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Entwicklungssackgasse Normalität

AW: Entwicklungssackgasse Normalität

Hallo,
habe den Thread gerade erst entdeckt, irgendwas mache ich falsch hier
im Forum, ständig bekomme ich die guten Themen erst mit wenn sie schon
fast durch sind. Befürchte, dass ich zu sehr in der realen Welt lebe und da
gut ausgelastet bin, ist nicht gut fürs Virtuelle. *g*


Hallo Fluuu,

deine Nachrichtendienste sind hier von unschätzbarem Wert, jedenfalls habe ich es noch nicht geschafft, mal auszurechnen, ob du es zeitlich überhaupt schaffen kannst, alleine von der Fotoschmiererei zu leben...

Mach' dir also nicht zu viele Gedanken, sondern schreib' einfach, was dir meistens durch den Kopf geht, das sind wir hier gewohnt.

Der Rote Baron
 
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AW: Entwicklungssackgasse Normalität

denn wer kann mich dabei begleiten?
und wer wird mich dabei stützen?
wer wird mich aufmuntern und motivieren?

niemand.

das muss ich fortan selber tun.

Nun, das ist m.E. die Herausforderung. Du musst eben wissen was du tust, dann bedarf es keiner direkten Unterstützung. Weißt du, die Menschen um mich herum wundern sich vielleicht hin und wieder über mich. Aber irgendwie mögen sie mich auch. Das ist für mich genug Bestätigung, nicht auf dem Holzweg zu sein. Abgesehen davon habe ich meine Andersartigkeit auch lieben gelernt.
Was auch immer die "meisten" aufregt (Arbeiten bis 67, oh nein! Sprit wird teuer, wie schrecklich! Ich arbeite das halbe Jahr für den Staat, unerhört!), mir entlockt es ein Schulterzucken (ja, obwohl ich viel Steuern zahle und viel Auto fahre). So lässt es sich schon leben...

Merkwürdig, das war nie mein Problem. Mein Problem war eigentlich, warum Jesus ans Kreuz geschlagen worden ist, wenn er so lieb war?
Ist das nicht der gleiche Grund aus dem Olof Palme und John F. Kennedy erschossen wurden? Weil sie unabhängig waren und damit eine Gefahr fürs Establishment?

Und etwas später dann, warum meine christlichen Verwandten alles Christen nicht heftiger Widerstand geleistet haben im 3. Reich. Gekoppelt mit einer verrückten Lebensentscheidung von mir, mich anzustrengen nicht da zu sein. Da habe ich mich immer gewundert, warum ich trotz aller Anstrengungen immer wieder das Gefühl hatte nicht dazu zu gehören. Diese ziemlich komplizierte Lebenslüge aufzulösen ist nicht ganz leicht aber lohnenswert.
Deswegen gehe ich heute davon aus, dass fast in jedem Menschen eine ähnliche Fehlentscheidung zum Leben und der eigenen Existenz besteht, dies kann nur durch eine persönliche Beziehung und Konfrontation entdeckt und behoben werden. Eben das was so allgemein als normal angesehen wird höchst ungesund für den psychischen Haushalt ist.

Da verstehe ich jetzt nicht ganz was du sagen willst.
Falls ich es richtig verstehe: nein ich finde es auch nicht gut für meinen psychischen Haushalt, so zu sein wie ich nicht bin.

Das einfachste ist die Erkenntnis ein Teil des Problems zu sein, welches wir dabei sind zu lösen.
Du kennst wohl das Gefühl, wenn in einem Film jemand etwas offensichtlich dummes tut. Wären wir derjenige in der Situation, würden wir merken, dass wir etwas dummes tun? Dazu muss man immer den Schritt zurück machen und sich selbst im Film sehen. Dazu hat aber normalerweise keiner Zeit. Oder Lust.

Das Problem des Nicht-Zuhören-Könnens betrifft alle Menschen, die sich anstrengen müssen ihre eigenen Gefühle stark zu unterdrücken und die Menschen die sie ganz offenherzig auf der Zunge tragen und keine Idee davon entwickeln können, dass dies jetzt nicht gerade gut ankommen kann.
Mit dem letzten Teilsatz meinst du Taktlosigkeit? Mit dem ersten Teilsatz Menschen, die ständig überlegen, welche Worte sie in einem möglichst strahlenden Licht erscheinen lassen? Habe Erfahrung mit beidem :) Alles schon gemacht... nicht gut.

Entwicklungssackgasse klingt nach einem Begriff der Endzeitstimmung, viele Menschen brauchen ein klar definiertes Ende um den Mut nicht zu verlieren, die Medien sind voll davon.
Mal locker hier... Was ist eine Sackgasse? Eine Gasse die mitunter ziemlich lang sein kann, in der es irgendwann nicht mehr weitergeht. Dann muss man wieder zurück an den Anfang.
Viele Hochkulturen sind in die Sackgasse "Übermut" geraten und schön bis ans Ende durchgefahren, weil Übermut "normal" war. Sind wir nicht wieder auf dem besten Weg dahin?

