auf den Müll

Nur, wer sein Essen selbst erzeugt, der hat eine Beziehung dazu und weiß so viel darüber, wie er wissen kann. Jeder anonyme Handel entfremdet und lädt zu Mißbrauch ein.
In dieser Absolutheit auch absolut richtig, die reine Lehre, aber schon seit Jahrtausenden fernab jeder Wirklichkeit.
 
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