ID und der "Hausverstand"
Hallo,
ID behauptet, dass es keine Designs ohne Designer und keine Schöpfungen ohne Schöpfer geben kann. Dem Laien, der sich auf seinen "Hausverstand" stützt, werden dazu etwa folgende Fragen vorgelegt [1]:
- Kennen Sie ein Gebäude, das keinen Erbauer hat?
- Kennen Sie ein Gemälde, das keinen Maler hat?
- Kennen Sie ein Auto, das keinen Hersteller hat?
Diese Fragen kann der Laie eigentlich nur mit "Nein" beantworten. Bei einem "Ja" müsste er nämlich zumindest ein Beispiel liefern.
Gegen diese Behauptung spricht, dass der Prozess von zufälligen Mutationen und natürlicher Auslese wohl raffinierte Designs erzeugen kann (Bsp. das Auge), dass aber diese Designs keineswegs frei von Konstruktionsfehlern sind (Bsp. der blinde Fleck auf der Netzhaut des Auges). Dies weist darauf hin, dass der Prozess, der diese Designs hervorbringt, einen intelligenten Plan vermissen lässt.
Zitat aus [1]:
Die Befürworter des ID nutzen die Zweideutigkeit zwischen dem Prozess und dem Produkt aus, die dem Wort "Design" anhaftet. Für sie ist die Präsenz eines fertigen Produkts (etwa ein voll entwickeltes Auge) der Beweis dafür, dass es einen intelligenten Designprozess gab. Doch dieser verlockende Schluss ist, wie Evolutionsbiologen fanden, ein Irrtum.
ID präsentiert keinerlei Ergebnisse, welche der derzeitigen Evolutionstheorie widersprechen und präsentiert auch keine alternative Erklärung. ID ist somit unwissenschaftlich.
Dem Konzept des ID verhalf insbesondere das "Discovery Institute" Geltung. George Gilder, ein langjähriges Mitglied dieses Instituts, sagt: "Intelligentes Design hat selbst keinen Inhalt."
Zitat aus [1]:
Ohne Inhalt aber kann es auch keine Kontroverse geben, die sich im Biologieunterricht zu lehren lohnte.
Ganz meine Meinung!
Hartmut
[1] Daniel C. Dennet:
Intelligent Design: Wo bleibt die Wissenschaft?,
Spektrum der Wissenschaft, Oktober 2005, S. 110