Darüber was normal ist streiten sich die Menschen seit eh und je und man ist
inzwischen auf den Konsens gekommen, dass jenes was gerade in der
Gegenwart mehrheitlich von den Menschen akzeptiert wird ist normal, das ist
die Norm.
Naja, das ist ja eine der Fragen von ganz am Anfang. Wenn "normal" als Wegweiser nicht taugt, was dann? Also wie wäre es mit "elegant", "ökonomisch", "schön", "ästhetisch".

Wer sich immer nur an die Norm hält stagniert
Jo, siehe Threadtitel ;)

Es ist also normal die
menschliche Stimmung und Gefühlswelt mit materiellen Gütern, mit Geld zu
beschwichtigen anstatt mit Einfühlungsvermögen. Das führt jedoch erst
Recht zu psychischen Störungen die dann nicht normal sind.
Finde das paradox.
Allerdings. Den Teufel mit dem Belzebub austreiben...

Also garantiert die Norm das Überleben im Normalfall aber was
wenn es mal nicht so ist...?
Ich dachte immer, dass deswegen der Mensch die Krone der Schöpfung ist, weil er keinem vorgefertigten Programm folgen muss. Sondern Einfluss auf dieses Programm hat. Es macht mich immer wieder traurig, Menschen zu sehen, die einfach dem Programm folgen. Dem Geld hinterherlaufen oder sonstigen "Antidepressiva" und dabei die echten Gelegenheiten verpassen.

Gruß
Johannes
 
AW: Entwicklungssackgasse Normalität

Nun, das ist m.E. die Herausforderung. Du musst eben wissen was du tust, dann bedarf es keiner direkten Unterstützung. Weißt du, die Menschen um mich herum wundern sich vielleicht hin und wieder über mich. Aber irgendwie mögen sie mich auch. Das ist für mich genug Bestätigung, nicht auf dem Holzweg zu sein. Abgesehen davon habe ich meine Andersartigkeit auch lieben gelernt.
Was auch immer die "meisten" aufregt (Arbeiten bis 67, oh nein! Sprit wird teuer, wie schrecklich! Ich arbeite das halbe Jahr für den Staat, unerhört!), mir entlockt es ein Schulterzucken (ja, obwohl ich viel Steuern zahle und viel Auto fahre). So lässt es sich schon leben...
ja, stimmt: es geht dann darum, das, was mensch tut, bewusst zu tun. und auch fehler bewusst miteinzukalkulieren.
der mensch kann und darf irren. und wenn das einmal passiert ist, dann ändert erSie halt die richtung und geht anders weiter.
ganz locker.

doch die ersten schritte auf diesem weg können schon angst machen.
v.a. dann, wenn die jugendliche phase, in der du von deinem alter her bist, schon vorüber war.
wenn dazwischen schon eine lange phase der anpassung lag. und diese sich als unzulänglich und hinderlich herausstellte.
und dann erst der weg in die "selbstige" richtung eingeschlagen wird.

dann läuft das ein bisschen anders.
es ist halt auf diesem weg wirklich alles sehr, sehr individuell.

johu schrieb:
Ich dachte immer, dass deswegen der Mensch die Krone der Schöpfung ist, weil er keinem vorgefertigten Programm folgen muss. Sondern Einfluss auf dieses Programm hat. Es macht mich immer wieder traurig, Menschen zu sehen, die einfach dem Programm folgen. Dem Geld hinterherlaufen oder sonstigen "Antidepressiva" und dabei die echten Gelegenheiten verpassen.
ich seh es so: die anderen menschen machen genau das für sie richtige.
doch dies ist für dich oder mich nicht (mehr) das richtige.

es ist uns erlaubt, diese für uns "falsche norm" zu verlassen und den eigenen weg zu gehen.
doch auch allen anderen muss es erlaubt bleiben, auf ihrem weg zu sein.
selbst dann, wenn dieser der weg die norm ist.

ich weiß, dass jede/r auf die eigene art und weise ans "ziel" kommt.
wie dieses ziel ausschaut, bleibt jedem selbst vorbehalten.

liebe grüße
kathi
 
AW: Entwicklungssackgasse Normalität

Ist das nicht der gleiche Grund aus dem Olof Palme und John F. Kennedy erschossen wurden? Weil sie unabhängig waren und damit eine Gefahr fürs Establishment?
Hallo Johannes
und für Mahatma Gandhi, Martin Luther King und Roger Schütz und viele andere die sich für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen. Deswegen lebe ich auch so im Verborgenen.

Da verstehe ich jetzt nicht ganz was du sagen willst.
Falls ich es richtig verstehe: nein ich finde es auch nicht gut für meinen psychischen Haushalt, so zu sein wie ich nicht bin.
Ich bin mit vielen Lebenslügen und Widersprüchen groß geworden und in sofern hast Du es richtig verstanden. Es ist manchmal ein langer Weg sich aus der alten Verdrehtheit herauszuwinden und ein eigener gradliniger Mensch zu werden.

