AW: Entwicklungssackgasse Normalität
Wie kommen wir aus den "dunklen Löchern"
der Menschheitsgeschichte in eine "lichtvolle
Zukunft", Johannes?
Naja, die Grundprinzipien à la "was du nicht willst, das man dir zue, das füg auch keinem andern zu" sind ja schon lange bekannt. Wir kennen den richtigen Weg, aber kaum einer wagt ihn zu gehen. Warum?
Jedenfalls ist (mir) schon lange klar, dass
es 1. ohne einen "allgemeinen
nicht gehen würde und 2. nicht ohne eine andere
(neue?) Auffassung von
"Normalität".
-
3., 4., 5., 6. ff ...???
Und eben jenen gilt es zu verkaufen.
Ich erinnere mich noch gut an das quälende Gefühl, ich könnte nicht "mein" Stück vom Kuchen abbekommen. Es hat mich sicher auch das ein oder andere mal dazu motiviert, Dinge zu tun, auf die ich nicht stolz war.
Irgendwann kam der Bewusstseinswandel und die Einsicht, dass es "mein" Stück vom Kuchen so nicht gibt. Ich erkannte die Bedeutung der Dankbarkeit, die dazu führt, dass man im Leben nichts vergebens tut. Ich merkte, dass es nicht notwendig ist, ständig Forderungen zu stellen - wer gibt, bekommt schon was er braucht.
Dieser Bewusstseinswandel hin zu mehr Demut war eine Befreiung, die aber leider so nicht vermittelbar ist. Mit verbissenem Verzicht hat es absolut nichts zu tun. Aber es ist eben auch nicht "normal".
P.S.: Klar, dass die Menschheitsgeschichte
nicht nur aus "dunklen Löchern" bestand!
Meine Sicht dieser Vergangenheit ändert
sich fast täglich. Mal so
, mal so ...
Tja, ein bischen erinnert es mich an meine Trial&Error-Art, an Dinge ranzugehen. Allerdings gibt es da einen deutlich sichtbaren Lerneffekt. Und in der Geschichte? Was haben wir gelernt?
Man kann ruhig schreiben: 'Für alles was sich gebessert hat, hat sich etwas anderes verchlechtert!'
Ich persönlich glaube dass wir nichtemal ein "Nullsummenspiel" geschafft haben, sondern fett im Minus sind .....
Ich weiß nicht, wie schlimm es war im Mittelalter als Hexe verbrannt zu werden und durch stinkende Straßen zu laufen. Die Geschichte hört sich schon physisch grausamer an als wir es heutzutage kennen. Wie sich die psychische Grausamkeit entwickelt hat, darüber wird weniger geschrieben - die hinterlässt ja auch keine Blutspuren.
das ist ein sehr gutes Thema!
Da ich nicht weiß, was
normal ist habe ich immer weiter entwickelt, erst weil ich auch
normal sein wollte und dann um zu merken, dass was so als
normal gilt, ich überhaupt keine Luft zum Atmen habe.
Seit dem geht es mir darum Normen zu sprengen, zu hinterfragen und für andere gelten zu lassen und denen ich mich auch zeitweise anpassen kann.
meint
rg
Das ist das Motto
Ich möchte mich nicht völlig von meiner Umgebung ausgrenzen, deswegen gibts bei mir auch hin und wieder Konformität. Aber täglich weniger. Lieber verkehre ich mit wenig Leuten, die dafür frei denken, als mit vielen, die dafür konform denken und handeln.
Na ja, es leben heute viel mehr Menschen auf der Erde als noch vor einigen hundert Jahren. Für die Menschen dürften sich die durchschnittlichen Lebensumstände verbessert haben. Dafür leben jetzt aber auch viel weniger Tiere und Pflanzen auf der Erde. Für diese haben sich die Lebensbedingungen eindeutig verschlechtert.
Das geht mir teilweise zu schnell. Irgendwie versucht ihr die Lebensumstände in Zahlen zu packen um dann zu vergleichen, ob sich was "verbessert" hat.
Ist es "besser" dass wir mehr geworden sind?
Ist es "besser" dass wir uns schneller fortbewegen können?
Ist es "besser" dass wir quer über die Welt kommunizieren können?
Ist es "besser" dass wir viele Krankheit mit Medikamenten besiegen können?
Ich denke man kann halbwegs beruhigt alle Fragen mit "ja" beantworten. Aber sind wir bereit für das alles? von mir ein klares nein.
Ein geistig Erwachsener ist dazu in der Lage ein Handy halbwegs sinnvoll einzusetzen. Ein kleines Kind verfällt dem Rausch der Jamba-Klingeltöne. Ein geistig Erwachsener ist dazu in der Lage, mit einem Auto von a nach b zu fahren. Ein jugendlicher verfällt dem Rausch der Geschwindigkeit. Und das ist es eben. Angesichts der rasanten technologischen Entwicklung sind wir alle mehr oder weniger wie kleine Kinder. Vom Jamba-Kind bis zum Atombomben-hortenden Staatschef. Unsere Möglichkeiten beherrschen uns, nicht wir unsere Möglichkeiten. Kein Problem, ist normal...
Der Schimmel hat ein Problem: Je mehr er wächst desto weniger Brot zum verschimmeln ist da!
Also ich denke mehr Brot haben wir eindeutig gebacken. Wenn auch die Qualität schlechter geworden ist.
heuzutage ist es "normal" irgendwas zu irgendwem zu reden und dann zu glauben, dass das ein gespräch war.
Jo, deswegen versuche ich auf alles einzugehen
Somit dauerts dann eben mal knapp eine Stunde, bis der Beitrag fertig ist...
An der Stelle möchte ich aber mal einem bekannten Vorurteil begegnen: das Problem des Nicht-Zuhören-Könnens betrifft nicht nur Männer.
Abendlich Grüße und vielen Dank für eure (An)Teilnahme
Johannes