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Freier Wille?

AW: Freier Wille?

...halte diese Zahlenspielerei die Psyche betreffend zwar für unterhaltsam aber ansonsten für völligen Quatsch. Kenne kein Buch der psychologischen Wissenschaften in dem von plus oder minus Emotionen als natürliche Zahlen die Rede ist. Wenn es sich um eine rationale Zahl handelt ist es kein Gefühl, Gefühle lassen sich nicht mit rationalen Zahlen darstellen egal ob plus oder minus.

gruß fluuu

Zahlen sind Hilfsmittel zur Werteinschätzung.Warum sollen die schlechter/besser sein als irgendein anderes benutztes Hilfsmittel aus deinen Büchern?

Oh da fällt mir noch was passendes ein.Wäre es "anderes" wenn man nicht nach gut/böse,positiv/negativ agieren würde sondern nach gleich+anders?
Oder ist das eh das gleiche?
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Freier Wille?

Ist es denn wirklich noch ein Geheimnis, dass es weder das eine Extrem des Freien Willens (im Absoluten Sinn) noch des Unfreien Willen (im Absoluten Sinn) geben kann?
Es ist doch FAKT!

Mein Wille ist lernbar. Er ist damit im gewissen Maßen von mir lenk- und steuerbar. Mein Wille entspringt aus dem Innersten persönlichen Raum (Teil des Unbewussten) und entfaltet sich - je nach Bewusstwerdung und Selbstbewusstseinserfahrung - in meinem Bewusstsein. Nur dort kann ich den Willen frei steuern, mit der Einschränkung, dass ich nicht vollends konträr zu meinem kognitiven Entscheidungsreiz handeln kann. Der Bereich in dem sich mein freier Wille entfalten kann, ist der Gleichklang mit der kognitiven Entscheidung, die aus dem Unbewussten heraus - autonom sozusagen - und ohne weitere Lenk- und Steuerungsmöglichkeit einhergeht.

Wat? Häääh?
Okay - in anderen Worten: Ich kann durch zuvor festgelegte Wissensgebiete meine kognitivien Prozesse mit Hilfe der Erfahrung und des Erlebnisses doch lenken und steuern. Nicht im Sinn von frei, wie völlig frei, sondern eher frei, wie die Festlegung, dessen, was man machen will.
Bsp.: Ich lege fest, dass ich Buch A lesen und diese Kenntnis in B zu überprüfen und in Erfahrung bringen zu vermag. das ist doch frei wählbar, ob man sich auf dem Sofa mit dem magnetisch-hypnotesierenden Betäubungsmittel >>GLOTZE<< oder mit Hesses "Narziß und Goldmund" die "Herrschaft und Knechtschaft" in Hegels Philosophie in Gleichklang zu setzten vermag. Diese Entscheidung trifft doch jeder selbst. Und da haben wir es schon wieder: das Selbst im Bewusstsein, als Selbstbewusstsein an sich und für sich und in sich und überhaupt....... Die Bewusstwerdung und das Selbstbewusstsein entscheiden über die Größe dieser eingeschränkten Freiheit, wenn man sie überhaupt als Frei oder Freiheit bezeichnen kann.

Lieben Denkergruß
Axl
 
AW: Freier Wille?

Entschuldigung @ kubi

Ich hatte vergessen zu sagen, dass ich mir der Bananenrechnung nicht mitkomme. Obwohl ich Zahlen liebe und die Verhältnisse und Proportionen zueinander für wichtige belegbare Faktoren erachte.

Gruß Axl
 
AW: Freier Wille?

Ich finde deine Überlegungen alles nicht schlecht, wobei sie denke ich auch sehr allgemein sind, in dem sinne, dass jeder schon mal mehr oder weniger diese gedanken durchgespielt hat.

was aber mein problem an der ganzen willensfrage ist, das lässt sich vergleichsweise leicht auf den punkt bringen:

wieso muss eigentlich irgendjemand bewusst wahrnehmen? wieso muss ich mitbekommen, dass ich da bin? ist es nicht auch möglich, dass ich ganz und gar unbewusst lebe? leben vielleicht gewisse tiere einfach nur unbewusst?