Du kennst wohl das Gefühl, wenn in einem Film jemand etwas offensichtlich dummes tut. Wären wir derjenige in der Situation, würden wir merken, dass wir etwas dummes tun? Dazu muss man immer den Schritt zurück machen und sich selbst im Film sehen. Dazu hat aber normalerweise keiner Zeit. Oder Lust.
Ich hab das einmal bei dem Roman "Stein und Flöte" erlebt und wurde immer ganz ungeduldig, warum trifft der denn jetzt wieder diese Entscheidung? Die Geduld zu entwickeln, den Anderen anders handeln und denken zu lassen, obwohl es offensichtlich falsch ist und wie ich damit umgehe übe ich schon ziemlich lange.

Mit dem letzten Teilsatz meinst du Taktlosigkeit? Mit dem ersten Teilsatz Menschen, die ständig überlegen, welche Worte sie in einem möglichst strahlenden Licht erscheinen lassen? Habe Erfahrung mit beidem :) Alles schon gemacht... nicht gut.

Nein mit dem ersten Teilsatz meine ich eigentlich überhaupt nicht zu wissen was richtig ist. Das ergibt dann ein verständnisloses Schwanken zwischen beidem, weil die Grundsicherheit das Urvertrauen fehlt, sich gefahrlos auszuprobieren.

Ich dachte immer, dass deswegen der Mensch die Krone der Schöpfung ist, weil er keinem vorgefertigten Programm folgen muss. Sondern Einfluss auf dieses Programm hat. Es macht mich immer wieder traurig, Menschen zu sehen, die einfach dem Programm folgen. Dem Geld hinterherlaufen oder sonstigen "Antidepressiva" und dabei die echten Gelegenheiten verpassen.
Genau aber dieses Bewusstsein, dass der Mensch die Krone der Schöpfung ist, ist verloren gegangen und damit auch der Grund die Notwendigkeit einzusehen in Frieden mit einander zu leben.

meint :waesche1: :schaf: rg
 
AW: Entwicklungssackgasse Normalität

Genau aber dieses Bewusstsein, dass der Mensch die Krone der Schöpfung ist, ist verloren gegangen und damit auch der Grund die Notwendigkeit einzusehen in Frieden mit einander zu leben.

nein, das Bewußtsein hat sich nur angepasst. Der Mensch ist inzwischen die Krone der Wertschöpfung. Und damit Frieden herrscht, wird jeden Tag in den Medien wiederholt, daß der Mensch dankbar sein soll... im Alter erwartet dich sogar ein Wertstoffhof...

Der Rote Baron
 
AW: Entwicklungssackgasse Normalität

oder gut bezahlt... salvador dali, picasso & co

es sei ihnen gegönnt, aber es ist in einer solchen Betrachtungslogik immer ganz leicht, ein paar seltene Beispiele für Ruhm oder materiellen Erfolg zu finden - und dabei die Milliarden anderer außer acht zu lassen, die die "Normalität" bilden. Die weniger Auffälligen kennt ja niemand. Aber mit Extrembeispielen läßt sich halt besser die Wirklichkeit verzerren. Da läßt sich naiven Zeitgenossen wieder dieses Köderwürstchen hinhalten... streng dich an, glaube... und du wirst auch so berühmt/reich/bekannt wie der und der...

Und davon abgesehen... was weiß man denn noch alles von Dali und Picasso? Weiß man, wie oft die wirklich glücklich waren?

Der Rote Baron
 
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AW: Entwicklungssackgasse Normalität

es sei ihnen gegönnt, aber es ist in einer solchen Betrachtungslogik immer ganz leicht, ein paar seltene Beispiele für Ruhm oder materiellen Erfolg zu finden - und dabei die Milliarden anderer außer acht zu lassen, die die "Normalität" bilden. Die weniger Auffälligen kennt ja niemand. Aber mit Extrembeispielen läßt sich halt besser die Wirklichkeit verzerren. Da läßt sich naiven Zeitgenossen wieder dieses Köderwürstchen hinhalten... streng dich an, glaube... und du wirst auch so berühmt/reich/bekannt wie der und der...

es geht gar nicht darum, ob es leicht oder schwer ist, ein beispiel für Ruhm statt kreuzigung zu finden ... und die extremen beispiele dienen nicht der verzerrung der realität - denn sie sind ein teil der realität - so wie das gute und böse, und darum können die beispiele des glücks als folge der abweichung von der normalität, sowohl zum vorbild als auch zum missbrauch führen...


Und davon abgesehen... was weiß man denn noch alles von Dali und Picasso? Weiß man, wie oft die wirklich glücklich waren?
klar, dass kein mensch immer nur glücklich ist, aber man weiß mehr über picasso und dali als es nötig ist, um sagen zu können, ja, die waren oft glücklich...
 
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