wenn der schmerz beim zusammendrücken eines spitzen steines, sprich die wahrnehmung zusammen mit der erfahrung (die wir mal ganz technisch als wie im computer abgespeicherte informationen behandeln wollen) schon für eine entscheidung ausreichen, dann brauchts dazu kein bewusstsein!
man denkt sich einfach ein konditioniertes wesen, das schmerz(reiz)empfindlich ist.
es werden gerade versuche duchgeführt mit virtuellen robotern, die imstande sind zu lernen, und zwar durch versuch und irrtum, sprich einfach nur durch konditionierung. da sieht man dann 4beinige klötze, die wild am boden herumstrampeln und nach einiger zeit immer bessere und feiner bewegungen vollführen, bis sie sich gut fortbewegen können. wären diese dinger dann auch noch schmerzempfindlich, so würden sie vermutlich sehr ähnlich wie tiere gehen lernen. sie könnten sicher auch andere dinge lernen, würden aber nie selbstbewusstsein erlangen, weil kein programmierer wissen würde, wie er das anstellen sollte. wenn man sowas am schluss analysiert ist es eben ein speicher mit extrem vielen "erfahrungen", welche nichts weiter als zeichenketten sind, ausgestattet mit gewissen zielen/trieben/vekoren (sich von a nach b bewegen in diesem beispiel, in deiner überlegung das überleben).

an welcher stelle wird hier selbstbewusstsein nötig? was ist das überhaupt? ich denke es geht bei der willensdiskussion eigentlich um etwas anderes und zwar um die frage "wozu sind wir selbstbewusst und was ist das?"

das ist einfach der gedanke: wieso ist die welt nicht ganz und gar indifferent? wieso sind wir "personen"? was macht uns dazu?

worin besteht der unterschied zwischen einem rein mechanisch/phsyikalischen "gerät" und deinem menschen mit dieser art von wille?
 
AW: Freier Wille?

an welcher stelle wird hier selbstbewusstsein nötig? was ist das überhaupt? ich denke es geht bei der willensdiskussion eigentlich um etwas anderes und zwar um die frage "wozu sind wir selbstbewusst und was ist das?"

das ist einfach der gedanke: wieso ist die welt nicht ganz und gar indifferent? wieso sind wir "personen"? was macht uns dazu?

worin besteht der unterschied zwischen einem rein mechanisch/phsyikalischen "gerät" und deinem menschen mit dieser art von wille?

S.g. Invain.

Ich denke dass sind die "Königsfragen" auf die uns niemand eine befriedigende Antwort geben kann.

Die Philosophien/Religionen u.s.w. postulierten einfach die Existenz von Bewusstsein/Selbstbewusstsein/Geist/Seele( ohne uns die Funktion erklären zu können ), um bestimmtes Verhalten des Menschen zu begründen und zu erklären , und die Naturwissenschaft sucht nach diesen oder äquivalenten Dingen.

Meiner Meinung nach "kennen" die einen ein Hirngespinst und die anderen "jagen" es.

L.G. Belair57
 
AW: Freier Wille?

ich weis, eines der ganz großen fragen...
ich habe in den letzten Jahren viel darüber gegrübelt und ich bin zum folgenden momentanen Entschluss gekommen und wollte mal wegen Meinungen umschauen. ich glaube auf keinen fall dass es einen gibt
ich werde versuchen es so simple und logisch zu erklären wies geht
meine (ich denke mal die gibts schon) These:

als erstes muss man mal wissen was Wille ist. Wille schließt zurück auf Entscheidungen. nun wie entscheiden wir? die Basis der Entscheidung focusiert sich auf drei Phasen.

1. Observation
2. Gefühl/Emotion
3. Entscheidung

. . .
. . .
. . .
Hallo PKCube !

Hatten wir irgendwo schon - ich bin aber auch zu faul, um zu suchen.

Halte mich meinetwegen für naiv - ich glaube noch daran, dass zumindest ein Teil der Menschen einen freien Willen entwickeln können.

Stell' Dir mal vor, wir müssten davon ausgehen, alle Menschen, die nur im Denkforum posteten und posten, taten dies unter Zwang - wir könnten so ziemlich alles schmeissen, was hier steht, da ja in diesem Fall auch keine eigene Überzeugung dahinterstünde.

Fragt nicht ein Standesbeamter (oder Priester, ich weiß nicht mehr genau) die Heiratswilligen: "Ist es Dein (Euer) freier Wille etc. ?" Was würde wohl sein, wenn Braut oder Bräutigam antworten würden: "Nein, Vater, Mutter, G.W. Bush, Angela Merkel oder die Leute von der Müllabfuhr zwingen uns dazu"!

Was wäre mit all' den Handels-, Geschäfts-, Arbeits- und sonstigen Verträgen, würde wir davon ausgehen, dass wer zur Unterschrift genötigt wurde ?

Handeln lasse ich insofern mit mir, dass nicht jeder Wille frei im Sinne von "von allem losgelöst" ist, ist aber der eigene Wille - von Gruppen oder Individuen - nicht in dem Sinne frei, dass er sich von andersartigen "Willen" (Interessen) unterscheidet ?

Ich weiß, dass es nicht sehr zielführend ist, Fragen mit anderen Fragen zu beantworten, sie haben sich aber in diesem Fall aufgedrängt.

Meine Conclusio: Die meisten Menschen haben einen eigenen Willen (wenn er auch oft unterdrückt ist), einigen gelingt es auch, diesen eigenen Willen freizusetzen.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Freier Wille?

Hallo,
so gesehen ist "Freier Wille" ein schönes Thema zum Philosophieren denn es hängt ausschließlich von der Geisteskraft des Einzelnen ab sich von äußeren Einflüssen abzugrenzen und nur die inneren Aspekte zur Entscheidungsfindung zuzulassen. Da das aber ein phantastisches Ideal ist, in der Realität kaum vorhanden, bleibt das Thema freier Wille eine theoretische Philosophie als Vorstellung ohne praktische Anwendung.
Die Eizelle wird mit den Informationen aus der Samenzelle befruchtet, das sind Jahrtausende alte Codierungen die automatisch funktionieren und schon ist der eigene Wille nicht vorhanden. Mit ganz viel Mühe gelingt es einigen wenigen Menschen sich von diesem Automatismus zu befreien und so etwas wie einen eigenen Willen erfolgreich praktisch umzusetzen. Da denke ich weniger am Staatschefs oder andere politische Machthaber sondern viel mehr an kreativ/schöpferische Menschen, an Eigenbrötler, Eremiten und Buddhisten.

gruß fluuu
 
AW: Freier Wille?

Die Eizelle wird mit den Informationen aus der Samenzelle befruchtet, das sind Jahrtausende alte Codierungen die automatisch funktionieren und schon ist der eigene Wille nicht vorhanden. Mit ganz viel Mühe gelingt es einigen wenigen Menschen sich von diesem Automatismus zu befreien und so etwas wie einen eigenen Willen erfolgreich praktisch umzusetzen. Da denke ich weniger am Staatschefs oder andere politische Machthaber sondern viel mehr an kreativ/schöpferische Menschen, an Eigenbrötler, Eremiten und Buddhisten.
Interessanter Aspekt, fluuu. Mit etwas gutem Willen könnte man aber auch sagen, dass die "Jahrtausende alten Codierungen" durch meine Zeugung durch meine Eltern in meinen Besitz übergehen und auf diese Weise auch etwas eigenes vorhanden ist. Diese Zeilen behandeln aber wieder "nur" den eigenen Willen, der zwar m.E. mit dem freien Willen verwandt ist, aber letztendlich doch nicht dasselbe ist.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Freier Wille?

Interessanter Aspekt, fluuu. Mit etwas gutem Willen könnte man aber auch sagen, dass die "Jahrtausende alten Codierungen" durch meine Zeugung durch meine Eltern in meinen Besitz übergehen und auf diese Weise auch etwas eigenes vorhanden ist. Diese Zeilen behandeln aber wieder "nur" den eigenen Willen, der zwar m.E. mit dem freien Willen verwandt ist, aber letztendlich doch nicht dasselbe ist.

Liebe Grüße

Zeili

S.g. Zeilinger.

Du differenzierst zwischen "eigenen" und "freien" Willen. Was oder wie ist der Unterschied?
Siehst du deinen eigener Willen nicht als "frei" an ?

L.G. Belair57
 
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AW: Freier Wille?

Das Thema des freien Willens so spekulativ zu behandeln ohne auf die neuesten Ergebnisse der Neurophysiologie mitzuberücksichtigen, bringt m.E. nichts Substantielles.

Übrigens wurde dieses Thema schon so oft im DF behandelt, und ich muss sagen: es gab auch bessere Ansätze dabei.

Hier einige Threads die das Thema "Freier Wille" behandelt haben:


Freier Wille oder nicht? (eröffnet in Mai 2008 – von xkrypto)

Freiheit<->Freier Wille (eröffnet in März 2008 – von BelaFarinRod)

Freier Wille als Selbstbeobachtung (eröffnet in Mai 2007 – von Robin)

Freier Wille (eröffnet in April 2004 – von Robin)

Der freie Wille ist nur ein gutes Gefühl! (eröffnet in September 2008 – von Westwind)

Philosophie in unserer Zeit (Schwerpunkt: Freier Wille, eröffnet in März 2007 – von Miriam)

Alles determiniert oder nicht? (Eröffnet in Oktober 2007. - von Lorenor Zorro) - sehr zu empfehlen...

Dein Wille geschehe - gibt es den freien Willen? (Eröffnet in August 2006 – von Andres61)

Seelenleben - über Ich, Es und das Gehirn (Eröffnet in Juni 2005 – von Miriam)

M.
 
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